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Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Die besten Freunde meines Lebens - Roman

Titel: Die besten Freunde meines Lebens - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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darf, hast du mit David vereinbart?«
    »Nichts«, flüsterte Jo. »Versteh doch, Si. Wir haben absolut nichts vereinbart. Wir – Lizzie, Mona und ich – mussten einfach nur herausfinden, ob er ebenfalls einen Brief bekommen hatte. Ob er Bescheid wusste. Und das war der Fall. Natürlich. Er fühlte sich genauso wie wir – wütend, verwirrt, verletzt, verpflichtet. Aber er hatte auch die Befürchtung, dass sie – Nicci – nun ja, den Verstand verloren hatte.«
    »Das ist alles?« Si hörte sich jetzt ruhiger an, obwohl Jo seine zur Faust geballte Hand sah, als sie durch ihren Pony hindurch einen kurzen Blick riskierte. »Wirklich alles?«
    »Ja, ich schwöre es. Wir werden keine doppelten Haushaltskosten haben und keine weiteren zwei Kinder, die jedes zweite Wochenende zu uns kommen.« Der Witz ging ins Leere, was Jo eigentlich hätte wissen müssen. Herrgott, Jo, dachte sie, willst du dich noch tiefer ins Schlamassel reiten?
    »Und ihr habt das alle seit Monaten gewusst, nur ich nicht?« Zutiefst verletzt hielt Si inne. Jo war klar, dass es um weit mehr ging als um Niccis Brief. »Bitte sag mir, dass Gerry nichts davon weiß. Das wäre die ultimative Kränkung.«
    »Natürlich nicht.« Jo schüttelte den Kopf. »Scheiße, doch, er weiß es, aber nicht alles, nichts über uns und die Mädchen und Mona und David. Lizzie hat ihm nur von dem Garten erzählt.«
    Si verdrehte die Augen und fuhr mit den Händen durch sein Haar. Jo wusste, was diese Geste bedeutete. Sie hatten das Schlimmste hinter sich. Er begann sich zu entspannen. Das andere Gespräch stand noch an, musste jetzt aber warten.
    »Na gut, in einer Beziehung kann ich ja dankbar sein. Wenigstens hat dieser dämliche Gerry nicht vor mir erfahren, dass ich jetzt Anteile an vier Kindern besitze. Er hätte sich schlappgelacht.«

19. Kapitel
    »Wie hat er es aufgenommen?« Lizzie hielt mit dem Entkorken des Weißweins inne und blickte Jo ängstlich an.
    »Was glaubst du denn?« Sie standen in Niccis Küche. Mal wieder. Jo klang erschöpft, dachte Lizzie, doch sie sah besser aus. Nicht mehr so ungepflegt, und ihre Haut, die in letzter Zeit so stumpf gewirkt hatte, schimmerte wieder rosig und gesund. Und hatte sie nicht auch neue Strähnchen?
    »Sagen wir es mal so«, grinste Jo, »er spricht noch mit mir.«
    »Echt?«
    »Nein, unecht.« Jo lachte. »Er nimmt es überraschend gut. Okay, er ist nicht gerade begeistert, aber er macht mir auch keine Vorwürfe oder so. Er ist nur sauer, weil ich es ihm nicht sofort erzählt habe. Zu Recht. Er hätte die erste Person sein sollen, die davon erfährt, nicht die letzte.«
    »Für mich nicht, danke«, fügte sie hinzu, als Lizzie einladend mit der Flasche winkte. »Ich bin gerade abstinent.«
    »Du bist was? « Mona drehte sich zu ihnen um, nachdem sie die ganze Zeit über schweigend in den Garten hinausge blickt hatte. Sie war so still gewesen, dass die beiden anderen ihre Anwesenheit fast vergessen hatten. Es war ein warmer Tag – ein typisch britischer Frühsommer mit Regen an den Wochenenden und herrlichem Wetter unter der Woche, wenn alle in irgendwelche Büros eingesperrt waren –, und das weiche Abendlicht, das über dem Garten lag, hob Lizzies Leistung noch mehr hervor. Zurückgeschnittene Clematis, unkrautfreie Beete, leere Blumentöpfe, die sich, zum Bepflanzen bereit, entlang der Terrasse reihten. Gut, das Gras müsste gemäht werden, doch das war nicht Lizzies Aufgabe.
    »Ich fass’ es nicht!«, fuhr Mona fort. »Erst übernimmt Miss Pflanzenkiller den Garten und schafft es, ihn nicht in ein Schlachtfeld zu verwandeln, und jetzt gibt die Königin des Weißweins den Alkohol auf! Was zum Teufel ist hier los?« Mona schüttelte den Kopf. »Ich fühle mich, als wäre ich auf der falschen Seite des Spiegels aufgewacht.«
    »Schon mal was von leben und leben lassen gehört?«, erwiderte Jo, während sie Wasser in den Teekessel füllte. »Mag noch jemand Tee?«
    Lizzie wollte sich gerade ein Glas Wein einschenken, stellte die Flasche jedoch wieder hin. »Okay. Warum nicht?«
    »Oh, Lizzie!« Mona verdrehte die Augen. »Was bist du nur für ein angepasster Jasager! Tu doch einmal im Leben das, was du wirklich willst.«
    Lizzie zuckte zusammen. Falls Mona es bemerkt haben sollte, so ließ sie sich dadurch nicht bremsen.
    »Willst du Tee? Nein. Du willst Wein, also trink Wein. Und schenk mir auch ein Glas ein, wenn du schon mal dabei bist.« Mona wandte sich Jo zu. »Warum bist du abstinent? Ich glaube, ich

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