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Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime

Titel: Die besten Crime-Stories.: Meistererzählungen der Queen of Crime Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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der Liebe, beendet»
    «Die Flügeltüren waren alle geschlossen und von innen verriegelt», erläuterte der Inspektor und schwieg dann bedeutungsvoll.
    «Demnach kam der Täter aus dem Haus», stellte der Polizeichef widerstrebend fest «Nun, wir werden sehen.»
    Der Ermordete trug Golfkleidung, und eine Tasche mit Golfschlägern lag auf einem großen Ledersofa.
    «Er war gerade vom Golfplatz zurückkommen» erklärte der Inspektor und folgte dem Blick seines Vorgesetzten. «Um Viertel nach fünf war das. Ließ sich dann vom Butler den Tee servieren. Später ließ er sich von seinem Kammerdiener ein Paar bequeme Schuhe bringen.
    Soweit wir wissen, war der Diener die letzte Person, die ihn lebend sah.»
    Melrose nickte und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Schreibtisch zu. Viele der Gegenstände darauf waren umgeworfen worden oder zerbrochen. Am auffallendsten war eine große, dunkle Emailleuhr, die genau in der Mitte der Schreibtischplatte mit der Schmalseite nach oben lag.
    Der Inspektor räusperte sich «Wir haben sozusagen Glück gehabt, Sir», sagte er. «Wie Sie sehen, ist die Uhr um halb sieben stehengeblieben. Damit kennen wir den genauen Zeitpunkt des Verbrechens. Sehr aufschlußreich.»
    Der Colonel starrte die Uhr an. «Ja, wie Sie sagen», bemerkte er, «sehr aufschlußreich.» Er schwieg einen Moment und fügte dann hinzu: «Verdammt viel zu aufschlußreich! Die Sache gefällt mir nicht, Inspektor.»
    Er sah sich nach seinen beiden Begleitern um und warf Mr. Quin einen verständnisheischenden Blick zu. «Verdammt noch mal!» knurrte er. «Das ist mir zu glatt Sie wissen, was ich meine. Die Dinge passen einfach nicht zueinander.»
    «Sie glauben», murmelte Mr. Quin, «daß Uhren nicht auf diese Weise umfallen?»
    Melrose starrte ihn einen Moment an, dann blickte er wieder auf die Uhr, die mit einem Mal jenes rührende, unschuldige Aussehen hatte, das Dingen zu eigen ist, die plötzlich ihrer Würde beraubt werden. Sorgfältig stellte er sie wieder auf und schlug dann heftig auf den Tisch. Die Uhr schwankte, fiel aber nicht um.. Melrose wiederholte den Vorgang. Langsam, fast unwillig, fiel die Uhr um.
    «Um welche Zeit wurde das Verbrechen entdeckt?» fragte Melrose scharf.
    «Kurz vor sieben, Sir.»
    «Von wem?»
    «Dem Butler.»
    «Bringen Sie ihn herein!» befahl der Polizeichef. «Ich möchte ihn sehen. Wo ist übrigens Lady Dwighton».
    «Sie hat sich hingelegt, Sir. Ihre Zofe sagt, daß sie einen Zusammenbruch erlitten hat und für niemanden zu sprechen ist.»
    Melrose nickte, und Inspektor Curtis ging, um den Butler zu holen. Mr. Quin blickte gedankenvoll in den Kamin. Mr. Sattersway folgte seinem Beispiel. Er starrte eine Weile auf die glimmenden Scheite, bis etwas Blinkendes auf dem Rost seine Aufmerksamkeit erregte.
    Sattersway beugte sich nieder und hob einen kleinen Splitter gebogenen Glases auf.
    «Sie wünschen mich zu sprechen, Sir?» Die Stimme des Butlers klang immer noch schwach und unsicher. Sattersway schob den Glassplitter in seine Westentasche und wandte sich um.
    Der alte Mann stand im Türrahmen.
    «Bitte setzen Sie sich», sagte Melrose freundlich. «Sie zittern ja am ganzen Körper. Sicher war es ein großer Schock für Sie.»
    «Das war es in der Tat, Sir»

    «Nun, ich werde Sie nicht lange aufhalten. Lord Dwighton kam kurz nach fünf zurück, glaube ich?»
    «Ja, Sir. Er ließ sich hier den Tee servieren. Als ich später kam, um abzuräumen, befahl er, Jennings hereinzuschicken – das ist sein Kammerdiener, Sir.»
    «Um welche Zeit war das?»
    «Etwa zehn Minuten nach sechs, Sir.»
    «Und weiter?»
    «Ich schickte nach Jennings, Sir. Und erst, als ich um sieben Uhr die Bibliothek wieder betrat, um die Fenster zu schließen und die Vorhänge vorzuziehen, entdeckte ich...»
    Melrose unterbrach ihn. «Schon gut, Sie können sich die Einzelheiten ersparen. Die Leiche haben Sie nicht angerührt und nichts verändert, hoffe ich?»
    «Oh, nein, Sir. Ich lief, so schnell ich konnte, zum Telefon und benachrichtigte die Polizei.»
    «Und dann?»
    «Dann wies ich Janet an – das ist die Zofe von Mylady, Sir -, Mylady die Nachricht zu überbringen.»
    «Sie haben Lady Dwighton während des ganzen Abends nicht gesehen?»
    Colonel Melrose stellte diese Frage fast beiläufig, aber Mr. Sattersway hörte sehr wohl das Interesse aus ihr heraus. «Eigentlich nicht, Sir. Mylady hat sich seit der Tragödie in ihren Räumen aufgehalten.»
    «Haben Sie sie vorher gesehen?»
    Die Frage kam

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