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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Stunden, die Mädchen zu baden und ins Bett zu bringen, und danach musste Jo noch zweimal Peppa geht schwimmen vorlesen, bevor sie endlich einschliefen. Um sich zu revanchieren, weigerten sich die Jungen, vor zehn ins Bett zu gehen. Tom wollte Si sogar noch dazu überreden, ihn die Sportschau ansehen zu lassen, doch zu Jos Erleichterung blieb Si hart.
    »Gehen wir ins Bett?« Jo trank den letzten Schluck Wein aus und erhob sich vom Sofa. Es war nicht einmal elf Uhr, doch sie konnte kaum noch die Augen offen halten. War zu müde, um ein zweites Glas Wein überhaupt in Erwägung zu ziehen. Unbekannte Fakten über Kinder, Teil 96: Sie eignen sich hervorragend dazu, den elterlichen Alkoholkonsum zu begrenzen.
    »Hm, Schlafen oder miteinander ins Bett? «, fragte Si. »Denn offen gestanden, wenn du miteinander ins Bett meinst, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich heute Abend in Form bin.«
    »Sei unbesorgt«, bemerkte Jo lachend. Obwohl Sex das Letzte war, woran sie gedacht hatte, durchfuhr sie zu ihrer Überraschung ein Gefühl von Enttäuschung. Der Sex zwischen Si und ihr war von Anfang an gut gewesen. Nun, wie alle Paare hatten sie ihre Auszeiten gehabt, wenn der eine zu gestresst oder zu müde war. Oder, um das Unaussprechliche auszusprechen, einfach keine Lust hatte. Dann war der Sex plötzlich zur Pflicht geworden. Ein Punkt auf Jos innerer To-do-Liste. Seit zwei Monaten hatte sich ihr Sexleben endlich wieder normalisiert und war so lustvoll wie zuvor.
    Jo sperrte die Hintertür ab, prüfte nach, ob die Fenster geschlossen waren, und stieß dabei mit dem Zeh gegen ein kleines, spitzes Plastikspielzeug, das eine jähe Wehmut in ihr hervorrief.
    Jo konnte sich kaum erinnern, wie diese ganze Baby-Geschichte begonnen hatte. Wie ein eigenes Kind plötzlich so wichtig geworden war, dass man alles dafür riskierte. Es hatte nichts mit der Geburt von Charlie und Harrie zu tun. Als Nicci verkündete, sie sei schwanger, hatten Si und Jo es bereits ein Jahr lang versucht.
    Zu Beginn waren diese Versuche eher spielerisch gewesen. »Oh, Schatz, wir sollten lieber nach Hause gehen und Sex haben«, sagten sie immer dann, wenn sie sich in der Arbeit oder bei den Schwiegereltern langweilten. Manchmal hatten sie gar nicht erst gewartet, bis sie zu Hause waren. Hatten sich einfach ins Bad geschlichen oder waren an irgendeinen abgeschiedenen Ort gefahren. Doch Jos Periode kam pünktlich jeden Monat, und plötzlich war es kein Spaß mehr. Es ging nicht mehr darum, guten Sex zu haben, sondern darum, ein Baby zu zeugen. Oder auch nicht.
    Der dritte Versuch mit künstlicher Befruchtung war in der Woche fehlgeschlagen, als Nicci ihnen mitteilte, sie habe Krebs. Es war ein Tumor in der rechten Brust, der bereits Metastasen gebildet hatte. Damit rückte Jos Kinderwunsch völlig in den Hintergrund. Ihre Freundin war todkrank, das war alles, was zählte. Und nach Niccis Tod war Jo so damit beschäftigt gewesen, Capsule Wardrobe zu retten, dass Si und sie aufgehört hatten, miteinander zu reden, aufgehört hatten, miteinander zu schlafen, aufgehört hatten, irgendetwas für ihre Beziehung zu tun. Deshalb war es nie zu jenem Gespräch gekommen … dem Gespräch darüber, ob sie sich an ihre Abmachung halten und keinen weiteren Versuch mit künstlicher Befruchtung unternehmen sollten. Und damit ihren Kinderwunsch ein für alle Mal begraben.
    Zu lange war es nur um Nicci gegangen. Niccis Rolle in der Firma, Niccis Modestil, Niccis Ehemann, Niccis Babys. Jo hatte zunächst nicht gewusst, wie sie es ohne Nicci schaffen sollte. Und die ganze Zeit über hatte Si geduldig darauf gewartet, dass Jo zu ihm zurückfand. Und was, wenn er nicht gewartet hätte? Wenn sie seine Geduld überstrapaziert hätte? Jo wollte sich gar nicht vorstellen, wie gefährdet ihre Beziehung womöglich gewesen war.
    »Si …« Auf bloßen Füßen tappte sie ins Schlafzimmer. Si zog gerade die Jalousien herunter, und als er sich streckte, rutschte sein Hemd nach oben und enthüllte ein Stück seines festen gebräunten Rückens. Jo schloss die Schlafzimmertür, besann sich dann jedoch eines Besseren und öffnete die Tür wieder einen Spalt weit, gerade weit genug, um zu hören, wenn die Mädchen wach wurden, aber schmal genug, um nicht von den Jungen am anderen Ende des Flurs gehört zu werden. Falls es überhaupt irgendetwas zu hören gab.
    »Ja?« Er drehte sich zu ihr um, während sie das Licht ausknipste und eine Jalousie zur Hälfte wieder aufzog. »Was du da vorhin

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