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Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Die beiden Seiten der Münze (German Edition)

Titel: Die beiden Seiten der Münze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Ladan
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er sie. Wie üblich sah er so aus, als ob er gerade direkt aus dem Bett gekrochen wäre. Er war unrasiert, seine Kleidung war zerknautscht. Lynn schob sich an ihm vorbei und schloss die Haustür auf. Sie hatte ganz vergessen dass er am Vortag ja angekündigt hatte, bei ihr vorbeizuschauen.
     
    „Mein Exmann ist ermordet worden“ Lynn platzte damit heraus. Cedric's Reaktion war eigenartig: „Aha“ war alles was er dazu zu sagen hatte. Keine Frage, wann, wie oder warum. Lynn fand das eigenartig, war aber zu aufgeregt um darauf einzugehen.
     
    In ihrer Wohnung angekommen, ging sie schnurstracks in die Küche, um sich einen Schnaps zu genehmigen. „Seit wann säufst du denn um diese Uhrzeit?“ Cedric beobachtete sie mit dem Anflug eines Lächelns auf den Lippen. „Darf ich wissen was du so komisch findest?“ Lynn wurde sauer. „Ein Mord ist kein Spaß, ich bin fix und fertig.“ Cedric nahm sie in die Arme: „Hör auf, dich so aufzuregen. Du hast ja nichts damit zu tun. Du kannst nichts mehr tun, es hilft niemandem wenn, du jetzt ausflippst.“
     
    „Die Polizei schließt anscheinend nicht aus, dass ich etwas damit zu tun haben könnte. Das hat man mir deutlich zu verstehen gegeben.“ „Aber das hast du nicht und das wissen wir beide, nicht wahr?“ Es tat gut, dass er ihr glaubte.
     
    Er hatte offensichtlich auch gemerkt, dass er wieder Bonuspunkte gesammelt hatte. „Komm mit“ flüsterte er und zog sie in Richtung ihres Schlafzimmers. Währenddessen küsste er ihre Hand und ihre Fingerspitzen. Vor dem Bett blieb er stehen und sah sie lange an während er sie entkleidete. Lynn zog ihm sein Sweatshirt über den Kopf und er öffnete seine Jeans. Dieses Mal war er behutsamer als sonst und ließ ihr Zeit. Er streichelte ihren ganzen Körper, küsste sie und brachte sie schon vor dem eigentlichen Akt mit der Hand zum Höhepunkt bevor er in sie eindrang. Er bewegte sich zuerst sanft, dann immer heftiger in ihr. Genau in dem Moment als sie wieder kam, biss er sie in den Oberarm und trank das Blut aus der frischen Wunde. Langsam, fast bedächtig saugte er daran und als er von ihr abließ sagte er: „Dafür würde ich alles tun, hörst du? Alles!“
     
    Lynn fühlte zwar den Schmerz an ihrem Arm, das Gefühl, etwas Falsches getan zu haben blieb aber aus. In diesem Augenblick war ihr alles egal, alles schien unendlich weit entfernt zu sein. Nur sie und er existierten, sonst nichts. Mit diesem Gefühl schlief sie ein.
     
    Als Lynn einige Stunden später erwachte, erwartete sie, dass er wie üblich schon gegangen war. Das Bett neben ihr war leer, dem Sonnenstand nach zu urteilen, musste es früher Nachmittag sein. Etwas benebelt sah sie auf die brennende Bisswunde an ihrem Arm. Sie sollte etwas Wundsalbe und ein Pflaster darauf geben, das würde helfen. Lynn betrat das Wohnzimmer und war sehr erstaunt, Cedric dort vorzufinden. „Du bist noch da?“ Er lächelte sie an: „Gewöhn dich dran.“ Lynn war nicht sicher, ob sie nachfragen sollte was er damit meinte. „Du brauchst jemanden, der sich um dich und Deine Angelegenheiten kümmert“ erklärte er. Anscheinend hatte er ihren fragenden Gesichtsausdruck richtig gedeutet. „Aha, und das wirst du sein?“ Lynn konnte ihn sich überhaupt nicht in der Rolle eines Beschützers vorstellen.
     
    „Sicher, wer denn sonst? Möchtest du einen Kaffee?“ wechselte er plötzlich das Thema. Lynn hatte kein gutes Gefühl wenn ihr jemand sagte, dass er sich um ihre Angelegenheiten kümmern wollte. Das hatte Martin auch immer behauptet und im Endeffekt hatte er nur versucht, sie zu bevormunden. Das würden sie noch diskutieren müssen.
     
    „Ja bitte.“ Ein Kaffee war keine schlechte Idee. Sie saßen noch einige Zeit zusammen im Wohnzimmer als er aufstand und ihr mitteilte, dass er noch arbeiten musste. „Ich weiß noch nicht wie lange ich brauche, ich halte heute Nachmittag noch zwei Vorlesungen und bin mit den Recherchen für mein neues Buch im Rückstand. Heute schaffe ich es wahrscheinlich nicht mehr, aber vielleicht sehen wir uns morgen.“ „Okay“ sagte Lynn, dann war er schon weg.
     
    Ihr fiel ein, dass sie am Montag wieder einen Termin bei Dr. Wögerer hatte. So ein Mord musste für einen Therapeuten ja ein gefundenes Fressen sein, es wäre ein Wunder, wenn man da nicht traumatisiert wäre. Vielleicht würde es ihr aber ganz gut tun, mit einem Unbeteiligten darüber zu sprechen.
     
    Lynn sah auf die Uhr – es war mittlerweile später Nachmittag und

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