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Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
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was....“ Doch der jungen Frau versagte die Stimme. Stattdessen stürzte sie auf den Planwagen zu und kletterte auf den Bock hinauf, um in das Innere zu spähen. Im Zwielicht der untergehenden Sonne sah sie zwei bewegungslose Gestalten im Wagen liegen. Jim Reed und sein Freund Luke Sullivan.
     

Danke
     
    Für einen Moment hatte Steffiney das Gefühl, als würde die Zeit still stehen. Sie schloss die Augen, doch das schreckliche Bild war nicht verschwunden, als sie sie wieder öffnete. Sie merkte nicht einmal dass sie anfing am ganzen Leib zu zittern und ihr die Tränen übers Gesicht liefen. Sie kehrte erst in das Hier und Jetzt zurück, als jemand sie mit festem Griff um die Taille packte und vom Kutschbock hob. Es war Vince, der auf Joshs Wink hin handelte. Auch Lukes Bruder stand jetzt neben ihr.
    „Er lebt, Finney. Er lebt, aber es muss ihn schlimm erwischt haben. Als wir auf der Ranch die Nachricht bekommen haben, was passiert ist, sind Luke und ich gleich mit ein paar Männern los geritten, um bei der Bergung zu helfen. Jim ist noch einmal in die Mine, um sicher zu gehen, dass niemand von seinen Männern unten geblieben ist. Luke wollte ihn nicht allein lassen und dann hat es einen zweiten Einsturz gegeben. Das war heute Mittag. Wir haben bis eben gebraucht, um die beiden auszugraben und sind dann sofort hierher gefahren. Ich fürchte bloß, für Jim können wir nichts mehr tun. Er muss Luke voraus gelaufen sein. Er lag direkt unter dem Einsturz.“
    Luke lebte! Finney hatte das Gefühl, als wäre sie unter Wasser gewesen und würde jetzt wieder auftauchen. Sie schnappte nach Luft und zwang sich, sich wieder zusammenzureißen. Dieser Tag war noch lange nicht vorbei.
    „Ich hole Doc Dave, bringen Sie den Wagen zum Gemstone.“ Mit einem letzten Blick auf den Planwagen drehte Finney sich um und eilte davon.
    Es war, wie Josh vermutet hatte. Jim Reed war nicht mehr zu helfen. Doc Dave sah es auf den ersten Blick, trotzdem gab er sich die größte Mühe noch etwas auszurichten. Doch am Ende musste er sich geschlagen geben. Gegen zehn Uhr abends wurde auch der junge Minenbesitzer in die Kirche getragen, die inzwischen zur Leichenhalle umfunktioniert worden war.
    Steffineys einziger Trost an diesem Abend war, als Doc Dave ihr mitteilte, dass Luke zwar ein paar gebrochene Rippen, diverse Quetschungen und Prellungen und eine schwere Gehirnerschütterung hatte, aber mit etwas Zeit und Ruhe wieder in Ordnung kommen würde. Mit Hilfe der Mädchen wurde nun auch Miss Hennys privater Raum in ein Krankenzimmer verwandelt, in dem man Luke unterbrachte.
    Miss Finney war bis zum letzten Augenblick bei Jim Reed geblieben und hatte deswegen noch keinen Blick auf Luke werfen können. Als sie jetzt endlich in Miss Hennys Zimmer kam, lag der älteste Sullivan bereits mit einem dicken Verband um den Kopf in dem vergoldeten Himmelbett und auf einem Sessel an seiner Seite saß Josh.
    „Hallo Finney“, sagte der mit heiserer Stimme. „Wird alles wieder gut.“
    Finney kam etwas näher und nickte nur. Sie hatte keinen einzigen Gedanken mehr im Kopf und war todmüde, aber Luke würde gesund werden. Josh blickte zu ihr auf. „Sie sollten schlafen gehen. Ich bleib bei ihm, ruhen Sie sich aus.“
    Eigentlich passte es Steffiney gar nicht, dass sie gehen sollte, aber Joshs Vorschlag war vernünftig. Morgen würde genug Arbeit auf sie warten und außerdem hatte sie kein Recht die Nacht hier zu verbringen. Die Leute würden sich nur wieder das Maul zerreißen, wenn sie schon wieder...
    „Brauchen Sie noch etwas, Josh?“, fragte sie und ging endgültig als dieser verneinte. Schwankend vor Müdigkeit ging sie die Treppen hinunter in den Saloon und über die mondbeschienene Straße zum Haus der McAbbertys. Mrs. Trudi erwartete sie mit heißer Milch und einer kalten Mahlzeit, doch Finney schlief schon fast beim Essen ein.
    Der nächste Tag begann zeitig für die junge Frau, doch als sie wieder zum Gemstone zurückging, waren einige Männer schon dabei auf dem kleinen Friedhof von Green Hollow Gräber auszuheben. Steffiney hoffte inbrünstig, dass über Nacht keine weiteren Männer hinüber in die Kirche getragen worden waren und wenigstens dieses eine Mal wurden ihre Hoffnungen erfüllt.
    Doc Dave war im Gemstone geblieben und begann gerade nach den Verletzten zu sehen, als Steffiney den Saloon betrat. Es dauerte einige Stunden bis sie gemeinsam durch alle Zimmer gegangen waren. Am Ende ihrer Visite sagte Doc Dave: „Finney, tu mir den

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