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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
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zögerlich das Gemstone. Zum ersten Mal in ihrem Leben fand sie sich in einem derartigen Etablissement wieder und schaute sich mit großen Augen um. Der Saal war menschenleer, da momentan jeder einzelne Mann draußen bei der Silbermine war, aber sie konnte sich gut vorstellen, wie es hier sonst aussah. Es gab einige Spieltische, ein Klavier, eine kleine Bühne und eine immens lange Theke. Dazwischen verteilt standen Tische und Stühle. Am Ende der Theke standen einige Frauen, alle in ähnlicher Aufmachung wie Miss Henny, und beäugten den Neuankömmling kritisch.
    „Ich... hmhm.“ Finney musste sich erst einmal räuspern bevor sie weitersprechen konnte. Sie wusste nicht, ob sie schon einmal mit derartig abschätzigen Blicken bedacht wurden war. „Guten Tag, ich suche Miss Henny!“
    Für einen Moment herrschte Schweigen, dann teilten die Mädchen sich in zwei Reihen und dazwischen erschien ihre Oberste. „Na, haben Sie doch den Mut gefunden sich ins Sündenbabel zu begeben, Schätzchen?“ Miss Henny grinste etwas gehässig und ganz offensichtlich hatte sie Spaß daran die junge und wohlerzogene Frau etwas aus der Fassung zu bringen. Die Amüsierdame machte es ihr nicht gerade leicht und es kostete Steffiney einige Überwindung den nächsten Satz zu sagen. „Wir würden Ihr Hilfsangebot gerne annehmen und vielleicht können wir für die nächste Zeit unsere Vorurteile über die jeweils andere etwas zurückstellen. Ich....“ Sie atmete tief durch. „Ich bin Doc Daves Krankenschwester Finney O'Brian und werde Ihre Hilfe, Ihrer aller Hilfe, gebrauchen können. Ich glaube nicht, dass wir besonders gut zusammenarbeiten, wenn wir uns ständig in den Haaren liegen.“
    Miss Henny schaute die junge Frau überrascht an und musterte sie für einen Augenblick eingehend. „Wenn der alte Dave so große Stücke auf Sie hält, dass er Ihnen hier die Planung überlässt, dann können Sie nicht ganz verkehrt sein. Ich werde Ihnen die Zimmer oben zeigen und dann können Sie die Mädchen anweisen, wie alles herzurichten ist.“
    Miss Finney nickte erleichtert und während sie mit der schillernden Henny alles anschaute und besprach, musste sie feststellen, dass deren Gesellschaft gar nicht so unangenehm war, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Nach und nach wurden schließlich die Verletzten, von denen die meisten Kopfverletzungen, Knochenbrüche und innere Verletzungen davongetragen hatten, vorsichtig in das Gemstone umgebettet und Doc Dave lief geschäftig von einem plüschig eingerichteten Zimmer mit Himmelbett zum nächsten.
    Steffiney gab ihr Bestes, um Miss Hennys Mädchen einzuweisen und zu ihrer Überraschung lief der Laden bis zum Abend so gut, dass sie es sich erlauben konnte kurz zu Plockton's hinunter zu laufen und etwas zu essen. Liz Plockton hatte es sich zur Aufgabe gemacht ihren Laden in eine Suppenküche umzufunktionieren, da heute niemand Zeit gehabt hatte etwas zu Essen zu richten und doch hatte jeder etwas Warmes im Magen dringend nötig. Die ganze Stadt schien auf den Beinen zu sein und sich in der ein oder anderen Weise an der Rettungsaktion zu beteiligen.
    Die Suppe, die Finney zum Abendessen herunter schlang, hatte allerdings einen bitteren Beigeschmack. Sie wurde von Mary-Sue Brandon ausgeteilt, die nach einem Blick auf das Chaos vor der Kirche sofort beschlossen hatte, dass das nichts für ihre zarte Verfassung war. Sie fand, sie machte eine wesentlich bessere Figur wie sie als helfender Engel Suppe an ausgezehrte Männer austeilte. Natürlich mit einem reizenden Lächeln und vielen bewundernden Worten für die starken Helden. Ärgerlicherweise hatten die müden Männer an diesem Abend keinen Blick mehr für so etwas, nachdem sie den ganzen Tag halbtote oder tote Männer unter dem Gestein hervorgezogen hatten.
    Als Finney schließlich wieder die Straße zum Gemstone hinauf eilte, sah sie einen letzten Karren in die Stadt hinein fahren. Es war Jim Aldridges neu herausgeputzter Planwagen und auf dem Kutschbock saß Vince, der aussah als würde er vor Müdigkeit fast herunter fallen. Besorgt beschleunigte sie ihren Schritt und schon von weitem rief der Kutscher: „Wir haben die Letzten herausgeholt, Missy.“ Doch seine Stimme klang nicht, als wäre das ein Grund zum Jubeln. Sie eilte näher und hielt dann abrupt inne. Hinter dem Wagen erschien ein Pferd. Ein ihr wohlbekannter Fuchs. Doch darauf saß nicht Luke sondern Josh. Sein Arm steckte in einer Schlinge und sein Blick hatte etwas Leeres.
    „Josh,

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