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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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im Abfalleimer. Ihre Mähne war zudem geglättet worden, vermutlich mit dem Föhn und einer kurzen Bürste, in deren Borsten unter den helleren auch dunklere Haare hingen.
    »Verdammt noch mal, Devina«, murmelte Ad.
    »Ist die Fotografin schon da?«, bellte ein müde aussehender Mann.
    Die Beamten sahen einander betreten an, als wollte keiner die schlechte Nachricht überbringen.
    »Noch nicht, Detective de la Cruz.«
    »Die Frau macht mich wahnsinnig«, brummelte der Mann, schüttelte sein Handy und fing an, auf und ab zu tigern.
    Während die Uniformierten sich um ihren Chef drängten, als wollten sie nicht verpassen, wie die Fotografin ihren Anschiss kassierte, nutzte Adrian die Gunst der Stunde, um ins Bad zu schlüpfen und sich dort neben die Leiche zu hocken.
    In der Hoffnung, nichts zu finden, hob Ad den Saum des blutdurchtränkten Oberteils. »Ach, komm …«
    Unter dem Geglitzer waren Symbole in die helle Bauchhaut geritzt, Zeichen, die nicht für den Menschen, der sie gewesen war, bestimmt waren, und auch nicht für die Männer und Frauen, die sie finden, oder die Angehörigen, die sie betrauern würden.
    Sie waren eine Botschaft von Devina.
    Die Jim niemals zu sehen bekäme, dafür würde Ad sorgen.
    Mit einem kurzen Blick auf die Beamten um den Detective herum vergewisserte er sich, dass alle immer noch schön mit ihren Handys beschäftigt waren. Dann strich er mit der Handfläche über die gezeichnete Haut – hin und her.
    Zum Glück steckte noch etwas Leben in den Zellen. Aber das Entfernen der Runen ging nur langsam voran.
    »… kommen sofort hierher«, donnerte de la Cruz. »Sonst mache ich die Fotos selbst. Sie haben fünfzehn Minuten, hier aufzutauchen …«
    Ad war voll konzentriert, er gab alles, was er hatte. Die Zeichen waren an einigen Stellen einen halben Zentimeter tief eingeschnitten, und die Wundränder waren ausgefranst, so als wären sie mit einem schartigen Messer geschnitten worden … oder noch wahrscheinlicher: von einer Klaue.
    »Kommt schon … auf geht’s.« Er sah sich über die Schulter. Der Kaffeeklatsch war vorbei, und der Detective kam zurück.
    Adrian zog die Hand zurück und sprang auf – bis ihm wieder einfiel, dass er ja noch unsichtbar war.
    »Wer hat die Leiche angefasst?«, brüllte der Detective. »Wer hat diese Scheißleiche angefasst?«
    Mist. Das Shirt hing immer noch unter den Brüsten. Nicht dort, wo es vorher gewesen war. Und die Haut war unnatürlich gerötet, was nicht nur nicht zur Hautfarbe des Opfers passte, sondern auch nicht zu ihrem Verwesungszustand. Dennoch, er hatte sein Ziel erreicht, und das war wichtiger als jede Verwirrung, die sein Akt unter den Menschen stiften würde.
    Was zum Teufel hatte Devina jetzt wieder vor?
    »Diese miese Schlampe«, zischte Adrian, als er das Motelzimmer verließ. »Sie wird ihren Lohn schon noch erhalten.«
    Jim war es dermaßen leid, die Leute in der Lobby anzuglotzen, aber er rührte sich nicht vom Fleck, auch als es später und später wurde: Immer noch hatte Matthias sein Zimmer nicht verlassen, und das hieß für Jim weiter Däumchendrehen.
    Es war der Alltag eines Agenten: Phasen totaler Untätigkeit, jäh unterbrochen vom Tanz auf dem Vulkan, einem Tanz um Leben und Tod.
    Verflucht, es war ganz wie in den guten alten Zeiten – die überhaupt nicht gut gewesen waren und sich im Augenblick gar nicht so alt anfühlten, weil Matthias’ Vorgeschichte nicht die einzige war, über die Jim nachdachte. Seit ihn sein neuer Job als Engel überfallen und sein Leben vereinnahmt hatte, kam es ihm vor, als wäre alles, was davor geschehen war, einfach weggewischt worden – aber das stimmte natürlich nicht. Die lebensbedrohende Ablenkung kam einem Gedächtnisverlust gleich, aber das bedeutete nicht, dass man keine Geschichte besaß …
    Er hob den Kopf und runzelte die Stirn. Matthias war unterwegs.
    Eineinhalb Minuten später öffnete sich die Aufzugtür, und der Mann trat, auf seinen Gehstock gestützt, in die Lobby, Sonnenbrille auf der Nase, obwohl es Abend war. Die Leute um ihn richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihn – das war allerdings schon immer so gewesen. Als würde Matthias’ Kraft selbst unter den glücklicherweise Ahnungslosen einen Leuchtturmeffekt erzeugen.
    Jim machte sich sichtbar und stellte sich dem Burschen in den Weg. »Noch einen Termin um diese Uhrzeit?«
    Die Ray-Ban schnellte herum, aber das war alles an Reaktion, die Jim erhielt. »Spielst du den Babysitter?«
    »Ja, und ich werde nicht gut

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