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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Matthias den Rückwärtsgang ein, um die Startbahn etwas zu verlängern. Dann suchte er einen schweren Stein und schleifte ihn zur offenen Fahrertür. Sie brauchten nur das Gewicht auf das Gaspedal zu legen, den ersten Gang einzulegen und sich aus dem Staub zu machen.
    Diesen Teil würde Adrian übernehmen müssen.
    »Ihr Menschen müsst es euch aber auch immer möglichst schwermachen«, murmelte der Mann, als er zurückkam und be merkte, was geplant war.
    Matthias sah sich über die Schulter. »Ihr Menschen?«
    »Was auch immer.«
    Drei Minuten später sprang Adrian vom Fahrersitz, während der Taurus schnurgerade weiterschoss, dann einen formvollendeten Kopfsprung vom Felsen vollführte und mit einem Riesenspritzer im Wasser landete.
    Matthias stellte sich an die Kante und beobachtete die aufsteigenden Blasen. »Und tief genug ist es auch.«
    Das Dröhnen eines Motors hinter ihm riss ihn aus seiner versunkenen Betrachtung. Adrian war auf die Maschine gestiegen und schob sie nun aus ihrem Versteck.
    Nicht gerade das unauffälligste Fluchtfahrzeug, um sich von einem Tatort zu entfernen. Aber mit seinem Humpeln durfte Matthias hier kaum über den Lärm meckern.
    Er kletterte hinter dem Mitbewohner auf das Motorrad. Natürlich wusste er, dass der Wagen mit GPS ausgestattet war. Also würden die X-Ops irgendwann die Stelle finden und den Agenten aus dem Kofferraum holen. Aber zumindest machte er es ihnen schwer. Und was die Nähe zu Jim betraf, so wussten sie ja sowieso schon, wo er wohnte.
    Außerdem waren sie nicht hinter Jim her.
    Mels lag auf dem Rücken, starrte die Dachsparren des Bootshauses an und versuchte zu verarbeiten, was gerade passiert war. Wasser troff aus ihren Haaren und Kleidern.
    Kälte war die vorrangigste Empfindung. Dankbarkeit die zweite. Die dritte war ein großes, dickes Fragezeichen.
    Unter Wasser gedrückt. Keine Luft bekommen. Schon fast tot gewesen. Und dann, kurz bevor ihre Kräfte sie völlig verließen, hatte, was auch immer sie festgehalten hatte, losgelassen. Ihre Hände hatten plötzlich im Wasser Widerstand gefunden und sie zur Oberfläche getragen.
    Als sie herauskam und das Wasser aus ihrer Kehle hustete, hatte sie über die Kante der Anlegestelle hinweg schemenhaft Jim Heron gesehen, der zu ihrer Verteidigung mit jemandem kämpfte …
    Die Schwalben kehrten zurück, flatterten umher und fanden ihre Nester, was darauf hindeutete, dass die Zeit verging.
    »Alles okay?«, fragte Heron genuschelt, als wäre er verletzt.
    Eine mögliche Antwort ihrerseits wurde von seinem plötzlichen Würgen übertönt. Er drehte sich auf die Seite und drückte sich mit den Armen hoch, während sein Magen heftig rebellierte.
    Okay, sie mochte ja fast ertrunken sein, aber er sah aus wie derjenige, der medizinische Hilfe brauchte. Sie krabbelte herum und betete, dass ihre Handtasche nicht auch ein Bad genommen hatte …
    Gott sei Dank. Sie lag an der Stelle, an der sie vorhin den Stoß verspürt hatte, versteckt zwischen Schwimmwesten.
    Eigentlich hatte Mels vor aufzustehen und hinzulaufen – wirklich. Aber die Vertikale funktionierte nicht so gut, weshalb sie sich auf allen vieren über die Holzplanken schleppen musste, immer wieder unterbrochen von Hustenanfällen und noch ganz benebelt im Kopf. Aber davon würde sie sich nicht aufhalten lassen.
    Sie brauchten Hilfe.
    Endlich hatte sie ihre Handtasche erreicht und riss sie auf. Das Handy steckte in dem dafür vorgesehenen Kompartiment. Genau wie ihre Brieftasche. Und auch ihr faltbarer Regenmantel, den sie gleich gut würde gebrauchen können, wenn sie die triefenden Klamotten auszöge.
    Sie war ganz eindeutig nicht Opfer eines Raubüberfalls geworden.
    Mit den Sachen krabbelte sie zurück zu Heron und fragte: »Darf ich bitte einen Krankenwagen rufen?«
    Er schüttelte den Kopf, bis er wieder eine Runde spucken musste.
    Das war ja klar gewesen. »Wen soll ich dann anrufen?«
    Sie musste die Frage zweimal wiederholen, bis die Ziffern endlich über seine Lippen holperten. Als sie den grünen Knopf drückte, fragte sie sich, wer wohl abheben würde.
    Tuut. Tuut. Tuut …
    Lärm, dröhnend laut. Als stünde der Angerufene neben einem Düsenflugzeug. Dann ein Rascheln, als würde das Telefon weitergereicht werden, und schließlich wurde das Nebengeräusch etwas leiser. »Ja?«
    Pause. Und dann hatte sie aus unerfindlichem Grund plötzlich Tränen in den Augen. »Matthias?« Da außer dem Krach nichts weiter kam, sprach sie lauter. »Matthias? Matthias?

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