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Die beste Frau der Space Force

Die beste Frau der Space Force

Titel: Die beste Frau der Space Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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wach zuwerden. Der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee zog durch die kleine Wohnung, als sie in die Küche ging. Mike hatte nicht nur Kaffee gemacht, sondern ein üppiges Frühstück vorbereitet. Charity verspürte wenig Appetit, aber sie lächelte trotzdem dankbar. Sie setzte sich und runzelte die Stirn, als sie bemerkte, wie Mike sie mit Blicken förmlich auszog. »Jetzt wird gefrühstückt«, sagte sie bestimmt. »Ich hätte eine bessere Idee.« »Lustmolch«, erwiderte Charity betont sachlich. »Was willst du?« sagte er. »Ich habe ein gewisses Nachholbedürfnis. Immerhin habe ich dich die letzten zehn Wochen nur im Raumanzug oder auf Bildern gesehen.« »Und das war anscheinend schon zu viel«, seufzte Charity. »Ich hätte dir doch irgendein schleimiges Sternenmonster von Bord des Schiffes mitbringen sollen. Außerdem - was willst du? Wir waren fast sechs Wochen ununterbrochen zusammen.« »Aber nicht allein.« Mike zog eine Grimasse. »Und schon gar nicht unbeobachtet, oder?« Charity lächelte. »Ach, die paar Kameras. Wir hätten uns eine goldene Nase verdienen können, wenn wir Tantiemen für die Filme bekommen hätten.« Sie nippte an ihrem Kaffee und wollte eine weitere spöttische Bemerkung hinzufügen, aber in diesem Moment schrillte die Türglocke. Mike fuhr erschrocken zusammen. Einen Moment lang blickte er sie fragend an, dann verschwand die gute Laune geradezu schlagartig von seinem Gesicht. »Wenn das wieder so ein beschissener Reporter ist...« Es klingelte erneut, und diesmal hielt der unbekannte Besucher den Finger auf dem Klingelknopf. Mike wollte aufspringen, aber Charity hielt ihn mit einem raschen Kopfschütteln zurück, schloss ihren Morgenrock und stand auf. Das Schrillen der Klingel brach nicht ab, während sie zur Tür ging, sondern schien noch aufdringlicher und drängender zu werden. Charity machte sich nicht einmal die Mühe, durch den Spion zu blicken, sondern riss die Tür mit einem Ruck auf und setzte zu einer alles anderen als freundlichen Begrüßung an. Aber vor der Tür stand kein Reporter, sondern ein schlanker junger Mann in der blauen Uniform der Space-Force. »Captain Laird?« fragte der Lieutenant. Charity nickte. Ihr Gegenüber zog einen Dienstausweis aus der Brusttasche, hielt ihn eine halbe Sekunde lang in die Höhe und machte dann eine vage Kopfbewegung. »Man hat mir gesagt, dass ich Lieutenant Wollthorpe bei Ihnen finde. Ist das richtig?« »Geht Sie das etwas an?« fragte Charity freundlich. »Im Prinzip nicht«, gestand ihr Gegenüber. »Aber ich muss Sie bitten, mich zu begleiten. Beide.« »Was ist passiert?« Charity sah flüchtig auf. Sie hatte nicht einmal gemerkt, dass Mike ihr nachgekommen war. Der Space-Force-Lieutenant schüttelte andeutungsweise den Kopf. »Das kann ich Ihnen nicht sagen«, antwortete er. »Ich habe nur den Befehl, Sie abzuholen. Beide. Und schnell - bitte.« Mike setzte zu einer Antwort an, beließ es aber dann bei einem Achselzucken und drehte sich ohne ein weiteres Wort um, und nach einer Weile folgte ihm auch Charity. Sie beide kannten den Ton in der Stimme des jungen Lieutenants zu gut, um nicht zu wissen, dass es wirklich dringend war. Und sie hatten ein zehnwöchiges Martyrium hinter sich - Becker würde sie kaum wegen einer Lappalie nach drei Tagen aus ihrem wohlverdienten Urlaub rufen.
    Sie machte sich nicht Mühe, den Lieutenant hereinzubitten, aber kaum drei Minuten später traten Mike und sie - komplett und vorschriftsmäßig in ihre Uniformen gekleidet - wieder zu ihm heraus. Schweigend folgten sie ihm in den Aufzug. Sie fuhren nicht nach unten, wie sie erwartet hatte, sondern nach oben, auf das Dach des Apartmenthauses hinauf, auf dem ein Helijet mit laufendem Motor auf sie wartete - ein Jetcopter, der gut zweifache Schallgeschwindigkeit machte und alles andere als unauffällig war. Commander Becker würde sie kaum mit einer solchen Maschine abholen lassen, nur um sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen, dachte sie. Trotzdem sagte sie kein Wort, sondern folgte dem Lieutenant geduckt bis zum Einstieg. Eine Hand streckte sich ihr entgegen und zog sie reichlich unsanft ins Innere der Maschine. Der Helijet hob ab, kaum dass Mike und der junge Lieutenant ihr gefolgt waren. Verwirrt blickte sie aus dem Fenster und sah, wie die Dächer New Yorks unter ihr in die Tiefe stürzten. Was der Pilot der Maschine hier vollführte, war erstens vorschriftswidrig und zweitens nichts anderes als ein

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