Die besten Heilpflanzen bei Blasenentzündung und Reizblase
mischten die Germanen einen „Schönheits- und Stärketrank“. Er ist so zuckerreich, dass später daraus Birkenwein gewonnen wurde.
Weil der Saft im Frühjahr so gewaltig in den Stamm schoss, unterstellte man, dass er - getrunken - einem Mann die verlorene Sexualkraft wiederbringen und eine Frau fruchtbar machen müsse (14) . Innerlich und äußerlich wurde in Vorzeiten Birkenwasser auch angewandt, um verlorengegangene Haare wieder sprießen zu lassen.
Fälschlicherweise unterstellten frühere Ärzte dem sogenannten Birkenteer, der aus Birkenrinde, Wurzeln und Zweigen gewonnen wurde, zudem eine Heilwirkung gegen Tripper (Gonorrhöe). Heute ist bekannt, dass Birkenteer bei empfindlicher Haut Reizungen hervorrufen kann und krebsauslösende Inhaltsstoffe (Kohlenwasserstoffe) enthält (12) .
Botanische Beschreibung
Birken die zu medizinischen Zwecken eingesetzt werden, (botanisch: Betula pendula (Hängebirke) und Betula pubescens (Moorbirke)) sind aufrecht und hochwachsende Bäume, die sich durch ihre silbrigweißen Rinden von anderen Bäumen graziös unterscheiden. Die Hängebirke wächst üblicherweise etwas höher als die Moorbirke. Ansonsten unterscheiden sich beide Arten nur wenig.
Ihre gestielten, eiförmigen hellgrünen Blätter sind behaart. Sie laufen oben spitz zu, sind an den Rändern grob gesägt und schließen zum Blattstiel hin rund ab. Birken haben weibliche und männliche Blüten, die als Kätzchen bezeichnet werden. Als Windblütler bildet die Birke geflügelte Nüsschen, die leicht vom Wind verweht werden. Somit ist die Bestäubung ohne fremde Hilfe durch Insekten gesichert - sorgt jedoch alljährlich bei allen Birkenpollenallergikern für Verdruss.
Wirksame Bestandteile
Zur Behandlung einer Blasen entzündung werden die Blätter der Birke medizinisch eingesetzt. Der Wirkstoff (Birkenblätter) kann von zwei Birkenarten gewonnen werden. Dazu gehören die Hängebirke (Betula pendula) und die Moorbirke (Betula pubescens). Voraussetzung für ihre Zulassung als Arzneimittel ist ein Mindestgehalt an speziellen Inhaltsstoffen, den Flavonoiden. Das Europäische Arzneibuch schreibt einen Flavonoidgehalt von 1,5 % oder mehr vor.
In der Fachsprache werden Birkenblätter außerdem als Betulae folium (Latein) bezeichnet (15) .
Birkenblätter – Betulae folium
A uf einen Blick
Anwendungsbereich:
• Blasenentzündung
Wichtige Inhaltsstoffe:
• Flavonoide
Wirkungen:
• erhöhend auf die Wasserausscheidung
• verstärkend auf die Nierendurchblutung
• beschleunigte Ausscheidung von Erregern
Anwendungsgebiete
Birkenblätter sind ein mildes aber effektives pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung einer Blasenentzündung , welches praktisch keine unerwünschten Wirkungen hat.
Deshalb wurde der Wirkstoff sowohl vom europäischen Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) als auch von der Kommission E des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte positiv bewertet.
ESCOP befürwortet die Anwendung des Wirkstoffes (8) :
• zur Durchspülung der Harnwege, besonders im Zusammenhang mit Entzündungen und bei Nierengrieß
• als unterstützende Therapie bei bakteriellen Infektionen der Harnwege.
Die Kommission E empfiehlt Birkenblätter zur (15) :
• Durchspülung der ableitenden Harnwege bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen
• Durchspülung bei Nierengrieß
• unterstützenden Behandlung bei rheumatischen Beschwerden.
Inhaltsstoffe
Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der Birkenblätter gehören die Flavonoide mit ihrer Komponente Quercetin. Ganz allgemein wirken diese Flavonoide mild entwässernd und antientzündlich, können aber auch speziellere Wirkungen entfalten.
Ob die Flavonoide allein oder alle Inhaltsstoffe der Birkenblätter (Gesamtkomplex) an den Effekten beteiligt sind, kann nach heutigem Kenntnisstand noch nicht vollständig beantwortet werden.
Als sicher gilt jedoch, dass die Inhaltsstoffe der Birkenblätter in Regelmechanismen des menschlichen Körper s eingreifen und durch die Hemmung spezieller Bausteine (Enzyme) die Wasserausscheidung fördern können (10) .
Neben den Flavonoiden enthalten Birkenblätter Phenolcarbonsäuren, Triterpenester, Gerbstoffe und ätherische Öle (12) .
Wirkungen
Vielleicht haben Sie schon einmal von der „entwässernden“ Wirkung von Birkenblättern gehört. Genau genommen zählt der Wirkstoff zu der Gruppe der Aquaretika. Aquaretika
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