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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Bemerkung. »Nein, mir geht’s gut, Mom. Ja, ein Mord. Es ist ein großer Fall, und ich bin froh, dass Dick ihn mir gegeben hat. Ja, verspreche ich. Gut, mhm. Ich muss jetzt auflegen … und ich klopfe bei dir, wenn ich zu Hause bin.«
    Wobei sie nicht damit rechnete, dass das so bald wäre. Sie war wild entschlossen, das hier auszusitzen, egal, wie lange es dauern würde. Die Leiche musste fotografiert werden, die Spurensicherung ihr Ding machen, dann erst konnte die Leiche endlich weggeschafft werden.
    Mels würde bleiben, bis die Polizei abrückte und die Fernsehteams nach Hause fuhren und jeder andere Reporter aufgab.
    Auf dem Weg zu Tonys Auto schickte sie ihm eine SMS , dass sie seinen Wagen nicht zu Schrott gefahren habe und ihn morgen zum Mittagessen einlüde und ihn außerdem um halb neun zur Arbeit abholen würde.
    Dann zog sie ihre Jacke fest zu und lehnte sich an die vordere Stoßstange der Kiste.
    Sofort stutzte sie wieder und sah hinter sich. Nichts als Straßenlaternen am Rand des riesigen Motel-Parkplatzes. Kein zwielichtiger Kerl, der sich heimlich anschlich, es war überhaupt niemand zu sehen.
    Warum zum Teufel hatte sie also die ganze Zeit das Gefühl, beobachtet zu werden?
    Sie massierte sich die Schläfen und fragte sich, ob Matthias’ Paranoia jetzt schon auf sie abgefärbt hatte. Oder vielleicht hatte sie auch das, was auf dem Bett mit ihm passiert war, aus der Fassung gebracht.
    Schön und gut, dass er sich nicht an viel erinnerte, aber dieser Mann wusste verdammt noch mal, was er mit seinem Mund zu machen hatte …
    Irgendwie konnte sie nicht fassen, dass es passiert war. One-Night-Stands waren nie ihr Stil, nicht mal damals auf dem College – aber wenn Matthias sie nicht gebremst hätte, dann hätte sie es seinen natürlichen, nackten Gang nehmen lassen.
    Was für ein Schock. Vor allem weil sie wusste, dass sie es wieder darauf ankommen lassen würde.
    Wenn sie jemals die Gelegenheit bekäme.
    Als Matthias wie erstarrt im Flur des Marriott hockte, Jim Heron wie eine Decke über sich, fühlte er sich wie ein Boxer. Und zwar nicht wie Muhammad Ali oder George Foreman. Sondern wie deren Sparringpartner, die Jungs, die von den echten Kämp fern vermöbelt wurden, bevor diese dann Gegnern die Seele aus dem Leib prügelten, die ihres Könnens würdig waren. Seine Munition war verschossen, er keuchte, ihm war schwindlig, er war völlig fertig von der ganzen Rennerei. Allerdings war er offenbar nicht getroffen worden.
    Irgendjemand aber schon. Der Geruch von frischem Blut wehte zu ihnen herüber, und man hörte ein Tropfen, das auf ein Leck in einer Röhre hindeutete – und wahrscheinlich keine, die an das Abwassersystem des Hotels angeschlossen war.
    »Bleib du hier«, befahl Jim.
    Als wäre er ein Mädchen? »Leck mich.«
    Zusammen marschierten sie auf den außer Gefecht gesetz ten Schützen zu, Jim voran, weil er etwas schneller gehen konnte.
    Unmittelbar vor der Tür, durch die sie hereingekommen waren, lag ein Mann in enger schwarzer Kleidung flach auf dem Rücken, die Augen geweitet und starr auf das Leben nach dem Tod gerichtet. Seine Kehle war genau unterhalb des Kinns sauber durchtrennt worden.
    »Ganz schöne Sauerei«, murmelte Matthias, während er sich umsah. Wer zum Henker war wohl ihr Retter gewesen?
    Er wog die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Körperentsorgungsmethoden ab, wobei ihm bewusst wurde, dass er völlig ungerührt von diesem Tod, der Leiche, der Gefahr, niedergeschossen zu werden, war: Das hier war einfach business as usual, es ging auf rein praktische Weise darum, wie man die Polizei am besten aus der Sache heraushielt.
    So hatte er gelebt, dachte er. Das war sein Revier.
    Auf den Stock gestützt, ging er in die Hocke, ein Knie knackte dabei wie ein Ast. »Hast du ein Auto?«
    »Nicht hier, aber ich regle das. Tu mir einen Gefallen und …«
    Matthias hatte schon angefangen, die Leiche abzutasten, nahm Ersatzmunition, ein Messer, noch eine Pistole an sich.
    »Na gut«, meinte Jim trocken. »Ich geh mal nach draußen und sehe nach, ob die Luft rein ist.«
    »Dann weißt du also auch nicht, wer unser barmherziger Samariter war.«
    »Nö.«
    Die Stahltür quietschte wieder, als Jim sie aufzog, und für den Bruchteil einer Sekunde war Matthias gelähmt vor Angst, das Grauen gefror seinen Körper vom Herzen bis zu den Zehen. Panisch blickte er sich um, starrte in die Schatten des dunklen Flurs, rechnete damit, dass jemand heraussprang und sich auf ihn warf.
    Nichts

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