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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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etwas auf das Blöckchen auf dem Nachttisch. »Hier ist noch einmal meine Handynummer.«
    Ein Klingeln ertönte in ihrer Tasche.
    »Wenn man vom Teufel spricht.« Er sah zu, wie sie die Ziffern aufschrieb, ehe sie ans Telefon ging.
    »Hallo?« Sie klang forsch und professionell, und ihm gefiel, dass sie so schnell umschalten konnte.
    Wobei das bei Weitem nicht das Einzige war, was ihm an der Frau gefiel.
    Mels runzelte die Stirn. »Wo? Weiß man schon, wer sie ist? Wie ist sie gestorben … Echt? Klar, bin schon unterwegs. Ja, Tonys Wagen hab ich noch.« Sie legte auf und schnappte sich ihre Handtasche. »Ich muss los.«
    »Was Offizielles?«
    »Mein Chef muss einen Sinneswandel gehabt haben. Er schickt mich tatsächlich an einen Tatort.«
    »Erkennt er deine Fähigkeiten nicht?«
    »Nicht diejenigen, die er erkennen soll, nein.« Sie blieb noch einmal stehen. »Bist du sicher, dass es dir gutgeht?«
    »Warst du schon immer eine Heilige?«, brummelte er.
    »Erst seit ich dich kenne.«
    Unmittelbar bevor sie durch die Tür schlüpfte, sagte er: »Mels.«
    Sie drehte sich halb um, das Deckenlicht aus dem Flur fiel auf ihr Gesicht. Als ihre Blicke sich begegneten, hätte er jede einzelne flüchtige Nummer, die er gerade vor seinem geistigen Auge hatte vorbeilaufen sehen, gegen eine einzige Nacht mit ihr eingetauscht.
    Aus der Sache komme ich nicht lebend heraus, dachte er.
    Wenn er also jemals eine weitere Chance bekäme, sie zu küssen, würde er nicht wieder aufhören. Und wer wusste es schon, vielleicht wären aller guten Dinge ja zwei.
    Vorausgesetzt, es gäbe nicht noch eine Folge seiner »Greatest Hits«.
    »Schnall dich an«, befahl er mit tiefer Stimme.
    »Hol gefälligst einen Arzt«, warf sie mit einem Lächeln zurück.
    Als die Tür sich schloss, verfluchte er das Ding. Und dann dachte er daran, wie es gewesen war, sie zu küssen.
    Er sah auf seine Hüften hinab und wünschte sich, wieder ein ganzer Mann zu sein.

Achtzehn
    Die Bar in der Lobby des Marriott war nach dem ursprünglichen Eigentümer benannt, Soundso Sasseman. Zumindest erklärte die Kellnerin Adrian das mit einer verführerischen, rauen Stimme, während sie seine und Jims Bestellung für Bier aufnahm. Anschließend ließ sie – vermeintlich aus Versehen – noch ihren Stift fallen, um sich tief hinabbücken zu müssen, und ging dann weg, als wäre ihr Becken vor Kurzem in der Inspektion gewesen und zu stark geölt worden.
    Andererseits waren die restlichen Gäste in dem Laden auch lüsterne Geschäftsleute aus der Altherrenriege, Team Viagra, und sie ein Sahneschnittchen Mitte zwanzig.
    Damals zu Eddies Zeiten hätte er sie sich sofort geschnappt.
    Aber jetzt? Fiel sie in die Kategorie »Kann man machen, muss man aber nicht«.
    Die Bänke, auf denen er und Jim saßen, waren mit rotem Kunstleder bezogen und verursachten bei jeder Bewegung Geräusche, die einem Furzkissen Ehre gemacht hätten. Für ihre Zwecke waren sie allerdings perfekt, denn von hier aus konnte man durch den breiten Eingang genau in die Lobby sehen. Niemand kam oder ging, ohne von ihnen bemerkt zu werden.
    Wobei Jim Matthias und diese Frau auch nicht vom Radar verloren hätte, wenn sie hinter dem Hotel geparkt hätten: Der Engel hatte extra beide berührt, und selbst Ad konnte den Ortungszauber im ganzen Hotel spüren. Die zwei waren im sechsten Stock, dicht beieinander.
    Da fragte man sich schon, was genau sie trieben.
    Wahrscheinlich Mensch ärgere dich nicht .
    Klar doch.
    Während die Minuten verstrichen und sich zu einer vollen Stunde ansammelten, war das Hintergrundgemurmel der Ze cher um sie herum das Einzige, was die Stille ausfüllte. Die Biere waren von einem Abendessen abgelöst worden. Die Zeit … nahm kein Ende.
    Oh Mann, Unsterblichkeit konnte verdammt öde sein, wenn einem alles scheißegal war. Man hatte nichts als Zeit. Riesige, gähnende Abgründe von Stunden, die mit stumpfen Zähnen unablässig an einem nagten, einen bei lebendigem Leib fraßen, obwohl man unverspeist blieb.
    Wow, hatte er heute eine Scheißlaune.
    Und seine Stimmung hob sich auch nicht, als er seine Hände betrachtete. Der schwarze Fleck, den er in der Dusche gesehen hatte, war zwar nicht wieder aufgetaucht, aber er musste trotzdem alle eineinhalb Sekunden checken, ob er es nicht doch tat. So weit, so gut, dennoch fühlte er sich wie der Tod.
    Als wäre sein Körper buchstäblich ausgehöhlt worden, nur noch leerer Raum unter den Rippen …
    »Sie kommt runter.« Jim trank den letzten

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