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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Jim, oder?«
    »Um Himmels willen, nein.« Sie schob ihn von sich weg, aber er zog die Windjacke noch fester um sie herum. »Ich bin … äh, ausgerutscht und ins Wasser gefallen, und er kam und …«
    »Warst du allein hier?«
    »Ich habe mich wegen einer Story mit einem Informanten getroffen. Manche Leute wollen nicht gern in der Öffentlichkeit mit jemandem von der Zeitung gesehen werden.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust und reckte das Kinn. »Dieser Verhörton gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Pech.«
    »Wie bitte?«
    »Erwartest du etwa, dass ich dir das glaube? Dass du – hoppla! – einfach so in den Fluss gefallen bist? Und woher zum Teufel wusste Jim, wo du bist?«
    Gute Frage, wie hatte er sie überhaupt gefunden?
    »Manchmal passieren eben Unfälle. Und was Heron betrifft, frag ihn doch einfach selbst.«
    Wie aufs Stichwort kam Adrian mit Jim aus der Ecke hervor. Er hielt ihn um die Taille, seine Springerstiefel schleiften über den Boden.
    Ja, okay, das war jetzt kein guter Zeitpunkt für Fragen an Heron: Er war leichenblass und schlaff wie ein nasser Sack.
    »Wir brauchen einen warmen, sicheren Platz für ihn«, murmelte Adrian wie zu sich selbst.
    Matthias deutete mit dem Kopf über die Schulter. »Mein Hotel ist ganz in der Nähe. Bringen wir ihn dahin.«
    Mels ging dazwischen. »So kriegen wir ihn doch nicht durch die Lobby, ohne Aufsehen …«
    »Guter Hinweis.« Adrian hievte Jim höher und sprach ihn an. »Du kannst doch eine Show abziehen, oder Boss?«
    Boss?, dachte Matthias.
    »Ich komme auch mit.« Mels verschwand hinter den Segelbooten. »Ich brauche nur eine Minute.«
    Etwas weniger als sechzig Sekunden später kam sie zurück und war nicht wiederzuerkennen. Die nasse Hose und das Oberteil hatte sie durch ein schwarzes Kleid ersetzt, die Haare glatt im Nacken zurückgebunden und ein Paar Ballerinas an den Füßen.
    Wer hätte gedacht, dass in ihre Handtasche eine komplette Garderobe passte?
    Sie marschierte direkt auf Matthias zu. »Tu dir selbst einen Gefallen, und sprich nie wieder in diesem Ton mit mir. Einmal lass ich das durchgehen. Beim nächsten Mal setzt es was – kapiert?«
    Wow. Hätte er gekonnt, hätte er jetzt einen Ständer gehabt.
    »Gehen wir«, verkündete sie, schlüpfte unter Jims anderen Arm und legte ihn sich über die Schulter. »Mann, du bist vielleicht schwer …«
    Als die beiden anderen mit dem Patienten in Richtung Tür gingen, hätte Matthias den Kerl am liebsten mit einem Anker um den Hals vom Steg geworfen. Nur weil er sie anfasste.
    Er lief hinterher, weil er Antworten wollte – und weil er sie wollte.
    Mann, nichts war sexier als eine Frau, die auf sich selbst aufpassen konnte. Aber verdammt noch mal, zwei merkwürdige Unfälle in vierundzwanzig Stunden?
    Sie würde ihm definitiv erklären müssen, was wirklich passiert war.
    Als der Pick-up in die Tiefgarage des Marriott fuhr und vor den Parkwächtern Halt machte, staunten die Jungs vermutlich nicht schlecht, wer da alles aus der kleinen Fahrerkabine stieg.
    Überraschung , dachte Mels, die den Reigen anführte.
    Aus einem gewissen Abstand sah sie wahrscheinlich einigermaßen präsentabel aus in ihrem improvisierten Outfit, aber von Nahem roch sie nach totem Fisch und trug nur einen Faltregenmantel zu Socken mit verstärkter Sohle statt richtigen Schuhen. Aber die Hotelleitung würde sie wohl kaum in Gewahrsam nehmen, weil sie völlig derangiert war. Und das nicht nur äußerlich: Die Kälte des Flusses und der Schreck steckten ihr immer noch in den Knochen.
    Als Nächster verließ Matthias den Pick-up, und der Parkwächter trat einen Schritt zurück. Nicht blöd: Matthias’ Laune war miserabel, seine Miene so verkniffen, als würde er gleich explodieren – aber das war sein Problem, nicht ihrs. Wenn er reden wollte, gern, aber dann von Erwachsenem zu Erwachsenem, und in gemäßigter Lautstärke.
    Er beugte sich in den Wagen und half Jim heraus, ganz beiläufig, als hätte der Kerl nichts weiter als einen Jetlag oder vielleicht eine kleine Magen-Darm-Grippe. Und Heron schaffte es, Haltung zu bewahren. Obwohl er zittrig war, wenn man genau hinsah, lief er ohne Hilfe zur Eingangstür, bedächtig, Schritt für Schritt.
    Dieser Adrian holte ihn eilends ein, legte ihm einen Arm um die Schultern und half ihm unauffällig, aufrecht stehen zu bleiben.
    Irgendwie konnte es kein Zufall sein, dass der Mann aus dem Motel, dem Tatort des Prostituiertenmordes, etwas mit Heron zu tun hatte. Aber momentan war

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