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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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kalifornische Promenadenmischung.«
    Grinsend klemmte Tang ihre Zigarette zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Bei Callie Harding ist was Komisches gelaufen.« Jo kramte Callies handgeschriebene Einladung heraus. Willkommen im Club der Schmutzigen Geheimnisse.
    »Was soll das sein, verdammt?«
    »Das ist noch nicht alles.«
    Jo reichte ihr die versiegelte Tüte, in der sich das CD-Booklet aus Angelika Meyers Handtasche mit dem markierten Song »Dirty Little Secret« befand.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Keine Ahnung. Aber Callie und Meyer haben beide im Amt des Bundesstaatsanwalts gearbeitet. Wir müssen mit Leo Fonsecca reden.«
    Tang warf die Zigarette zu Boden. »Sie fahren, ich rufe ihn an. Den Rest erzählen Sie mir unterwegs.«
     
    Auf dem Weg zur Bundesbehörde hockte die Polizistin klein und stachlig auf dem Beifahrersitz. »Also, was haben wir bis jetzt? Das Wort Schmutzig , mit Lippenstift gekrakelt auf Hardings Schenkel. ›Du warst sehr böse‹ und ›Willkommen im Club der Schmutzigen Geheimnisse‹ in ihrer Handschrift. ›Dirty Little Secret‹ und der Wunsch ›mitzuspielen‹ in der von Angelika Meyer. Danach eine Balgerei und der Abgang über die Brücke. Ich würde sagen,
sie waren ein Liebespaar. Es war ein durchgeknalltes Spiel.«
    »Glaube ich nicht.«
    »Zwei Frauen, schwarze Spitzendessous, roter Lippenstift, Selbsthass. Tödliche Mischung. Klarer Fall für mich.«
    »Gestern Nacht haben Sie noch von einem organisierten Amoklauf gesprochen.«
    »Das möchte ich auch nicht ausschließen. Meinen Sie, die zwei haben sich wegen eines Mannes gestritten? Wenn ich ihn nicht kriege, dann kriegst du ihn auch nicht - und bamm ? Ein echtes Psychodrama. Hardcore-Straßentheater.«
    Jo fixierte sie mit einem finsteren Blick.
    Tang funkelte zurück. »Ich geh nur die Möglichkeiten durch, das heißt nicht, dass ich mich darauf festlege. Ich arbeite schon länger als Ermittlerin, als Sie Gedankenverschmelzung nach Vulkanierart mit den Toten betreiben.«
    Jo wandte langsam den Kopf zu Tang und lachte. »Den Spruch kannte ich noch nicht. Echt klasse.«
    Die Polizistin lehnte sich zurück, doch ihre Schultern sackten nach unten. Chromblitzend zogen die Autoschlangen im Sonnenschein dahin. Verwahrloste Gewerbebauten und rissige Gehsteige rauschten vorbei. Dann eine Suppenküche und ein leeres Grundstück, auf dem ein Maschendrahtzaun wucherndes Unkraut bewachte.
    »Na schön«, fuhr Tang fort, »Sie sind die Expertin bei Todesfällen, wo abgedrehte sexuelle Posen eine Rolle spielen. Wie schätzen Sie die Sache ein?«
    »Ich glaube, der Club der Schmutzigen Geheimnisse ist nicht nur ein Spiel zwischen Callie und Meyer. Da sind noch andere beteiligt.«

    »Ein echter Club also? Mit geheimem Handschlag, Ausflügen und einem Newsletter?«
    »Wahrscheinlich haben Maki und Yoshida auch dazugehört. Callies Browser-Verlauf war voll von Treffern mit ihren Namen.« Jo stoppte an einer roten Ampel. »Meiner Meinung nach sind alle drei Todesfälle Teil einer Serie. Wieso hat mir übrigens niemand erzählt, dass Maki und sein Liebhaber erschossen wurden?«
    »Das haben Sie nicht gewusst?« Tang beäugte sie misstrauisch. »Wie haben Sie es dann rausgekriegt? Diese Informationen wurden bis jetzt nicht freigegeben.«
    »Ich habe mit dem Rettungsspringer gesprochen, der vor Ort war.«
    »Haben Sie ihm gesagt, dass er das geheim halten muss?«
    »Er redet bestimmt nicht mit der Presse und auch nicht mit seinen Trinkkumpanen.«
    Tang fuhr sich übers Haar und schüttelte den Kopf. »Mein Fehler, dass Sie das nicht erfahren haben. Ich stecke bis zum Hals in Arbeit.«
    »Schon in Ordnung.«
    »Diese Todesfälle hängen also zusammen. Aber …«
    »Aber es gibt keine Hinweise, dass Callie ermordet wurde, stimmt’s? Keine Bomben unter dem BMW, keine durchtrennten Bremsleitungen?«
    Tang griff zum Handy und tippte eine Nummer. Nach kurzer Wartezeit sprach sie hinein. »Haben wir schon Resultate zu dem BMW?« Sie zückte einen kleinen Notizblock und schrieb mit. Gerade als sie das Gespräch beendete, wurde die Ampel grün. »Die Forensiker meinen, der BMW war absolut in Schuss. Er ist so neu, dass man noch den Schwarzwald
riecht, wenn man die Türen aufmacht. Bremsen, Antriebsstrang, Motor, alles in Ordnung. Auch das Gaspedal klemmt nicht. Der Wagen war also nicht die Ursache für den Crash.«
    »Okay. Trotzdem können wir einen Unfall nicht ausschlie ßen. Erst mal müssen wir uns mit der Straße, der Fahrerin und möglichen

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