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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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dann doch die Tränen geflossen. Ein gutes Zeichen, wie Lizzie fand.
    »Bitte sei da, bitte sei da, bitte sei da.« Lizzie wiederholte die Worte wie ein Mantra, als sie vor Jos Haustür stand, die nur ungenügend Schutz vor dem Regen bot. Wenn Jo nicht zu Hause war, wusste Lizzie nicht, was sie tun sollte. Zu Mona konnte sie nicht gehen; ihre Wohnung war viel zu klein. Zu David zu flüchten war völlig ausgeschlossen. Und zu ihrer Mutter, wäre diese noch am Leben, hätte sie mit diesen Neuigkeiten gar nicht erst zu kommen brauchen.
    »Jo!«, rief sie, als die Tür sich öffnete.
    Doch auf der Schwelle stand nicht Jo, sondern Si. »Lizzie, hallo, wir haben dich gar nicht … Hatten wir etwas ausgemacht?« Er wirkte etwas zerzaust.
    Plötzlich wurde sich Lizzie ihrer klatschnassen Haare und des kleinen Koffers neben ihr bewusst. Si spähte an ihr vorbei zu ihrem auf der Straße geparkten Renault. Lizzie war sich sicher, dass er aus der Entfernung nicht die vier Tragetaschen mit Schulsachen und den Karton mit Büchern auf dem Rücksitz sehen konnte.
    »Gerry ist nicht mitgekommen?«, fragte er.
    »N-nein«, stammelte sie, erdrückt von der Wucht dessen, was sie getan hatte. »Ich … ich muss mit Jo reden.«
    »Sie ist im Bad.« Er trat zur Seite, um Lizzie hereinzulas sen. »Ich werde sie gleich holen.« Wortlos griff er nach ihrem Koffer. Es war eine so freundschaftliche, liebevolle Geste, dass Lizzie erneut in Tränen ausbrach.
    Eine Tasse heißen Tee und ein Glas Brandy vor sich, saß Lizzie am Küchentisch und tupfte mit einem zusammengeknüllten Stück Küchenrolle über ihr vom Weinen verschwollenes Gesicht.
    »Ich habe ihn verlassen«, schluchzte sie, sobald Jo, in einen Bademantel gehüllt, hereinkam. »Gerry … er hat davon geredet, mit Mums Geld ein größeres Haus zu kaufen. Und gesagt, ich müsse meinen Beruf aufgeben, und ich sei bald zu alt, um Kinder zu kriegen, und …«, sie schnappte nach Luft, »… und da habe ich ihn verlassen.«
    Jo eilte auf sie zu und nahm sie in die Arme. »Wirklich?«
    Lizzie nickte.
    »Wurde auch langsam Zeit.«
    Lizzie war sprachlos. Darüber wollte sie jetzt lieber nicht nachdenken. »Entschuldige, dass ich dich aus dem Bad geholt habe.«
    Lächelnd zog Jo einen Stuhl hervor. »Hat Si das erzählt? Er ist so diskret. Du hast uns aus dem Bett geholt. Übrigens kannst du dich bei Si bedanken. Ich wäre nicht aufgestanden, um die Tür zu öffnen.«
    »Aber es ist fünf Uhr nachmittags!«
    »Ach, Lizzie.« Jo strich ihrer Freundin über die nassen Locken. »Mitten am Nachmittag im Bett liegen – wie schockierend! Und nicht, um zu schlafen – noch schockierender. Aber wer weiß das schon außer uns? Und jetzt natürlich dir.«
    Lizzies Mundwinkel zogen sich nach unten. »Gerry und ich sind sonntagnachmittags nie zusammen ins Bett gegangen.«
    »Nie?«, fragte Jo verblüfft.
    Lizzies Unterlippe zitterte. »Nie«, schluchzte sie. »Kein einziges Mal. Nicht einmal, bevor wir geheiratet haben.«
    Jo benötigte eine Stunde, um aus Lizzie die ganze Geschichte herauszuquetschen, und selbst dann hatte sie ihre Zweifel, ob Lizzie ihr wirklich alles erzählt hatte. »Du bleibst natürlich hier«, sagte Jo, als klar war, dass Lizzie nichts weiter hinzufügen würde.
    »Ja? Es wäre nur für ein, zwei Tage. Bis ich meine Gedanken geordnet habe.«
    »Bleib, so lange du willst«, sagte Jo und blickte zu Si hinüber, der zustimmend nickte. »Wo solltest du sonst hingehen? Hast du überhaupt Geld?«
    »Ich habe mein Gehalt. In zwei Wochen ist Zahltag. Ich werde dafür sorgen, dass es nicht auf unser gemeinsames Konto überwiesen wird. Gerry wird es bestimmt sperren lassen. Und dann habe ich noch Mums Geld. Der Betrag wird zwischen Karen und mir aufgeteilt.«
    »Wie viel hat dir deine Mutter hinterlassen?«, fragte Jo.
    »Das kann ich nur schätzen. Neben Anwälten und Maklern hat das Pflegeheim eine Menge Geld verschlungen. Es bleiben ungefähr sechzigtausend übrig, vielleicht ein wenig mehr.«
    »Okay«, sagte Jo. »Du brauchst einen Anwalt, der das ausklamüsert und der deinen Anteil an Gerrys und deinen gemeinsamen Ersparnissen berechnet.« Sie hob die Hand, um Lizzies Protest abzuwehren. »Wahrscheinlich wirst du sagen, du willst nichts haben, aber sei kein Dummkopf, Lizzie. Dir steht in jedem Fall die Hälfte davon zu. Wenn du das kriegst, hast du genug für eine Anzahlung auf ein neues Haus.«
    Lizzie putzte sich die Nase.
    »So«, sagte Jo bestimmt. »Jetzt muss der Kriegsrat

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