Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
hätte er dar auf gewartet.
    Sich vielleicht sogar darauf gefreut.
    Erneut schrie sie auf, ein schriller Ton entrang sich ihrer Kehle. »Matthias!«
    Er fiel zu Boden, und dass er nicht einmal den Versuch machte, sich abzufangen, bewies nur, wie schwer er getroffen war.
    Tränen liefen ihr aus den Augen, als sie zu ihm kriechen wollte …
    Aber sie wurde von unsichtbaren Händen festgehalten.

Dreiundfünfzig
    Letztlich hatte das Mondlicht ihm den Weg gezeigt.
    Als Matthias vor Mels stand und mit ihr sprach, hatte er den Blick unablässig auf sie gerichtet gehalten, weil sie ihm unbedingt glauben musste und er wusste, dass er keine weitere Chance bekäme. Tatsächlich hatte er noch nie aufrichtigere Worte gesprochen, auch wenn manches davon verrückt klang. Sein Leben wäre nur vollständig, wenn sie ihm durch ein Wunder Glauben schenken könnte.
    Und dann hatte er die Gelegenheit gehabt, ihr seine Liebe zu gestehen. Direkt ins Gesicht.
    Darauf hatte er vorher nicht einmal zu hoffen gewagt.
    Doch genau in dem Augenblick hatte der Mond durch die Wolken gespäht und Schatten auf den Boden geworfen, Schatten von Bäumen, Ästen, Autos … Menschen.
    Einschließlich des Agenten in Schwarz, der sich an den Rand des Waldes geschlichen hatte.
    Und gerade seine Waffe hob und quer über die Einfahrt zielte.
    Matthias’ erster Impuls war, Mels aus der Schusslinie zu bringen, und als sie auf dem Kies auftraf, hörte er die erste Kugel gegen die Garage knallen. Die zweite wäre tödlich – aber nicht für sie.
    Jim stand völlig ungeschützt neben dem Mietwagen, ein so leichtes Ziel wie eine verdammte Dartscheibe.
    Matthias reagierte blitzschnell. Er warf sich in die Schuss linie, machte sich zu einem menschlichen Schutzschild, um den anderen Mann abzuschirmen. Irgendwie gelang es ihm beim durch die Luft Segeln, den Sprung und die Flugbahn perfekt aufeinander abzustimmen.
    Als er dann die Kugel sein Brustbein durchschlagen und in sein Herz eindringen spürte, dachte er, tja, das war er also.
    Sein letzter Moment auf Erden.
    Und es fühlte sich richtig an, absolut richtig. Er hatte im Laufe der Jahrzehnte so viel Schlimmes getan, so viel Böses, aber wenigstens trat er mit Anstand ab und gab Jim noch genug Zeit, seine Waffe zu ziehen und den Attentäter abzuknallen.
    Was er auch tun würde. Heron war einer der Besten. Immer gewesen.
    Er würde sich um alles kümmern, er und sein gefährlicher Mitbewohner.
    Und Mels hatte die Wahrheit gehört, auch wenn sie sie nicht glauben konnte.
    In der kurzen, rasenden Schwerelosigkeit auf dem Weg zurück zur Erde wandte Matthias den Blick nach oben. Er würde zurück in den Abgrund der Hölle fahren, also könnte er wenigstens ein letztes Mal den Anblick des Himmels genießen.
    Mein Gott, dieser Mond, dieser wunderschöne, glänzende Mond mit seinem reinen, weißen Licht, das auf dieses Drama herabschien …
    Der Kies sprang hoch und riss ihn an sich. Als er auf dem Boden aufschlug, wurde seine Sicht so übernatürlich klar, dass er beobachten konnte, was erwartungsgemäß passierte: Jim zielte mit seiner Vierziger, wartete einen Atemzug lang, zwei … und als der Angreifer den Kopf herausstreckte, um nachzusehen, was er erreicht hatte, drückte Heron ab und traf den Kerl genau in die Stirn, sodass er umkippte wie ein Baumstamm.
    Es war ein Meisterschuss, den nur ein Fachmann hatte platzieren können.
    Und er bedeutete, dass Mels in Sicherheit war.
    Flach auf dem Rücken liegend, drehte Matthias den Kopf zu seiner Frau um. Sie wehrte sich gegen etwas, die Arme ausgestreckt, als versuche sie, ihn zu erreichen.
    Da brüllte Jim »Alles klar!«, und sofort befreite sie sich von dem, was sie gebremst hatte, und rannte zu ihm.
    Matthias spürte, wie sie seine Hand ergriff, und als er in ihr Gesicht blickte, war sie noch schöner als der Mond.
    Er lächelte sie an, sah dann aber, dass sie weinte. »Nein«, ächzte er. »Nein, dir geht es gut …«
    »Ruf einen Krankenwagen!«, schrie sie.
    Es war nett gemeint, aber zu spät.
    Komisch, sollte er nicht eigentlich Schmerzen haben? Er starb; das merkte er daran, dass das Atmen schwierig wurde. Aber nichts tat weh, ihm war nicht mal unwohl. Vielmehr war er froh und aufgeregt, in seinem Kopf drehte sich alles.
    An der Schwelle des Todes war er total lebendig.
    Er drückte ihre Hand. »Ich liebe dich.«
    »Wage es nicht«, blaffte sie.
    »Aber so empfinde ich eben …«
    »Nein, das mit dem Sterben. Du wirst mir nicht wegsterben.« Sie riss den Kopf

Weitere Kostenlose Bücher