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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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und … Na ja, in letzter Zeit lief es nicht besonders gut zwischen uns. Unser letztes Treffen ist fast einen Monat her und …« Sie legte die Arme um ihn und ließ die Hände unter sein Hemd gleiten.
    »Ich weiß, Süße, und es tut mir leid. Im Job ging es drunter und drüber. Im Frühsommer gab es in der Immobilienbranche diesen irren Boom. Erinnerst du dich? Vor allem gegen Ende hin. Keine Immobilie unter siebenhundertfünfzigtausend Pfund. Die Jahre davor waren extrem mau, also mussten wir unseren Reibach machen, solange es ging. Ich habe Tag und Nacht gearbeitet. Und dann waren Schulferien … Du weißt, wie schwierig es in der Ferienzeit ist. Für uns beide …«
    Seine Hände waren auf ihrem Rücken, wanderten dorthin, wo ihr BH gewesen wäre, hätte sie einen angehabt.
    Sie hatten Sex gehabt. Warum auch nicht? Schließlich ging es vor allem darum. Doch es war schneller und mechanischer gewesen als sonst und auf beiden Seiten ohne Gefühle.
    Wir sind uns nicht einmal mehr wichtig genug, um uns richtig zu versöhnen, dachte Mona, als sie, nachdem er gegangen war, durch die Wohnung wanderte, Sachen aufhob und wieder hinlegte. Das wir traf sie wie ein Schock. Nicht nur er machte sich nicht mehr viel aus ihr – das hatte sie inzwischen, wenn auch zu spät, erkannt –, sondern auch sie nicht mehr aus ihm … Das war neu.
    Mona war schlecht gelaunt und lustlos. Sie wollte etwas essen, doch ihr fiel nichts ein, was sie gerne gekocht hätte. Für Yoga war sie auch nicht in Stimmung, außerdem würde Dan bald nach Hause kommen, und in der winzigen Wohnung war kein Platz für Yoga, Chanten und Dan. Hätte sie Spaß am Lesen, könnte sie sich in einen Roman vertiefen, Trost in den Problemen anderer Leute finden. Aber sie las nicht gern. Und wie immer lief auch nichts im Fernsehen. Nicht einmal ihre geliebten Reiseprospekte reizten sie.
    Er betrügt mich, er belügt mich, und das Schlimmste ist, ich lasse es zu.
    Sie kannte die Regeln. Doch dies gehörte nicht dazu. Die Rolle der Geliebten war okay – auch wenn Nicci dagegen gewettert hatte. Es war eine klare Abmachung, und bis jetzt war Mona damit auch mehr oder weniger zufrieden gewesen. Aber die Rolle der Drittfrau? Das war etwas gänzlich anderes. Mona verstand nicht, warum er nicht einfach Schluss gemacht, sie beide aus dieser Misere erlöst hatte.
    Warum hast denn du nicht Schluss gemacht?, sagte Niccis Stimme in ihrem Kopf. Eine gute Frage. Eine Frage, auf die Mona keine Antwort wusste.
    Sie musste hier raus, etwas frische Luft tanken. Mit jemandem reden. Sie riss eine Seite aus Dans Heft, schrieb eine Nachricht darauf und befestigte sie mit einem Simpsons-Magneten an der Kühlschranktür.
    Danny, ich bin bei Lizzie. Mach deine Hausaufgaben. Ich bin gegen sieben zurück, dann koche ich was. Bleib zu Hause und bestell keine Pizza oder so.
    Kuss, Mum.

38. Kapitel
    Bis zu Lizzies Haus waren es zwei Busfahrten oder vierzig Minuten zu Fuß, also ging Mona zu Fuß. Das würde ihr helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Außerdem kam Lizzie frühestens um vier Uhr aus der Schule. Mona hatte keinen Plan für ihre Beichte, aber sie würde in jedem Fall Farbe bekennen. Bei der Vorstellung, wie Lizzie reagieren würde, wurde ihr etwas bang zumute, aber Herrgott! … Es war Lizzie, nicht Nicci oder Jo. Lizzie würde nicht über sie richten. Lizzie würde zuhören.
    Doch Lizzie war nicht zu Hause.
    Nachdem sie zwanzig Minuten auf der Gartenmauer gesessen und nach Lizzies Renault Ausschau gehalten hatte, wurde es Mona zu bunt. Sie sprang von der Mauer herab und blickte die menschenleere Straße hinunter. Sie glich einer Stepford-Straße: gespenstisch leer und gleichförmig, jedes Haus identisch, bis auf geringe Details, die vermutlich für einen Hauch von Individualität sorgen sollten. Lizzies Haus hatte nichts Heimeliges, daran änderte auch der Blumenkübel neben der Haustür nichts. Kein Anzeichen von der verträumten jungen Frau, die Lizzie gewesen war, als Mona sie kennenlernte. Es war ihr unvorstellbar, wie Lizzie es hier aushielt.
    Mona nahm ihr Handy und tippte eine SMS : Bin vor dei nem Haus. Wo bist du? LG M . Es kam keine Antwort. Da Mona weder länger warten noch nach Hause zurückkehren wollte, ging sie in Gedanken sämtliche Orte durch, wo Lizzie sein könnte. Dann dämmerte es ihr. Wo hielt sie sich neuerdings ständig auf? In Davids Garten. Selbst David nannte ihn schon Lizzies Garten. Alle taten das, nur Gerry nicht.
    Mona grinste. Ich

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