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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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verliert, lernt man, dass die Bank immer gewinnt. Also wurde er die Bank. Er veranstaltete große Turniere. Richtige Elefantenrunden mit Typen, die es sich leisten konnten, jede Woche Zehntausende von Dollar auf den Kopf zu hauen. Hohe Einsätze turnten sie an. Und falls sie seinen Kredit akzeptierten und verloren, machte es nichts aus, wenn sie ihm das Geld nicht bar zurückzahlen konnten. Dann gab’s eben was auf die Birne, und wenn das nicht half, knöpfte er sich ihre Unternehmen vor und ließ sich auf Firmenkosten alles kaufen, was er wollte, auch wenn sie hinterher bankrott waren. Er hatte sich seine Kohle noch immer verschafft.
    Dieser Doktor, David Yoshida, der spielte auch gern Poker. Perry musste ihm allerdings nie was auf die Birne geben, denn er schwamm in Geld. Vielleicht wäre alles anders gekommen, wenn er den Kerl härter angefasst hätte. Doch Yoshida zahlte jedes Mal. Und er kehrte immer wieder zurück. Yoshida trieb sich gern mit Perry herum.
    Und jetzt verrottete Yoshida im Boden.
    Es war inzwischen auch egal, ob Perry Trauer oder Schuldbewusstsein auf dem Gesicht irgendeines Schwächlings bemerkte. Wut und Furcht witterte er sofort. Nur darauf kam es an.
    Er las Skunks Nachricht. Wir kriegen sie um vier. Dann schaltete er das Handy ab.
    Furcht und Wut. Es war Zeit für ein neues Spiel.
     
    Die Sekretärin öffnete Callies Büro und wich zurück, als blickte sie durch ein Tor in eine andere Dimension. »Lassen Sie sich ruhig Zeit. Wir haben keine Eile mehr.«

    Jo blieb in der Tür stehen. Sie bemerkte die gleiche Ordnung wie in Callies Haus. Säuberlich aufgestapelt ruhten die Akten auf der Kommode, und die Laufschuhe waren in die Ecke geräumt. Sogar Callies iPod lag parallel zur Schreibtischkante.
    Sie trat ein. »Wie lange kannten Sie Callie schon?«
    Die Frau zupfte an einer schweren Türkiskette um ihren Hals. »Seit zehn Jahren. Sie hätte nie … ich … es muss ein Unfall gewesen sein. Sie hätte nie jemand anders verletzen wollen.«
    Jo blickte auf. »Sie meinen Geli.«
    Die Hand zerrte an der Kette. »Und die Leute in dem Flughafenbus. Nie. Callie hat ihr ganzes Leben lang Menschen geholfen, die von anderen zu Opfern gemacht worden waren.«
    Es war das gleiche Lied, das Jo und Tang in der letzten Stunde von allen Mitarbeitern im Büro gehört hatten. Sie hatten sich für die Befragungen aufgeteilt, aber immer nur diese Auskunft erhalten. Callie war klug, engagiert und loyal gegenüber der Bundesstaatsanwaltschaft. Sie arbeitete hart, konnte aber auch Dampf ablassen. Einmal hatte sie, nachdem am Abend vor der Verhandlung ein Hauptzeuge ausgefallen war, ihre aufgelösten Kollegen stirnrunzelnd gemustert, sich dann theatralisch die Haare gerauft und einen Schrei ausgestoßen, ehe sie, den Handrücken an der Stirn, auf ihrem Stuhl zusammenbrach. Alle glotzten. Auf einmal blickte sie lachend wieder auf. »Davon geht die Welt auch nicht unter.«
    »Wie war sie im letzten Monat?«, fragte Jo.
    Die Sekretärin ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. Jo hatte die Erfahrung gemacht, dass ihr die meisten Leute helfen wollten, wenn man ihnen die Gelegenheit dazu gab. Man
musste nur aufpassen, wenn sie zu übereifrig wurden oder ihre Erinnerungen in Richtung Fantasie frisierten. Auf jeden Fall klopfte sie alle Informationen genauestens auf ihren Wahrheitsgehalt ab.
    »Sie war bester Laune, voller Energie.«
    Jo nahm sich den einzigen unordentlichen Fleck im Büro vor, den Papierkorb. Er war voll. Sie kippte ein halbes Dutzend zerknüllte Blätter heraus und fand eine Papiertüte des Chinarestaurants General Li. Sie roch deutlich nach Essig und gebackenen Frühlingsrollen.
    Sie strich die Rechnung auf dem Schreibtisch glatt. Teigtaschen, Hummerkrabben - insgesamt fünf Gerichte. Gestern Abend um 23.15 Uhr. Das Essen war geliefert worden. Callie hatte bis spät in die Nacht gearbeitet.
    In der Tüte steckten zwei Garnituren Einwegstäbchen und zwei zerknitterte Papierservietten. Eine trug den deutlichen Abdruck eines rosa Kussmunds. Sie war sich ziemlich sicher, dass diese Schattierung zu dem Lippenstift in Angelika Meyers Handtasche passte. Die andere Serviette war dunkelrot verschmiert - der gleiche Farbton wie das Gekrakel auf Callies Schenkel.
    »Waren sie und Geli eng befreundet?«
    »Einfach befreundet. Und nur im Büro, soweit ich weiß.«
    Auch das hörte sie heute nicht zum ersten Mal. Niemandem war bekannt, dass sie auch außerhalb der Arbeit miteinander verkehrten.
    Jo setzte sich und

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