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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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fließendem Wasser, das in den Teekessel strömte.
    »Was hast du gesagt?« Neils Stimme ertönte so dicht hinter ihr, dass sie zusammenzuckte.
    Mona schluckte und drehte sich zu ihm um. »Ich sagte, ich wette, dass die kleine Blondine entrahmte Milch bevorzugt.«
    »Welche kleine Blondine?«
    Einen Moment geriet Mona ins Zweifeln; er schien aufrichtig verwirrt zu sein.
    »Mona, welche Blondine?«
    Lüg mich nicht an, dachte sie, während sie zwei Tassen und eine Dose Instantkaffee aus dem Schrank nahm. Tu, was du willst, aber lüg mich bitte nicht an. Behandle mich mit der Verachtung, die ich verdiene. Nur lüg mich nicht an.
    »Die Blondine.« Sie zwang sich, Neil in die Augen zu sehen. »Mitte zwanzig, knallenges Kostüm, lange Mähne, Riesentitten. Die Blondine, die letzte Woche im Café Nero an dir dranhing.«
    Die Palette an Gefühlen, die in den nächsten Sekunden über Neils Gesicht glitt, war so eindrucksvoll, als würde man Voldemorts Verwandlung beobachten. Verwirrung, Panik, Alarm und die Überlegung, ob es klug wäre, auf seiner Lüge zu beharren. Oder ob die Frau vor ihm wichtig genug war, um sich die Mühe zu machen, eine überzeugende Lüge zu erfinden.
    »Lügen ist zwecklos«, sagte sie, während sie mit Nachdruck den Instantkaffee in die Tassen löffelte. »Man hat dich gesehen.«
    »Wo? Und wer?« Er hatte seine Züge wieder im Griff. Wirkte völlig gelassen. Nicht wie ein Mann, der beim Seitensprung ertappt worden war.
    »Jo hat dich im Café Nero gesehen, in London. Newgate Street.«
    Moment mal, warum war plötzlich er derjenige, der die Fragen stellte? Und warum ließ sie sich überhaupt zu einer Antwort herab?
    »Jo? Deine Freundin Jo? Die kenne ich ja gar nicht«, sagte Neil wahrheitsgemäß. »Wen immer sie glaubt gesehen zu haben, ich war es jedenfalls nicht. Ich bin nicht einmal in der Nähe der Newgate Street gewesen, geschweige denn des Café Nero. Ich war seit Wochen nicht mehr in London. Es gibt in London sicher eine Menge Typen, die mir ir gendwie ähnlich sehen. Es könnte jeder gewesen sein. Mo«, er schlang den Arm um sie, »glaubst du etwa, ich würde dich betrügen?«
    »Außer mit deiner Frau, meinst du«, erwiderte Mona. Doch sie war noch nicht überzeugt.
    »Mag sein«, sagte Neil. »Aber das hat mit Betrügen ja wohl nichts zu tun, oder? Ich habe dir diesbezüglich nie etwas vorgemacht. Du meintest, es sei für dich okay. Es käme dir sogar gelegen. Mona?« Er hob ihr Kinn an, damit sie seinem Blick nicht ausweichen konnte. Der Ausdruck in seinen Augen war nicht der eines Lügners. Nun, zumindest nicht mehr als sonst. »Was hat sich daran plötzlich geändert?«
    Wo soll ich anfangen?, überlegte Mona hilflos.
    Ihr Magen krampfte sich vor Ungewissheit zusammen. Neils Argumente hörten sich logisch an. Jo hatte selbst gesagt, sie habe ihn nur einmal gesehen. Sie glaubte nur, dass er es war. Denn warum sollte Neil in London gewesen sein, wo er doch in Guildford lebte und arbeitete?
    »Mona, mal ganz ernsthaft.« Er zog sie näher an sich. »Mona, Liebste. Wofür hältst du mich denn?«
    »Sie war sich sicher, dass du es bist.« Immer mehr Zweifel begannen sich zu regen. Noch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hatte, wusste sie, dass sie diese Runde verloren hatte. »Sie sagt, du hättest sie ebenfalls erkannt.« Ihre Stimme war nur mehr ein Flüstern.
    Neil küsste Mona auf die Stirn, die Nase und dann auf den Mund. Die Geste war so zärtlich, so untypisch für ihn, dass Mona beinahe einen Schritt zurückgewichen wäre.
    »Wie hätte ich sie wiedererkennen sollen?«, fragte er sachlich. »Selbst wenn ich dort gewesen wäre, was ich nicht war. Ich bin dieser Frau noch nie begegnet.«
    »Doch«, erwiderte Mona. »Du hast sie einmal gesehen.«
    »Wenn das tatsächlich so sein sollte, dann ist das Jahre her.« Neil strich ihr über das Haar. »Und ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern. Ich hätte sie in einem überfüllten Café unmöglich wiedererkannt. So glaub mir doch, Mona. Obwohl ich mich natürlich geschmeichelt fühle«, fügte er lächelnd hinzu, »dass du mir so etwas zu traust. Und selbst wenn ich es wollte, wie sollte ich zwischen dir und Tracy und meiner Arbeit die Energie dazu aufbringen?«
    Mona lächelte, konnte nicht anders.
    Natürlich, sie benahm sich albern. Jo hatte sich geirrt. Warum war sie sofort bereit gewesen, an ihm zu zweifeln? »Ich weiß auch nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Aber wir hatten uns eine Weile nicht mehr gesehen

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