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Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition)

Titel: Die Begierde: Fallen Angels 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
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Namen sagen?«
    Jim sah zum Bett hinüber. Matthias hatte die Augen geöffnet, sich aber nicht bewegt, wie eine Schlange, die in der Sonne lag.
    »Ich kannte dich immer nur als Matthias.«
    »Wir wurden zusammen ausgebildet, oder? Gestern Abend haben wir genau zur gleichen Zeit genau das Gleiche getan.«
    »Ja.«
    Da er ahnte, wohin die Fragen führen würden, holte Jim seine Zigaretten aus der Tasche und steckte sich eine zwischen die Zähne, dann fiel ihm allerdings ein, dass er sich in einem Nichtraucherzimmer befand. Es wäre zu blöd, wegen einer Kippe aus dem Hotel geworfen zu werden, nachdem sie eingebrochen waren, sich einen Schusswechsel geliefert, eine Leiche zurückgelassen hatten und dann durchs Fenster wieder ausgebrochen waren.
    Ha, ha, Superbrüller.
    Jim wandte sich wieder dem Fernseher zu, in dem gerade eine Deo-Werbung lief. Einen Moment lang beneidete er die Trottel in dem Spot: Ihre einzige Sorge waren ihre Achseln, und solange sie alle die Produkte von Speed Stick verwendeten, konnte ihnen gar nichts passieren.
    Wenn man die Lösung für das Devina-Problem doch nur auch in Flaschen mit Zerstäuber kaufen könnte.
    »Erzähl mir, wie ich mich umgebracht habe.« Da Jim nicht antwortete, sagte Matthias: »Warum hast du solche Angst davor, darüber zu sprechen? Du kommst mir gar nicht wie ein Weichei vor.«
    Jim rubbelte sich über das Gesicht. »Weißt du was? Du solltest weniger schlafen. Ausgeruht bist du eine totale Nervensäge.«
    »Dann bist du also doch einfach nur ein Weichei.«
    Jim atmete geräuschvoll aus und wünschte sich, es wäre Rauch. »Na schön, weißt du, was mir Sorgen macht? Dass du, wenn du herausfindest, wer du warst, wieder zu diesem Mann wirst und ich dich verliere. Nimm es mir nicht übel, aber ein Neuanfang ist bei dir ein Segen.«
    »Das klingt ja, als wäre ich total böse …«
    »Warst du auch.« Jim sah seinem alten Chef in die Augen. »Du warst bis ins Mark verdorben, und zwar so schlimm, dass ich zu dem Schluss gekommen war, du wärest so auf die Welt gekommen. Aber wenn ich dich jetzt anschaue …« Er machte eine Geste. »Ich bin überrascht, dass ich falschlag.«
    »Was zum Henker ist mit mir passiert?«, flüsterte Matthias.
    »Über deine Vergangenheit, bevor du zu den X-Ops kamst, weiß ich nichts.«
    »Hieß die Organisation so?«
    »›Heißt‹, nicht ›hieß‹. Und ja, du und ich wurden gemeinsam ausgebildet. Was davor war, keine Ahnung. Es gab Gerüchte über dich, aber das waren vermutlich Übertreibungen aufgrund deines Rufs.«
    »Nämlich …«
    »Du wärst ein Soziopath.« Matthias fluchte leise, und Jim zuckte die Achseln. »Weißt du, ich war ja auch kein Heiliger. Vorher schon nicht, und bei den X-Ops ganz sicher nicht. Aber du – du hast neue Maßstäbe gesetzt. Du warst … eine andere Liga.«
    Kurzes Schweigen. Dann: »Du hast mir immer noch nichts Konkretes erzählt.«
    Jim strich sich durch die Haare und dachte, tja, es gab hier so viel Konkretes zur Auswahl. »Okay, wie wäre es damit. Es gab einen Mann namens Colonel Alistair Childe – sagt dir der Name etwas?« Als Matthias den Kopf schüttelte, wünschte Jim sich wirklich, sie stünden auf der Straße, damit er sich eine anstecken konnte. »Er war ein anständiger Kerl, hatte eine Tochter, die Anwältin war. Und einen Sohn mit ein paar Problemchen. Frau war an Krebs gestorben. Er wohnte oben in Boston, hatte aber viel in Washington D . C. zu tun. Er kam zu dicht dran.«
    »Woran?«
    »An die Firma, sozusagen. Du hast ihn entführen und in die Junkie-Unterkunft seines Sohnes bringen lassen, wo deine Agenten dem Jungen eine Überdosis gedrückt und den schreienden Alistair dann gefilmt haben, während der Sohn mit Schaum vor dem Mund starb. Und du dachtest noch, du hättest ihm einen Gefallen getan, weil du ihm – in deinen eigenen Worten – das kaputte Kind genommen hattest. Die Drohung lag natürlich darin, dass du, wenn Childe nicht die Klappe hielte, die Tochter auch noch erledigen würdest.«
    Matthias rührte sich nicht, er atmete kaum, blinzelte nur. Aber seine Stimme verriet ihn. Sie klang rau und knirschend wie Kies, er bekam kaum die Worte heraus: »Daran erinnere ich mich nicht.«
    »Wirst du noch. Irgendwann. Du wirst dich an eine Menge solchen Scheiß erinnern – und an das ein oder andere, von dem ich nicht mal was ahne.«
    »Und woher weißt du so viel?«
    »Über die Childe-Sache? Ich war da, als du dir die Tochter holen wolltest.«
    Matthias schloss die Augen, seine

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