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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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entsetzlicher Tragweite in Gang setzten.
    Sie vermutete, dass die wenigen, von denen sie noch nicht gehört hatte, vom gleichen Kaliber waren.
    Diese Gruppe von Attentätern hatte gute Arbeit auf schlechte Art und Weise geleistet, konnte man vielleicht sagen. Man konnte schwerlich behaupten, ihre Bemühungen wären nicht gerechtfertigt gewesen, wenn man sich die Liste ihrer Zielpersonen ansah.
    Ein bisschen wie das Ethos ihres Vaters, nur auf globaler Ebene.
    Noch einmal kehrte Mels zu den Dossiers zurück.
    Matthias war weder unter den Fotos noch den Namen zu finden.
    Aber sie hatte einen unguten Verdacht, warum das so war.
    Er stand hinter alldem, hatte die Zügel in der Hand gehalten. Oder?
    Was unser Zusammensein betraf, habe ich dir immer die Wahrheit gesagt. Das war echt, das einzig Echte, das ich jemals hatte.
    Sie hob die Hände vors Gesicht und fluchte unterdrückt.
    Er hatte ihr das alles als Beweis gegeben – und sosehr sie auch eine Lüge in den Dateien finden wollte, eine Fabel, die sich durch Widersprüche in den konkreten Einzelheiten offenbarte, wurde doch zu viel davon durch aktuelle Ereignisse bestätigt. Sie hatte selbst die Artikel gelesen, die Nachrichten gesehen, die Kommentare im Zusammenhang mit diesen Toden.
    Das hier war echt.
    Und es war tatsächlich eine einmalige Story.

Einundfünfzig
    Gegenüber von Mels’ Haus stand Matthias im Schutze eines großen Ahorns, die Arme vor der Brust verschränkt, die Füße hüftbreit fest auf dem Boden.
    Im Licht der Deckenlampe konnte er sie oben in ihrem Zimmer am Schreibtisch sehen, den Kopf gebeugt, die Augenbrauen tief gesenkt. Hin und wieder lehnte sie sich auf dem Stuhl zurück und starrte geradeaus; dann wandte sie sich wieder dem Laptop zu.
    Sie las alles.
    Seine Aufgabe war erledigt.
    Also warum fand er keine Ruhe? Das musste doch wohl sein Hopp-oder-topp-Scheideweg sein, dieses Geständnis, das er durch sie abgab, und das in die ganze Welt hinausgehen würde? Mit der Übergabe des kleinen USB -Sticks hatte er sein gesamtes Werk zunichtegemacht, seine Organisation in einen freien Fall gestürzt, der sie auslöschen würde: Die Agenten würden untertauchen. Die Politiker würden superernste Mienen aufsetzen und jegliche Kenntnis von der Sache leugnen. Eine Sonderkommission würde von Kongress oder Senat eingesetzt. Und am Ende monatelanger Untersuchungen und unzähliger Steuer dollars würde die Sache zu den Akten gelegt werden.
    Und dann würde eine neue Einsatztruppe von jemand anderem gegründet werden: Drecksarbeit würde in dieser ansonsten gesetzestreuen Nation weiterhin anfallen, denn manchmal musste man auf das Niveau des Feindes sinken und mit den gleichen Bandagen kämpfen.
    Das war die Realität.
    Also warum zum Teufel war er nicht schon unterwegs nach Manhattan, buddelte dort seine Reserven aus und machte sich auf zu unbekannten Ländern und Orten?
    An Mels lag es nicht.
    Sie zu verlassen bedeutete zwar in mancher Hinsicht seinen Tod, aber das konnte er akzeptieren. Für sie war es richtig, wenn er verschwand, und allein das zählte – auch wenn er sie jede Sekunde vermissen würde, bis zu dem Moment, wenn er wirklich stürbe und auch tot bliebe.
    Auch an seinem Gewissen lag es nicht. Er fühlte sich nicht genötigt, sich zu stellen, nur damit seine Feinde ihn finden und im Knast umbringen könnten. Seine einzige Überlebenschance lag draußen in der wirklichen Welt – und sich auf ewig zu verstecken wäre auch nicht gerade ein Kindergeburtstag.
    Es wäre lediglich eine andere Art von Gefängnis.
    Er würde den Rest seines Lebens für das bezahlen, was er getan hatte.
    Also was zum Henker war sein Problem?
    Unvermittelt sah er die Szene in der Wüste wieder vor seinem geistigen Auge, sich und Jim in dieser einfachen Hütte, den Sand unter den Füßen des anderen … die Mine unter seinen eigenen.
    Nach der Explosion hatte Matthias sich an nichts erinnert, nicht an die furchtbaren Schmerzen, die er gehabt haben musste. Nicht an die Kilometer durch die Dünen oder den Jeep, mit dem Isaac Rothe gekommen war. Auch nicht an jene erste, endlose Nacht, nachdem er sich in die Luft gesprengt hatte. Aber er wusste, was kurz darauf passiert war: Jim war an sein Bett gekommen und hatte gedroht zu verraten, was er getan hatte.
    Daraufhin hatte er Jim seine Freiheit von den X-Ops gewährt und hatte ihn gehen lassen.
    Als Einzigen.
    Und dann, zwei Jahre später, hatten sich ihre Wege erneut gekreuzt, oben in Boston. Im Gegensatz zu dem, was auf

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