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Die Behandlung: Roman (German Edition)

Die Behandlung: Roman (German Edition)

Titel: Die Behandlung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Hayder
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WC-Spülkasten, trank einen Schluck und wusste nicht recht, wie sie anfangen sollte.
    »Ich hab die Ausstellung abgesagt«, sagte sie schließlich, während sie am Waschbecken lehnte und seine Silhouette in der Dusche betrachtete.
    »Was?«
    »Ich hab die Ausstellung im Zinc abgesagt.«
    Er zog den Duschvorhang zur Seite und wischte sich den Schaum aus dem Gesicht. »Was?«
    »Ich verkaufe die Arbeiten, für die es Interessenten gibt – und die ich eigentlich behalten wollte. Genau genommen sind sie schon verkauft.«
    »Becky …« Er drehte das Wasser ab, griff sich ein Badetuch und wischte sich den Schaum aus dem Gesicht. »Das ist doch unmöglich. Das kannst du doch nicht machen.«
    »Doch – das kann ich sehr wohl.« Sie beugte sich zur Seite, nahm sein Glas von dem Spülkasten und reichte es ihm. Von seinen Armen, seinem Bauch und seinen Beinen tropfte Schaum in die Wanne. Noch vor wenigen Tagen hätte sie ihn angestarrt und irgendwas über seine Superfigur gesagt, doch an diesem Abend verzichtete sie auf solche Äußerungen. »Ich kann es, und ich hab es sogar schon getan. Und weißt du, was?« Sie drehte das Glas in der Hand und starrte etwas verlegen hinein. »Eine Therapie werde ich auch machen.« Sie streckte ihm die Zunge heraus und lächelte. »Und natürlich wirst du niemandem davon erzählen.«
    Er stand schweigend da. Dann setzte er sich mit dem Rücken zu Rebecca auf den Rand der Wanne und starrte in sein Weinglas. Sie hatte keine Ahnung, woran er dachte. Nach einer Weile drehte er sich um, schwang die Beine aus der Wanne, stellte das Glas auf den Boden und streckte ihr die Hand entgegen.
    »Komm mal her.«
    Sie nahm seine Hand, und er zog sie auf seinen Schoß, umschlang sie mit seinen schaumbedeckten Armen. »Das ist gut«, sagte er. »Das ist wirklich gut.«
    Sie legte den Kopf an seine Schulter und lächelte, hatte jetzt selbst Schaum im Gesicht. Ihr T-Shirt war auch schon völlig durchnässt.
    »Mein T-Shirt ist nass«, sagte sie. »Schau mich doch bloß mal an.«
    »Wollen wir ins Bett gehen? Mal sehen, ob es diesmal klappt?«
    Sie lächelte. »Nicht, so lange du von oben bis unten eingeschäumt bist.«
    »Ist mir doch egal. Los, komm schon.«
    Und dann krochen sie nass und schaumbedeckt zwischen die Laken, und er zog ihr das T-Shirt über den Kopf und wischte sich damit den Schaum von der Brust, dem Bauch und den Beinen und warf es auf den Fußboden. Dann stürzte er sich auf sie und machte sich an ihrem BH zu schaffen. »Becky – wenn schon ein bisschen Heroin ausreicht, um bei dir solche Wunder zu wirken …«
    »Ach, hör auf.« Sie trat ihm gegen das Schienbein. »Hör auf, mich zu ärgern. Du weißt, das ist nicht der Grund.«
    »Ja, ich weiß.« Er lächelte, als er ihr die Shorts abstreifte und sich mit seinem harten feuchten Körper an sie drängte, und sie musste sich zwingen, ihm nicht wie eine komplette Idiotin direkt ins Gesicht zu sagen: Ich bin mir ganz sicher, absolut sicher, dass sich alles doch noch zum Guten wenden wird.

29. KAPITEL
     
    (27. Juli)
    An dem Morgen, als Lamb wegen der Kaution wieder vor dem Haftrichter erscheinen musste, sorgte sie dafür, dass Steven in ihrer Abwesenheit nicht abermals irgendeinen Unsinn anstellen konnte. »Los, setzt dich schon hin.« Sie legte ihm ein paar Cola-Dosen, einige Schokoriegel und eine Stange Kekse auf das Bett. »Los, setzt dich schon hin – und dann machen wir ein Spiel.«
    Die Schokoriegel und die Aussicht auf ein Spiel hoben seine Stimmung sichtlich. Er setzte sich auf seinen Schlafsack, der noch auf dem Bett lag, schaukelte grinsend vor und zurück und entblößte dabei die Zahnlücken, die er dem allzu reichlichen Konsum süßer Sachen verdankte. »’pielen -’pielen.«
    »So ist’s gut. Und jetzt reich mir deine Hände.«
    Er streckte sie ihr entgegen und war ganz begeistert, dass Tracey sich mit ihm beschäftigte.
    »Gut. Und jetzt schön still halten, während ich …« Sie fesselte seine Hände mit einem Elektrokabel. »Sehr schön.« Dann führte sie das Kabel hinter seinem Rücken entlang und wickelte es ganz langsam ein paar Mal um seinen Körper. Dabei lachte sie und stieß ihm in die Rippen, um ihn bei Laune zu halten. »Ist das nicht lustig? Siehst du – Tracey kann Steven nicht mal richtig fesseln. Steven kann sich sofort wieder befreien, wenn er will.«
    »Joo.« Er nickte grinsend. »Joo.« Er schaute ihr hingerissen dabei zu, wie sie ihm einen Arm seitlich am Körper festband. Dann stand sie auf und zog

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