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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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hin oder her, es gab noch so viele andere Gründe, warum sie diese Nacht nicht zusammen verbringen sollten. Oder irgendeine andere.
    Er streckte sich neben ihr aus, legte die Hand um ihre Taille und zog sie näher an sich heran – aber nicht zu nah. Nicht bis an seine Hüfte.
    Mein Gott, sie roch gut.
    Und die Gefühle in seinem Körper waren alle da, die Hitze im Becken, der drängende Herzschlag, vor Kraft strotzende Arme und Beine, mehr noch als zuvor. Sein Schwanz machte allerdings nicht mit.
    Aber vielleicht war das auch besser so, denn er musste ihr sagen …
    »Darf ich dir etwas Gutes tun?«, platzte er heraus.
    Okay, das hätte eigentlich ein »Gute Nacht« werden sollen.
    »Hast du schon.«
    »Ich bin mir sicher, dass ich das noch besser hinkriege.«
    »Es liegt mir fern, mich dem Experten zu verweigern.«
    Als er sie jetzt wieder küsste, fragte er sich, wie sie wohl mit offener Bluse und ohne BH aussah, ihre Brüste bereit für seinen Mund, die glatte Haut ihres Bauchs, die ihn nach unten in anderes Territorium leitete.
    Das war unglaublich gut, das alles hier, und es kam ihm so neu vor – und zwar nicht nur, weil er es noch nie mit Mels erlebt hatte. Er hatte vielmehr das Gefühl, das überhaupt noch nie mit je mandem erlebt zu haben. Andererseits, wenn er nach seinem Gedächtnis ging, hatte es vor ihr überhaupt niemanden gegeben …
    Aus dem Nichts heraus blitzte ein Bild vor seinem geistigen Auge auf. Er und eine Frau mit glatter, dunkler Haut, im Stehen an eine Wand gelehnt. Er hatte die Hände um ihren Hals geschlungen, sie die Beine um seine Hüften, und er knallte sie nach allen Regeln der Kunst …
    Matthias zuckte zurück. Schlagartig fluteten weitere Bilder seinen Kopf, eine chronologische Abfolge aller Frauen, mit denen er jemals etwas gehabt hatte – junge, als er selbst jung gewesen war; ältere, leidenschaftlichere, als er erwachsen geworden war; dann eine Reihe von extrem reizbaren, hochaggressiven Vertreterinnen.
    Er sah sich mit ihnen allen, sein Körper war stark und unversehrt, seine Emotionen klar und sortiert, sein Herz kalt wie Stein. Und er sah die Frauen, nackt oder halb bekleidet, bewaffnet oder unbewaffnet, wie sie mit heftigem Zucken und verzerrten Mienen zum Höhepunkt kamen.
    »Woran erinnerst du dich?«, fragte Mels wie aus weiter Ferne.
    Er machte den Mund auf, aber der Schwall von Namen-Gesichtern-Orten begrub ihn wie eine Lawine, verstopfte seine Neuronen, ließ ihn beinahe bewusstlos werden. Als er zusammensackte, spürte er, wie er vorsichtig auf die Kissen gebettet wurde, nicht mehr länger der dominante Part.
    Er hob die Hände an den Kopf und fluchte.
    »Ich rufe einen Arzt …«
    Matthias packte ihr Handgelenk. »Nein. Mir geht’s gut.«
    »Von wegen.«
    »Ich brauche nur einen Moment.«
    Er atmete flach und hörte schließlich auf, sich zu wehren. Und das war genau die richtige Entscheidung: Anstatt gegen ihn zu prallen, flossen die Erinnerungen durch ihn hindurch, der Enthüllungsprozess wurde sanfter. Zumindest … bis zum Ende. Das letzte Bild zeigte ihn mit … einer Art Monster? Das musste ein Albtraum gewesen sein, aber großer Gott, sie war abgrundtief hässlich, und sie nahm ihn wie einen Besitz mit in ein Verlies am Boden eines langen, schwarzen Brunnens …
    Panik durchfuhr Matthias, als wäre er an ein Starterkabel an geschlossen, sein Brustkorb zuckte, der Oberkörper verkrampfte sich. Aber Mels’ Handgelenk ließ er nicht los, passte auf, dass sie bei ihm blieb, statt zum Telefon zu greifen.
    »Bitte«, hörte er sie sagen.
    »Kein … Arzt … lässt schon nach …«
    Endlich gab er sie frei, setzte die Brille ab und rieb sich die Augen. »Man möchte meinen, dass es, wenn alles zurückkommt, locker und langsam vor sich geht.«
    »Darf ich bitte ärztliche Hilfe anfordern?« Sie wedelte mit einer Mappe vor seiner Nase herum. »Siehst du? Es gibt sogar einen Bereitschaftsarzt im Krankenhaus.«
    »Nein, ehrlich, alles gut. Es war nur zu viel auf einmal. Ich glaube, man macht sich nicht klar, wie viel wir hier oben aufbewahren.« Er tippte sich an den Schädel. »Haufenweise Infos.«
    »Von welcher Sorte?«
    Er blickte zur Seite. »Also, ich bin definitiv keine Jungfrau. Und dabei würde ich es gern belassen.«
    »Oh.«
    Es folgte ein verlegenes Schweigen. Und dann räusperte Mels sich.
    »Weißt du was, ich glaube, ich sollte lieber gehen.«
    »Ja.«
    Sie stand auf. Nahm ihre Jacke. Zog sie an. »Bevor ich gehe …« Sie kam zum Bett und schrieb

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