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Die Beste Zum Schluss

Titel: Die Beste Zum Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Birbæk
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ihren Ritt, lassen sich ins Wasser gleiten, ziehen sich aufs Board und beginnen wieder rauszupaddeln. Nur eine geht an Land. Meine.
    Zwanzig Meter von mir entfernt, watet sie an Land. Plötzlich bleibt sie stehen, als wäre sie gegen eine Wand gerannt. Mein Gesicht schmerzt. Nach einem Augenblick schreit sie auf, lässt das Board fallen und läuft los.
    Der Aufprall ist, wie das Tackling eines Footballverteidigers, nur in schön. Wir umschlingen uns, rollen durch den Sand und rufen uns zwischen den Küssen Worte zu. Ihr Gesicht ist eiskalt, wie der Anzug, sie zittert, und ich bilde mir ein, dass es nicht an der Wassertemperatur liegt. Ich sauge an ihren Lippen, wärme ihre Hände zwischen meinen und presse sie an mich. Ihre Augen leuchten wild, als sie die schönsten vier Worte sagt, die man einem Verliebten sagen kann.
    »Ich hab ein Zimmer.«
    Wir liegen quer auf dem Bett. Evas Zehen kitzeln meine Füße, und ich genieße die Nachwehen. Warme Wellen schwappen in mir von einer Körperseite zur anderen. Ich brauche keinen Spiegel, um zu wissen, dass ich gerade ziemlich blöde grinse. Der Bibelautor war ein Feigling. Statt Adam und Eva nackt durch einen Garten zu jagen, hätte er sie gleich dort hinschreiben sollen, wo sich die Spreu vom Weizen trennt. Ins Bett, nach dem Sex, wenn man frisch befriedigt feststellt, dass man immer noch voller Begehrlichkeiten ist.
    Vom Bett aus schaue ich durch das Dachfenster in den Himmel. Durch das offene Fenster höre ich das Meer. Mit dem Gewicht von Evas Körper auf mir fühle ich mich eins. Mit mir. Mit ihr. Mit dem Himmel, dessen weiße Wolken ich beobachte, während ich eine warme Schulter streichele und diese trägen Sekunden genieße. Ich weiß nicht, ob es die letzten sein werden. Noch fünfzehn Minuten, dann muss ich los.
    »Wir sollten was Besonderes machen«, sage ich.
    Ich spüre, wie ihr Gesicht sich auf meiner Brust bewegt, als sie lächelt.
    »Ich fand das eben schon ganz in Ordnung.«
    Ich senke mein Gesicht, bis ich ihre Augen erkennen kann. Sie blicken lächelnd zu mir hoch. Auf ihrer Stirn glänzt Schweiß. Ihre Haut riecht nach Moschus und Salzwasser.
    »Ich meine, etwas, an das wir uns unser Leben lang erinnern.«
    »Also, für mich war das eben …«, beginnt sie und muss dann lachen.
    Gott, ist sie süß. Ich verpasse ihr einen Kuss auf die Augenbraue.
    »Ich wüsste etwas ganz Besonderes«, locke ich sie.
    »Sieh mal einer an«, sagt sie und lässt eine Hand über meinen Bauch gleiten. »Was denn?«
    »Wir knutschen noch fünf Minuten …«
    »Hmmm …«, schnurrt sie und knabbert an meiner Brust.
    »… packen unsere Sachen …«
    »Hm«, macht sie.
    »Und fliegen nach Deutschland.«
    Sie hört auf zu knabbern und schaut mich an. Ihr Gesicht ist sich nicht ganz sicher, wie es sich verhalten soll. Ich nicke.
    »Rene hat Brustkrebs. Sie wird am Dienstagmorgen operiert. Ich will bei dir sein und will bei ihr sein. Das Problem lässt sich lösen, indem du mitkommst.«
    Ihr Gesicht wird ausdruckslos. Ich nicke zu meinem Jackett, das über einer Stehlampe hängt.
    »Da drin ist ein Ticket für dich. Unser Flug geht in neun Stunden, wir müssten also bald los, eigentlich gleich.«
    Sie liegt noch einen Moment regungslos da. Dann rutscht sie von mir runter, zieht die Bettdecke über sich und mustert mich. Ihr Blick gibt mal wieder nicht den geringsten Anhaltspunkt darüber preis, was sie denkt.
    Ich nicke ihr beruhigend zu.
    »Ich weiß, wie das klingt …« Ich setze mich auf, packe mir ein Kissen in den Rücken und lehne mich an den Bettpfosten. »Da willst du endlich frei sein und nie wieder Stöckchen holen, und dann komme ich daher und verlange von dir, mir zu vertrauen, und ich kann dir dafür nicht mal ewige Liebe garantieren.« Ich versuche ein Lächeln. »Ich will dich kennenlernen, aber ich kann nicht Rene im Stich lassen. Die Kinder brauchen mich, und Rene braucht mich – und ich brauche es, bei ihnen zu sein. Ich will mit dir zusammen sein, aber wir können unsere Beziehung nicht mit einem Verrat beginnen.«
    Ich schaue sie offen an und versuche, ihr zu suggerieren, dass sich die Sache lohnen wird. Mein Herz schlägt wie verrückt. Sie mustert mich und verzieht keine Miene. Oh Mann.
    »Ich weiß, du magst Kinder«, beginne ich und atme durch, »und … wie du weißt, kann ich keine zeugen und irgendwie habe ich ja schon zwei, also … wir könnten nie eigene Kinder kriegen, aber die beiden sind ja schon da und sind so was wie meine eigenen

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