Die Beichte - Die Beichte - Dirty Secrets
sind ziemlich abgedreht. Aber es kommt nicht auf das Gewinnen von Preisen an, denn diese Leute haben tonnenweise Kohle. Es geht nur um den Kick. Und manche von ihnen gehen zu weit.
Ich glaube, der Club hat sich mit dem Falschen angelegt.
Irgendjemand ist den Leuten auf der Spur. Ich weiß nicht, wer es ist und auf wen er es abgesehen hat. Er will Namen. Ich kann sie nicht auftreiben, und wenn ich es könnte, würde ich damit das Todesurteil von jemandem unterschreiben.
Kelly, wenn ich nicht will, dass er uns was antut, muss ich den Mann stoppen, den er geschickt hat und der schon Tyler bedroht hat. Ich muss dafür sorgen, dass die Spur bei mir aufhört. Für immer.
Dafür gibt es nur eine Möglichkeit. Bitte verzeih mir.
So viel Schmerz. Jo schloss die Augen.
Gleich brechen wir auf.
Verlass mich nicht.
Plötzlich merkte sie, dass der Motor nicht mehr lief. Sie schlug die Augen auf und erkannte ihre Straße. Die Nacht war still. Gabe stieg aus.
»Schon in Ordnung«, wehrte sie ab, »du musst mich nicht bis vor die Tür …«
Aber er war schon zu ihr herumgelaufen und öffnete die Tür. Zusammen gingen sie durch die kalte Luft das Stück bis zu ihrem Haus. Ihre Beine waren schwer. Die Schlüssel in ihrer Hand klirrten. Neben sich spürte sie Gabes warme Gegenwart. Als sie zum dritten Mal das Schloss verfehlte, fragte er: »Was ist los?«
Sie senkte den Kopf. »Ich wollte ihn in den Arsch treten.«
»Wen?«
»Scott Southern. Ich wollte ihn treten, würgen und ihm mit aller Kraft ins Gesicht schlagen.«
»Warum?«
»Damit er wach wird. Selbstmord ist keine Lösung. Mit dem Tod hört der Schmerz nicht auf. Er wird nur auf die Angehörigen abgeschoben.« Sie war froh, dass er im Dunkeln ihr Gesicht nicht sehen konnte. »Ich wollte ihn anschreien, weil er so was Unwiderrufliches vorhatte.«
»Warum bist du so wütend?«
»Bin ich nicht.«
»Du explodierst gleich.«
Ihr Blick wanderte zur Straße, zu den Sternen. »Er hat gewusst, dass er sterben wird. Und er hat sich dafür entschieden, Gabe. In diesen letzten Sekunden. Er hatte die Chance zu leben, aber er hat sie einfach weggeschmissen!«
»Wie meinst du das: Er hat es gewusst?«
»Er hätte am Leben bleiben können, aber er hat lieber alles zum Teufel gehen lassen.« Ihre Stimme stockte. »Er hat mich angeschaut. Ich hab es gemerkt, an seinen Bewegungen. Er hat es gewusst.«
»Wieso bist du da so sicher?«
»Weil ich diesen Blick genau kenne.« Eigentlich wollte sie es ihm nicht erzählen. Sie wollte nicht so viel von sich preisgeben, aber sie konnte nicht anders. Es war unaufhaltsam wie eine mähende Sense. »Auf Daniels Gesicht.« Sie unterdrückte ihre Tränen. »Kurz vor dem Ende hat Daniel begriffen, was passieren wird. Er hat mich angeschaut. Er konnte kaum noch sprechen, aber er hat mich angeschaut, und er hat es gewusst.«
Sie presste die Handflächen auf die Augen, entsetzt über ihre Schwäche. »Und er hat gewusst, dass er keine Wahl hat. Es gab keine Hoffnung. Ich hasse diesen Blick, verdammt. Ich wollte ihn nie, nie wiedersehen.«
Sie rammte den Schlüssel gegen das Schloss, obwohl sie nicht einmal die Tür erkennen konnte. Mit groben Bewegungen wischte sie sich über die Augen. »Ich weine nicht, Scheiße.«
Gabes Hand lag auf ihrer. Er legte die Arme um sie, und auf einmal stand sie eng an seiner Brust. Sie blieb starr wie eine Faust, doch seine Finger glitten beruhigend durch ihr Haar, bis ihr Kopf auf seiner Schulter lag.
Sie drückte das Gesicht an sein Hemd und schloss die Augen. Schweigend hielt er sie, bei ihm war sie aufgehoben. Auf ihn war Verlass.
Ein Schluchzen brach aus ihrer Kehle. Er streichelte ihr übers Haar. Plötzlich hörte sie auf zu zittern, und dann ließ sie es einfach geschehen. Heiße Tränen rollten ihr über die Wangen. Jede Synapse in ihrem Körper stand unter Strom. Seine Umarmung war wie Sauerstoff, wie Wasser, wie Licht.
Sie lehnte sich an ihn und lauschte auf seinen Herzschlag. Schließlich hob sie den Kopf und löste sich von ihm. Sie rieb sich mit den Handballen über die Augen. »Das war blöd von mir. Vergiss es, okay?«
»Nein. Du hast ihn geliebt. Ist doch klar, dass du da wütend wirst, sonst wärst du doch kein Mensch.«
Er nahm den Schlüssel und öffnete die Tür. Seine Hand lag auf ihrem unteren Rücken. Sie rührte sich nicht. Darauf war sie nicht vorbereitet, auf nichts davon.
In der kalten Nachtluft berührte sie seine Hand. »Danke, Gabe.«
Er schaute ihr in die Augen, ohne
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