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Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets

Titel: Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Ahnung.
    Schließlich zog sie an der Hundeleine. »Gehen wir ein Stück.«
    Jo zögerte. Die Frau war der Meinung, dass sie dem Club der Schmutzigen Geheimnisse beitreten wollte. Das brachte sie in einen echten Zwiespalt.
    Eine feste Regel von Jo lautete: nicht lügen. Sie gab sich nie als eine andere aus, um den Leuten Informationen zu entlocken. Doch wenn sie der Frau erklärte, warum sie gekommen war, war das Treffen in null Komma nichts vorbei. Mit wedelnden Mistgabeln und flatternden Flügeln standen sich die Dämonen und Putten ihres Gewissens gegenüber.
    »Vielleicht in Richtung Fort Mason«, schlug Jo vor.

    Der Terrier wuselte um die Füße der Frau. Sie schnalzte mit der Zunge. »Komm, Cosette.«
    »David Yoshida hat mich nicht hergeschickt«, sagte Jo. »Ich bin wegen Callie Harding hier.«
    »Normalerweise kommt sie nie zu spät. Vielleicht steckt sie im Stau.« Die Frau beäugte Jo. »Sie sind nicht unbedingt, was ich erwartet hatte. Aber Callie lässt sich eben nicht in die Karten gucken. Und ob Sie uns genug zu bieten haben, finden wir sowieso bald raus.«
    »Was soll ich zu bieten haben?«
    »Hat sie Ihnen das nicht gesagt?« Stirnrunzelnd zerrte sie an der Leine. »Haben Sie einen Lebenslauf?«
    »Nicht dabei.«
    »Wahrscheinlich das Klügste. Zunächst mal müssen Sie verstehen, dass das nichts für jeden x-Beliebigen ist.«
    »Das ist mir klar.«
    »Tatsächlich? Wissen Sie, wer ich bin?« Ihre Augen waren haselnussbraun.
    Jo wollte es nicht einfallen. »Ich weiß, ich müsste jetzt lügen. Aber das möchte ich nicht.«
    Ein pikiertes Lächeln. »Unaufrichtigkeit ist also nicht Ihre Sünde. Macht nichts. Wir haben genügend Mitglieder, die Meineide geschworen haben. Ein neuer Dreh kann da nicht schaden.« Die Frau warf ihre Löwenmähne nach hinten und hob das Kinn. »Xochi Zapata.«
    Sie sprach es wie Soschi aus. Vielleicht von Xochitlan oder Xochiquetzal, obwohl sie nicht unbedingt Ähnlichkeit mit einer Aztekenprinzessin hatte. Und sie sah auch nicht aus, als wäre sie durch die Wüste geritten, um mit Yanquis zu kämpfen. Sie sah aus wie eine reinrassige Angloamerikanerin aus
wohlhabenden Verhältnissen. Allerdings eine, die sich für einen Schönheitswettbewerb aufgedonnert hatte.
    Sie war XZ. Und jetzt wusste Jo auch wieder, woher sie sie kannte: von einer Werbetafel an einem städtischen Bus, auf der sie zusammen mit anderen Mitarbeitern ihres Teams posiert hatte.
    »Sie sind von News Live, oder? Die Wirtschaftsreporterin. Der Bericht über Fast Food.«
    »›Schwimmen in einem Meer von Fett‹, genau.«
    Jo erinnerte sich. McDonald’s machte dick. Außerdem fiel ihr ein Gespräch im Privatjet eines Unternehmensführers auf dem Flug nach Aspen ein. Xochi Zapata produzierte Beiträge über das Silicon Valley und besuchte die Festivals des Kapitalismus in aller Welt.
    »Kann ich Ihnen sagen, wer ich bin und warum ich hier bin?«
    »Dazu kommen wir noch.« Zapata schien aufgebracht über die Unterbrechung. »Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, dass unser Club nicht einfach nur vertraulich ist. Er ist exklusiv. Vor allem anderen müssen wir also wissen, ob Sie überhaupt das Zeug zum Mitglied haben.«
    »Das Zeug? Inwiefern?« Jo hörte die falsche Naivität in ihrer Stimme. Später musste sie ihr Gewissen mit Seife blank scheuern. Aber jetzt hielt sie das nicht vom Zuhören ab.
    »Das hätte ich gern von Ihnen gehört«, erwiderte Xochi. »Was haben Sie uns zu bieten?«
    Meine Grandma hat mir eine Sammlung von museumsreifen Samuraistücken aus der Tokugawa-Ära hinterlassen. Und Krispy Kreme Doughnuts schlinge ich gleich dutzendweise hinunter.

    »Ich bin forensische Psychiaterin und arbeite als Beraterin für die Stadt San Francisco, für das Uniklinikum und für die Polizeibehörde. Referenzen und eine Publikationsliste kann ich vorlegen.«
    »Das ist nett, Schätzchen, aber nicht unbedingt sexy.«
    »Ich habe den Fall Jeffrey Nagel gelöst. Bei dem hat Sex eine Rolle gespielt.«
    »Ihre Leistungen dürfen sich nicht auf Patienten oder Fälle beziehen. Das Geheimnis muss ganz allein Ihres sein. Und es muss schmutzig sein.« Wieder fixierte sie Jo. »Wobei Vertrauen durchaus zentral ist. Wir würden keine Ärztin akzeptieren, die die Geheimnisse ihrer Patienten ausplaudert. Sie könnten ja unsere auch ausplaudern.«
    »Ich würde nie gegen die ärztliche Schweigepflicht verstoßen.«
    »Schön. Wir verlassen uns darauf, dass unsere Mitglieder nicht mit Außenstehenden über den Club

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