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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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hätte es auch schlechter treffen können, dachte sie. Ich könnte mit Gerry verheiratet sein. Natürlich würde sie so etwas niemals zu Lizzie sagen.
    Nicci hatte natürlich kein Blatt vor den Mund genommen. Vor Lizzies und Gerrys Hochzeit.
    Es hätte fast zu einem Zerwürfnis geführt, wie das später zwischen Nicci und Mona der Fall gewesen war. Doch Lizzie hatte sich nicht mit Nicci zerstreiten wollen, und wie sich herausstellte, hatte Nicci das genauso wenig gewollt.
    Aber bei mir hatte sie da keine Bedenken, dachte Mona bitter, während sie sich langsam in Bewegung setzte. Sie hatte Nicci immer viel mehr gemocht als Nicci sie, dessen war sie sich sicher. Aber es hatte keinen Sinn, darüber nachzudenken. Das machte einen nur unglücklich.
    Sie könnte Lizzie im Garten besuchen, da David, soweit sie wusste, nicht vor sechs aus dem Büro zurückkam. Inzwischen waren sie geübt darin, einander aus dem Weg zu gehen. David schaffte es immer, das Haus zu verlassen, bevor sie zum Schrankausräumen kam. Ja, sie könnte sich in Ruhe mit Lizzie unterhalten und sich dann von ihr nach Hause fahren lassen. Schlimmstenfalls war nur die Kinderfrau da, und sie hatte den Weg umsonst gemacht. Aber dann hätte sie wenigstens etwas Bewegung gehabt; eine Gelegenheit, ihre schlechte Laune loszuwerden.
    Obwohl Mona ein eher verschwiegener Typ war, fühlte sie sich seltsam erleichtert bei der Aussicht, Lizzie von Neil zu beichten. Wenn man eine Sache laut aussprach, verlor sie an Macht. Als Mona in Davids Straße einbog, wäre sie vor Übermut beinahe gehüpft. Warum war ihr diese Idee nicht schon früher gekommen? Lizzie würde verstehen. Lizzie war anders. Lizzie würde wissen, was zu tun war.
    Sie stampfte auf dem Türvorleger den Schmutz von ihren Schuhen und klingelte einmal, zweimal, dreimal, bis ihr einfiel, dass Lizzie, sollte sie da sein, sicher im Garten war. Also stapfte sie zum Gartentor, klopfte gegen das verwitterte Holz und rief: »Lizzie? Bist du da? Ich bin es, Mona!«
    »Lizzie ist leider nicht da. Kann ich Ihnen behilflich sein?«, ertönte eine fremde Frauenstimme hinter ihr.
    Erschrocken zuckte Mona zusammen. »O Gott«, japste sie und drehte sich zu der Frau um. Sie war einen Kopf kleiner als sie, zierlich, beinahe vogelartig, mit kurzem Haar und in die Art von Jeans gekleidet, die Nicci immer als »Omi-Jeans« bezeichnet hatte.
    Und die Frau sah Nicci unheimlich ähnlich.
    »Ich … Sie … Sind Sie …?«
    Die Frau musterte sie prüfend, ihre grauen Augen schie nen jedes Detail wahrzunehmen. Unwillkürlich strich Mona die zerzausten Strähnen zurück, die sich unterwegs aus ihrem Haarknoten gelöst hatten.
    »Niccis Mutter?«, sagte die Frau. »Ja, das bin ich. Ich wusste nicht, ob ich die Tür öffnen soll oder nicht. Aber als ich hörte, wie Sie nach Lizzie riefen, bin ich rasch herausgekommen. Ich hoffe, David hat nichts dagegen, wenn ich Sie hereinlasse.«
    Sie wischte ihre Hand an den Jeans ab und hielt sie Mona entgegen. »Ich bin Lynda, und Sie müssen Mona sein, die Dritte im Bund der Freundinnen.« Nachdem sie sich die Hand geschüttelt hatten, drehte sich Lynda um und ging auf die Haustür zu. »Wollen Sie reinkommen?«, fragte Lynda. »Ich weiß nicht, ob Lizzie noch auftaucht. David hat nichts erwähnt. Aber Sie können gern auf sie warten.«
    Mona folgte ihr ins Haus. »Ich werde ihr eine SMS schicken«, sagte sie und tippte in ihr Handy: Bin jetzt bei David. Du bist nicht da, aber Niccis Mutter!!! Wo bist du? LG M
    »David hat sicher nichts dagegen, wenn ich Ihnen einen Kaffee anbiete.«
    Oh, darauf würde ich lieber nicht wetten, dachte Mona. Sie hatte David seit ihrer Verabredung nicht mehr gesehen und fühlte sich dafür auch noch nicht bereit. Er hatte recht; sie wusste auch nicht, was sich Nicci dabei gedacht hatte. Dennoch war es kränkend, wenn jemand so offensichtlich nicht an einem interessiert war. Vor allem, wenn es ein Mann war, der allgemein als »anständiger Kerl« galt.
    »Ich hätte lieber einen Kräutertee.«
    Angesichts Lyndas ratloser Miene fügte sie hinzu: »Der Tee ist in dem Schrank dort drüben. Über der Spüle.«
    »Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wie man so etwas mag«, bemerkte Lynda, während sie auf Monas Anweisung hin einen Fenchelteebeutel in eine Tasse gab. »Für mich ist das nichts anderes als komisch schmeckendes heißes Wasser.«
    Mona lachte. »Es ist gesund«, sagte sie. »Zumindest bilde ich mir das ein. Es gleicht den Alkoholkonsum etwas

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