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Die Beschleunigung der Angst

Die Beschleunigung der Angst

Titel: Die Beschleunigung der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Acker
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ist deine Pistole,
Hübsche?«, fragte Xerxes.
    »Ich habe sie nicht mehr.«
    Xerxes lachte auf.
    »Ihr seid wirklich der
unfähigste Haufen Scheiße, der mir jemals untergekommen ist.«
    Mit den Händen an der Waffe
ging der grobschlächtige Leibwächter auf die Eingangstür zu und verschwand aus Daniels
Blickfeld. Wenig später hörte er, wie Yvonne und Marco abgetastet wurden.
Anscheinend ging Xerxes‘ Höllenhund alles andere als sanft vor, denn Marco
schrie mehrmals auf.
    »Sauber«, klang es von unter
Daniel.
    »Gut«, sagte Xerxes. »Und
nun setzt ihr euch auf die Treppe.« Er zog eine Pistole. »Und wenn einer von
euch sich rührt, kann er Keiler im Himmel der unfähigen Gangster Gesellschaft
leisten. In Ordnung?«
    Da keine Widerworte kamen,
waren Marco und Yvonne wohl einverstanden. Als ob sie eine Wahl hätten. Daniel
hörte Schritte unter sich, als der Leibwächter den langen Flur entlangschritt,
um in den Ballsaal zu gelangen. Wenig später Tritte in die Gegenrichtung.
    Daniel wagte wieder einen
Blick nach draußen. Der Leibwächter trat in sein Sichtfeld, in seinen Händen
die Videokamera.
    »Hier. Die Kassette ist
nicht mehr da.«
    Xerxes blickte den großen
Mann nur an.
    »Sie ist weg?«
    Ein Nicken.
    Xerxes klappte das
offenstehende Kassettenfach zu. Das Geräusch hallte über den Hof wider. Es
hatte etwas Endgültiges an sich.
    »So«, sagte er. Es klang,
als würde er zu sich selbst sprechen. »Kein Band mehr drin, was? Wer hat es?«
    Seine Stimme klang, als
brodelte unter der Oberfläche ein Vulkan, der kurz davor stand, seine Lava
auszuspucken und sein Umfeld zu verbrennen.
    »Der Polizist«, hörte Daniel
Marco sagen.
    Gut geraten ,
dachte Daniel. Marco konnte schließlich nicht wissen, dass er und Karla das
Band nicht hatten.
    »Und wo ist der Polizist?«,
fragte Xerxes.
    »Wir wissen es nicht«.
Yvonne.
    In diesem Moment hörten sie
eine sich schließende Autotür.

Kapitel 29
     
    »Er ist hinter dem Haus«,
rief Marco.
    Xerxes schüttelte den Kopf.
»Ich verstehe nicht«, sagte er.
    »Der Polizeiwagen ist hinter
dem Haus. Wahrscheinlich will er über Funk Verstärkung anfordern.«
    »Du bleibst hier, Kupferkopf«,
sagte Xerxes, »und achtest darauf, dass die anderen nicht abhauen. Die holen
wir uns danach.«
    Xerxes, sein Bodyguard und
Marco liefen um das Haus herum, aus Daniels Sichtfeld.
    Daniel sah Karla an. In
ihren Augen machte er drei Teile Angst und einen Teil Hoffnung aus. Er
schüttelte den Kopf, verminderte den Anteil Hoffnung auf null.
    »Kurt kann keine Hilfe
rufen. Marco hat das Funkgerät rausgerissen, bevor ich den Wagen im Pool
versenkt habe.«
    »Scheiße«, flüsterte sie.
»Was machen wir jetzt?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte
er. Und mit dieser Aussage hätte er einen Test am Lügendetektor bestanden. Er
hatte nicht den beschissenen Hauch einer Ahnung. Warum hatte Xerxes daran
gedacht, Yvonne als Wache aufzustellen? Dieser Hundesohn war wirklich gerissen.
Wenn Yvonne sich genau dort hinstellte, wo der Flur den Rechtsknick beschrieb,
konnte sie sowohl das Treppenhaus als auch die in die Eingangshalle führende
Dienstmädchentreppe im Auge behalten. Daniel überlegte, ob er versuchen sollte,
eine der Treppen herunterzuschleichen, um zu sehen, ob eine Fluchtmöglichkeit
bestand. Nach kurzer Überlegung verwarf er diese Idee jedoch. Erstmal zweifelte
er daran, dass er in dieser Stille so wenig Geräusche machen würde, dass Yvonne
ihn nicht hörte. Außerdem würde er die Taschenlampe nicht benutzen können, und
die Gefahr, sich zu verletzen oder sogar das Genick zu brechen, war zu groß.
Blieb die Hoffnung, dass Kurt fliehen konnte. Allerdings bezweifelte Daniel,
dass er Hilfe holen würde. Wahrscheinlich würde er einfach untertauchen und
hoffen, dass über die Sache möglichst bald Gras wuchs. Auch wenn es mehr als
nur ein wenig Kreativität seinerseits erfordern würde, einen im Pool versenkten
Streifenwagen zu erklären.
    »Lass uns schauen, was sie
mit Kurt machen, oder ob er rechtzeitig abgehauen ist.«
    Er nahm Karlas Hand und
führte sie aus dem engen Dienstmädchenzimmer heraus auf den Flur. Der erste
Raum links war der ohne Boden, das zweite Zimmer jedoch bot einen
hervorragenden Blick auf den Garten der Villa inklusive des Pools. Sie stellten
sich so, dass sie die Geschehnisse verfolgen, selbst aber nicht gesehen werden
konnten.
    Der Streifenwagen lag genau
so im Pool, wie Daniel es in Erinnerung hatte. Die Reifen im Schlamm
eingesunken, die Schnauze press an

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