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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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der anderen Seite der Erde passiert war, blieb dieser Abschnitt der jüngeren Vergangenheit weiterhin etwas unklar, die genauen Details waren leicht verschwommen, obwohl der Rest seines Lebens glasklar war …
    Am Ende der Straße kam ein Mann in gemächlichem Tempo um die Ecke und trat in den Lichtkegel einer Laterne. Er hatte einen Hund dabei, einen großen Hund, und trug einen Anzug. Einen seltsamen, altmodisch wirkenden Anzug …
    Es war der Mann aus dem Restaurant im Marriott.
    Matthias steckte die Hände in die Taschen und umschloss den Griff der Pistole, die er bei Jim eingesteckt hatte.
    Vorsicht war nun einmal die Mutter der Porzellankiste.
    Der Mann kam näher, ließ die Helligkeit der einen Laterne hinter sich und trat dann in den Schein der nächsten.
    Der Hund war ein Wolfshund, ein irischer Wolfshund.
    Und als die beiden an ihm vorbeiliefen, sah der Mann Matthias mit Augen an, die zu leuchten schienen. »Guten Abend, Sir«, sagte er mit englischem Akzent.
    Als Mr Dandy weiterging, runzelte Matthias die Stirn. Irgend etwas war komisch, da stimmte was nicht …
    Der Mann warf keinen Schatten. Aber wie konnte das sein?
    Matthias warf einen schnellen Blick hinauf zu Mels’ Fenster. Es ging ihr gut, sie saß immer noch am Schreibtisch und las, und als sie eine Nummer wählte und den Hörer ans Ohr hielt, fragte er sich, wen sie wohl anrief.
    Zeit zu gehen.
    Das war sein Leitmotiv bei ihr, nicht wahr.
    Er blickte sich um, in Erwartung, den Mann und das hoheitsvolle Tier zu erblicken.
    Sie waren weg.
    Okay, jetzt war es amtlich, er verlor den Verstand.
    Er drehte sich um, ging zu seinem Mietwagen und nahm den Schlüssel mit dem kleinen laminierten Anhänger aus der Tasche. Als er die Tür aufschloss, dachte er immer noch an Jim Heron, fast als wäre der Kerl extra dort platziert worden, eine Art kognitive Reklametafel.
    Matthias stieg ein, verriegelte die Türen und ließ den Motor an. Er sah sich nach allen Seiten um, vergewisserte sich, dass der Hund und der Engländer nicht wie durch Magie wieder aufgetaucht waren …
    Genau in diesem Moment bog ein Wagen von der Hauptstraße ab und fuhr langsam genau bis zu der Einfahrt vor Mels’ Wohnhaus. Das Garagentor ging auf, und eine gepflegte Frau stieg aus, blieb kurz stehen, um die Tür per Knopfdruck wieder zu schließen, und ging dann hinein.
    Mels war nicht allein.
    Das war gut.
    Matthias trat aufs Gas und fuhr los, in Gedanken bei den Informationen, der Herausforderung, der Chance, die er ihr geliefert hatte. Dem Abschied, von dem er hoffte, er könnte irgendwann, nach und nach ihre kurze gemeinsame Zeit für sie umdeuten.
    Er war ein schlechter Mensch, und sie hatte das einzig Gute in ihm zum Vorschein gebracht, was er je in sich gehabt hatte. Vielleicht würde sie das eines Tages glauben. Denn die Wahrheit war hässlich, aber es blieb zu hoffen, dass sie einem Zweck gedient hatte …
    Matthias zuckte vor Schreck zusammen, als ihm unvermittelt wieder einfiel, was er sich als Letztes auf dem Computer im Marriott angesehen hatte, bevor er sich ausgeloggt hatte: sein eigenes Profil, sein aktuelles, das absichtlich nicht in den als seine Rückzugsstrategie zusammengestellten Informationen enthalten war.
    Großer Gott.
    Das war doch total unlogisch.
    Für die X-Ops war er tot – so unübersehbar, dass er den roten Haken neben seinem Foto gar nicht weiter beachtet hatte.
    Warum zum Henker hatten sie ihm also einen Agenten auf den Hals gehetzt?
    Er bremste vor einer roten Ampel, als ihm schlagartig alles klar wurde. »Ach du … Scheiße.«
    Der erste Agent war ins Marriott gekommen. Der zweite zu Jims Wohnung über der Garage. Und in beiden Fällen hatte jeder von ihnen automatisch angenommen, dass die Attentäter auf Matthias angesetzt worden waren.
    Aber er war gar nicht gemeint gewesen.
    Es ging um Jim Heron.
    Dessen Dossier war gelb markiert gewesen, was bedeutete, sein Tod war nicht bestätigt worden, nachdem er in Caldwell »gestorben« war. In den Augen der Organisation – und damit lagen sie ja auch richtig – war Heron noch putzmunter.
    Und sie jagten ihn.
    Die oberste Regel der X-Ops hatte immer gelautet: keine lebenden Zeugen. Und es hatte eine Reihe von Leuten gegeben, die nicht damit einverstanden gewesen waren, dass Matthias den Mann hatte gehen lassen. Jetzt, wo er von der Bildfläche verschwunden war …
    War Heron Freiwild.

Zweiundfünfzig
    Nicht, dass Jim Gründlichkeit nicht zu schätzen wusste, Gott bewahre, aber jetzt mal ehrlich.
    Die

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