Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
genug bezahlt.« Jim deutete auf die Drehtür am Eingang. »Hast du was vor?«
    »Nein, nur ein bisschen frische Luft schnappen. Ich fühle mich …« Matthias zog eine Hand durch die Haare. »Eingepfercht. Wenn ich noch länger diese Wände anstarren muss … Was? Warum schaust du mich so an?«
    »Du bist jetzt so viel menschlicher«, rutschte Jim heraus, bevor er sich eine Lüge ausdenken konnte.
    »Was zum Geier soll das denn heißen?«
    Jim zuckte mit den Schultern. »Ist eigentlich egal. Was dagegen, wenn ich mich anschließe?«
    »Hab ich eine Wahl?«
    »Du könntest versuchen, mir wegzurennen.«
    »Es ist nicht nett, sich über Krüppel lustig zu machen.«
    »Wo siehst du einen Krüppel?«
    Matthias lachte kurz auf. »Na schön. Mach, was du willst.«
    Die Nacht war ungewöhnlich warm für die Jahreszeit. Ein dichter Dunst hing in der Luft, die Feuchtigkeit zwischen den Wolken und dem Asphalt konnte sich nicht so recht entscheiden, ob sie Regen sein wollte oder nicht.
    Jim zündete sich eine Zigarette an und atmete langsam den Rauch aus. Mit dem Nebel, dem Glimmstängel und dem Hall ihrer Schritte auf dem Bürgersteig wirkte die Szenerie wie in einem Film noir. Erst recht, als sie einer Gruppe von Männern begegneten, die über die Straße spazierten – oder vielmehr marschierten.
    Was waren das denn für welche, bitte schön?
    Die sechs Kerle waren alle in schwarzes Leder gekleidet, was sie als Goths gekennzeichnet hätte – wären sie nicht wie Soldaten in Formation hinter ihrem Anführer hergelaufen.
    Als sie an ihnen vorbeigingen, wichen Matthias und Jim aus, und der Vorderste wandte ihnen den Kopf zu.
    Ein hässlicher Knabe, das musste man schon sagen, mit Augen wie Abgründe, angefüllt mit Aggression.
    Hmm, in seinem alten Leben hätte Jim vielleicht erwogen, sie zu rekrutieren. Sie wirkten, als könnten sie alles und jeden töten, besonders der Anführer.
    Aber er war jetzt anders als früher. Und Matthias hoffentlich auch.
    »Ich hab mich an etwas erinnert«, sagte sein ehemaliger Chef, nachdem sie den Bürgersteig wieder für sich hatten.
    »Ach ja?«
    »Nur persönlicher Kram. Nichts von Interesse.«
    Als das Schweigen so drückend wurde wie der Nebel, nahm Jim noch einen Zug und sagte: »Wartest du darauf, dass ich die Lücken fülle?«
    »Du warst doch derjenige, der unbedingt mitwollte. Da könntest du dich wenigstens nützlich machen.«
    »Und ich dachte, ich tauge als Deko.«
    »Nicht für mich, Kumpel.« Da Jim das nicht weiter kommentierte, warf Matthias ihm einen Seitenblick zu. »Ich hab über dich nachgedacht.«
    »Nicht im romantischen Sinne, will ich hoffen.«
    »Nein, ich mochte früher Frauen. Sehr.«
    »Früher?«
    Matthias blieb stehen und drehte sich zu Jim um. »Was ich wissen will, ist …«
    Am anderen Ende des Häuserblocks trat eine Gestalt auf den Bürgersteig. Seine Geschmeidigkeit offenbarte, dass er dazu ausgebildet war, aus dem Hinterhalt zuzuschlagen. Und die Waffe, die er in ihre Richtung abfeuerte, machte kein Geräusch. Jim sah lediglich das Aufblitzen, als die Kugel den Lauf des Schalldämpfers verließ.
    Mit einem Fluch riss er Matthias in eine Seitenstraße. Die Wucht seiner hundert Kilo holte den Mann von den Füßen, und die beiden gingen gemeinsam wie in Zeitlupe zu Boden. Mitten im Flug und in perfekter Synchronizität zogen sie ihre Pistolen, zielten auf den Angreifer und drückten den Abzug – und während ihre Munition ebenfalls geräuschlos durch die Luft sauste, drehte sich Jim blitzschnell so herum, dass er zuunterst auf dem feuchten Pflaster landete und Matthias als Matratze diente.
    Es blieb keine Zeit für irgendwelchen Blödsinn, und das brauchte er seinem früheren Boss nicht zu sagen – ganz eindeutig war Matthias’ Vorliebe für schnelle Nummern nicht das Einzige, an das er sich erinnerte: Er war schon wieder auf den Beinen und auf dem Sprung, um hinter einem Lieferwagen in Deckung zu gehen, der wenige Meter entfernt parkte.
    Weitere Schüsse wurden auf sie abgegeben, die vom Asphalt, der Wagentür, der Motorhaube abprallten. Der Schütze war ihnen gefolgt, sich im Schatten haltend, während er näher kam.
    Das Geschick, das er an den Tag legte, war ein weiteres Indiz. Ihr Angreifer überfiel sie lautlos, und zwar nicht nur, weil er denselben Schalldämpfer verwendete wie Jim: Keine hörbaren Schritte, nicht einmal schwerer Atem. Das hier war ein geschulter Killer in seinem Element.
    X-Ops, dachte Jim. Kein Zweifel.
    Mit einem weiteren Fluch

Weitere Kostenlose Bücher