Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die bestellte Braut

Die bestellte Braut

Titel: Die bestellte Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Staub
Vom Netzwerk:
Gefallen und sieh nach Luke. Ich brauch dringend einen Kaffee und Josh ist heute Morgen los geritten, um seinen Vater zu holen.“
    So kam es, dass Finney reichlich nervös in Miss Hennys zweckentfremdetes Schlafzimmer schlich. Zu ihrer Überraschung fand sie ihren Patienten allerdings nicht allein vor. Miss Henny stand vor seinem Bett und betrachtete den schlafenden Mann. Als sie leise die Tür hinter sich schloss, drehte die Frau sich um und lächelte müde. Hennys Gesicht zeigte keine Spuren von Schminke mehr und über ihrem tief ausgeschnittenen Kleid trug sie eine Schürze. Man hätte sie fast für eine von Green Hollows braven Hausfrauen halten können.
    „Josh hat mich gebeten ein Auge auf seinen Bruder zu haben, solange er weg ist“, erklärte sie.
    Finney war überrascht, dass diese Frau in so einem vertraulichen Ton von einem der Sullivans sprach, aber bevor sie wieder eine ihrer unbedarften Fragen stellen konnte, fiel ihr der kleine Zwischenfall mit Charlie ein. Irgendwie versetzte es ihr einen Stich, wenn sie daran dachte, dass sicherlich auch Luke schon die eine oder andere Nacht hier verbracht hatte.
    „Ähm ja. Ich... Doc Dave hat mich hergeschickt, damit ich nach ihm sehe.“ Vorsichtig begutachtete Steffiney den Verband an Lukes Kopf und zog dann mit verlegenem Blick die Bettdecke bis zu Lukes Hüften herunter, um nach den Rippen zu sehen. Und fuhr erschrocken zurück.
    „Aber... aber....Miss Henny.... Luke hat ja... nichts an!“ Hochrot im Gesicht wandte Finney sich zu Henny um, die das Schauspiel mit einem breiten Grinsen beobachtet hatte.
    „Was haben Sie denn gedacht? Wir konnten ihn ja schlecht in seinen Sachen ins Bett packen und Nachthemden haben wir hier leider nicht vorrätig. Normalerweise haben wir keine Verwendung für so was Aber Ihnen als Krankenschwester dürfte ein nackter Körper doch nicht fremd sein.“ Mit diesen spöttischen Worten ging sie hinaus und überließ Finney ihrem Schicksal.
    Ja, sicher, Luke wäre nicht der erste Mann, den sie nackt sehen würde. Allerdings hatte sie sich auch noch nie so seltsam kribbelig gefühlt, wenn sie einen Mann mit bloßem Oberkörper gesehen hatte. Miss Henny hatte vollkommen Recht, sie war Krankenschwester! Finney atmete tief ein und drehte sich wieder zu dem schlafenden Luke um.
    Und fuhr abermals erschreckt zurück. Irgendwann im Laufe ihres Gesprächs mit Miss Henny musste er wach geworden sein und starrte sie an.
    „Jim?“, fragte er mit heiserer Stimme und Finney blieb vor Schreck das Herz stehen. Natürlich wusste Luke noch nichts. Alles was sie zustande brachte, war ein Kopfschütteln. Eine einzelne Träne entwischte ihr, als sie Lukes Gesichtsausdruck sah. Sie hatte Jim Reed nur oberflächlich gekannt, aber sie ahnte, wie nah es Luke gehen musste. Er war ein guter Freund von ihm gewesen.
    Schweigend wechselte Finney mit hochrotem Kopf den durchweichten Verband an Lukes aufgeschürftem Arm, bevor sie die Bettdecke wieder hochzog.
    „Ich...ähm...ich gehe am besten wieder. Sie wollen bestimmt allein sein. Ich denke, Josh müsste bald mit Ihrem Vater kommen.“ Gerade als Finney sich umwenden wollte, griff Luke nach ihr und zog sie auf die Bettkante zurück. Er sagte kein Wort und hielt die Augen fest geschlossen, aber genauso fest hielt er Finneys Hand. Sie war überrascht und verwirrt, aber sie blieb sitzen. In diesem Augenblick brauchte es keine Worte von Luke, um ihr zu sagen, dass er um seinen Freund trauerte und nicht allein sein wollte. Es dauerte lange, bis er sie wieder losließ und mit heiserer Stimme „Danke“ murmelte.
    Am Nachmittag erreichte Doc Dave eine Nachricht von der Black Creek Ranch. Wenn er irgendwann Zeit hätte, solle er hinaus kommen. Josh wäre zusammengebrochen und da Bill und Charlie bei der Silbermine waren, um bei den Aufräumarbeiten zu helfen, konnte Mr. Sullivan nicht weg.
    Finney machte sich bittere Vorwürfe, dass sie nur auf Luke und so gar nicht auf Josh geachtet hatte, doch der alte Dave beruhigte sie, dass es sicher nichts Ernstes war. Josh war den ganzen letzten Tag über in der Mine gewesen, um bei der Grabung nach Jim und Luke zu helfen, dann hatte er die ganze Nacht nicht einen Augenblick geschlafen und war in der Früh sofort zur Ranch hinaus geritten. Darüber hinaus hatte Doc Dave keine Zeit gehabt, um sich den Arm des jungen Mannes anzuschauen. Es war sicher nichts weiter als die Sorgen und Erschöpfung.
    Er überließ Miss O'Brian die Aufsicht über die paar wenigen Verletzten,

Weitere Kostenlose Bücher