Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
Warum gefiel ihr nicht, was sie gehört hatte? Warum war ihr Gesicht auf einmal so heiß?
Besorgt schaute er sie an und legte ihr die Hand auf den Arm. »Geht’s dir gut?«
»Bin noch ganz zittrig.« Sie deutete ein Lächeln an. »Schon in Ordnung. Aber bevor du fährst - bist du sicher wegen des Worts, das auf dem Bootsdeck gebrannt hat?«
»So sicher wie Hubschrauber von Sikorsky. P-r-a-y. Beim Thema Beten bin ich Experte, das kannst du mir glauben.«
»Was?«
»Ich studiere Theologie an der University of San Francisco.«
»Du?«
Seine Mundwinkel bogen sich nach unten. »Du meinst, ein Killer wie ich? Ein Typ, der mit einer M-16 auf dem Buckel aus dem Flugzeug springt?«
»Nein, ich meine …« Scheiße, was meinte sie eigentlich?
Er lächelte. »Ich wohne mit meiner Tochter zusammen. Nur wir zwei, also will ich in der Stadt sein und am Boden.« Er zog seine Brieftasche heraus und reichte Jo ein Foto. »Sophie.«
Das Mädchen war ungefähr neun mit silbrig blondem Haar und einem Lächeln, das fehlende Zähne zeigte. Die Augen leuchteten hell und scheu.
»Sie ist toll.« Jo gab ihm das Bild zurück. »Hab gar nicht gewusst, dass du eine Tochter hast.«
Er steckte das Foto wieder ein. »Und ich hab nicht gewusst, dass du dich auf Forensik spezialisiert hast.« Er zögerte, und seine Stimme wurde leiser. »Vermisst du die Arbeit in der Notaufnahme?«
Nein, ich vermisse was anderes.
Sie unterdrückte die Worte, die ihr schon auf der Zunge gelegen hatten. »Nein. Mein Beruf macht mir Spaß.«
Er setzte die Sonnenbrille auf und schob die Hände in die Jeanstaschen. Wieder blieb er einen langen Moment still. »Und wie geht’s dir sonst?«
In der klaren Oktobersonne erschien ihr sein schwarzes Hemd wie eine heiße Leere. Sie beobachtete, wie sich seine Brust hob und senkte. Kurz streifte sie der überwältigende
Wunsch, ihm die Hand auf die Schulter zu legen und ihm die Wahrheit zuzuflüstern. Was vermisste sie? Das tägliche Aufwachen neben jemandem, den sie liebte.
Doch ihr Mann war tot, und weder Gebete noch die Feuerkraft der Air National Guard konnten ihn zurückbringen.
»Mir geht’s gut. Nur Daniel fehlt mir wahnsinnig.« Sie lächelte und winkte ihm zum Abschied zu.
KAPITEL 11
Das Netz ist überlastet, bitte versuchen Sie es später erneut. Die Telefonleitungen spielten verrückt. Wie immer - wenn der Boden wackelt, bricht bei den Leuten Panik aus.
Wütend klappte Perry das kleine Telefon zu und starrte auf die Wände. Er bemerkte keine Schäden. Nichts auf seinem Schreibtisch war umgestürzt oder zerbrochen. Die Bucht war nur wenige Meter entfernt, aber er hörte keine brandenden Wellen. Niemand musste auf einem Tsunami, der alles mit sich riss, durch das Gebäude surfen.
Die Tür war geschlossen. Draußen näherten sich Stimmen. Angespannt fasste er die Tür ins Auge. Die Kerle sollten gefälligst außer Hörweite verschwinden. Er hatte nur fünf Minuten, um mit Skunk in Kontakt zu treten. Die Stimmen wurden leiser. Schnell ließ er das Handy aufschnappen und drückte auf Wahlwiederholung.
Endlich, es klingelte.
»Boss?« Skunks Stimme.
Perry presste sich den Sprachgenerator an den Hals. Er drehte die Lautstärke herunter, damit das Summen nicht durch die Wände drang.
»Die Namen. Hat die Harding die Namen ausgespuckt?« Die waren ihm was schuldig. Harding und ihre Spielgefährten mussten zahlen. Aber er würde nie kriegen, was ihm zustand, solange er nicht alle Namen rausgefunden hatte. Die Harding hatte sie gekannt, ganz sicher, aber sie wollte sie nicht verraten. Strafverfolger klammerten sich an Informationen, als wären sie aus Gold - Beweise, Zeugen, alles.
»Skunk?«
In der Leitung knackte es. »Wir haben ein Problem. Die Harding hat zwar zwei Leute in dem Flughafenbus geext, aber Angelika Meyer lebt noch.«
Er schloss die Augen und setzte sich. »Was ist passiert?«
Skunk zögerte, fast als hätte er seine Stimme - vielleicht zusammen mit seinen Eiern - hinten auf der Rückbank dieses entsetzlichen Cadillacs verlegt. Es war gut, dass Skunk so eine Scheißangst vor ihm hatte. Aber es war nicht gut, wenn er sich wand wie ein Wurm. Perry brauchte Informationen, und er konnte nicht stundenlang am Telefon rumtrödeln. Die Zeit war knapp.
Endlich fand Skunk die Sprache wieder. »Kann mir nur vorstellen, dass die Harding den Club schützen wollte. Alles streng geheim, nur nichts durchsickern lassen …«
»Aber wir werden diese Leute aufspüren.«
»Klar. Ich hab’s
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