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Die Beste Zum Schluss

Titel: Die Beste Zum Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Birbæk
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die Taxizentrale an und landet in der Warteschleife. Ich schaue mich um. Ein Problem in Köln ist der Mangel an zentralen Veranstaltungshallen, daher steigen größere Partys, wie der Fernsehpreis oder der Comedypreis, meistens in einem Industriegebiet vor der Stadt. So auch die ann a -Party. Die Straße liegt leer und öde da. Niemandsland. So gesehen ein Glück, dass unser Linguistikexperte weiterfuhr. Hier hätte er locker drei Leichen verschwinden lassen können. Von hier aus sind es bestimmt sechs, sieben Kilometer bis in die Stadt, und der Regen nimmt zu.
    »Da!« Rene zeigt mit dem Handy auf eine fast unsichtbare Leuchtreklame auf der anderen Straßenseite. »Einen Absacker, während wir warten.«
    Wir steuern auf die Kneipe zu, die aus der Nähe auch keinen vertrauenswürdigen Eindruck macht. Em Veedel verrät uns ein Schild, das hoffentlich mal schönere Tage gesehen hat. Als wir eintreten, erfahren wir, dass das Veedel drinnen so riecht, wie es von außen wirkt. Fünfzehn vom Leben verurteilte Gesichter hängen über der Theke und starren uns an. Keiner lächelt. Nicht mal der Wirt. Kap der Hoffnungslosen. Man kann hier in Ruhe sein Kölsch trinken. Man kann aber auch was aufs Maul bekommen, wenn man nervt oder in diesem Kalenderjahr schon mal gelächelt hat, was dasselbe ist. Zum Glück weiß ich, was man in solchen Momenten sagen muss.
    »Morgen! Wie hat denn der f c gespielt?«
    Einmal, als ich mit dem Motorrad im Regen unterwegs war, legte ich mich lang. Ich rutschte über die Mittellinie in den Gegenverkehr, genau zwischen zwei bremsenden Autos hindurch. Als die Autos auf mich zukamen und ich keine Chance hatte, irgendetwas zu unternehmen, wurde mein ganzer Körper taub, als wollte er sich gegen den Schmerz wappnen. Dasselbe Gefühl habe ich jetzt, als ich die Bayer-Leverkusen-Wipfel über der Theke entdecke.
    »Guten Abend!« Rene lässt ihr Scheißegallächeln aufblitzen und zeigt mit dem Daumen auf mich. »Kölsch für die Dame und für uns zwei Gedeck. Und wir hätten gern ein Taxi.« Sie zieht mich zu einem Plastiktisch, der einsam am Ende des Raums im grellen Licht steht. »Bist du des Wahnsinns?«, prustet sie lachend. » f c !«
    »Nicht so laut«, antworte ich. »Ich will nicht, dass die Typen an der Theke mitkriegen, dass wir Spaß haben. Die flippen glatt aus.«
    Rene zieht die Nonne lachend in Richtung Toilette. Ich übe mich derweil in wissenschaftlichen Studien. Ich wollte schon immer wissen, woraus diese Fliegenfängerstreifen hergestellt werden. Als ich meine Hände von der Tischplatte lösen will, erfahre ich es. Hoffentlich kann ich nachher meine Schuhe mit nach Hause nehmen.
    Zähe Sekunden verrinnen. Ich versuche, nichts zu berühren. Die Frauen bleiben verschollen. Gitte will einen Cowboy als Mann, und von der Theke starren Gesichter rüber, die Mimik für etwas Schwules halten. Ich versuche, nicht zurückzustarren.
    Rene kommt von der Toilette zurück. Einer der Thekentypen fällt bei dem Versuch, ihren Hintern anzuglotzen, fast vom Hocker. Ich werfe ihm einen Blick zu. Er glotzt böseblöd zurück. Aufgepasst! Neben Verliebtheit ist Beschützerinstinkt der schnellste Weg, sich das Leben zu ruinieren.
    »Oh, Mann«, sagt Rene und rutscht hinter den Tisch. »Was für ein Drecksloch.«
    »Nicht die Hände auf den Tisch legen.«
    »Ihhh!«, sagt sie und hängt sich bei mir ein. »Wie meinte die himmlische Schwester das, du bist in sie verliebt?«
    Ich versuche, mir eine witzige Antwort einfallen zu lassen, doch so viel Zeit lässt sie mir nicht.
    »Oha, oha…!«, macht sie und grinst dreckig. »Kein Wunder, ich meine, hast du ihren Mund gesehen? Ich wette, die küsst gut. Vielleicht könnte die deine idiotische Gefühlsblockade kurieren.«
    »Hallo? Sie ist eine Nonne !«
    Sie tippt mir lachend an die Stirn.
    »Du bist so ein Spinner!«
    »Nee, im Ernst«, sage ich. »Keine Frau wählt ihr Kostüm ohne Hintergedanken, das müsstest du doch wissen. Du willst Sex und brauchst Geld …« Ich schaue vielsagend an ihr herunter. »Und jetzt frag dich, wieso sie auf Nonne macht. Ich wette hundert zu eins, dass sie gerade eine unglückliche Beziehung hinter sich hat. Was glaubst du denn, wieso sie so bleich ist?«
    »Knast? Sonnenallergie? Urlaub in England?«
    »Liebeskummer.«
    »Dann tröste sie gefälligst.«
    Das Gesprächsthema kommt von der Toilette zurück und trocknet sich die Hände an ihrem Gewand.
    »Mit Putzen haben die es hier nicht so.«
    Mir liegt ein blasphemischer

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