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Die besten Stories

Die besten Stories

Titel: Die besten Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Neue Typen tauchten auf, einige mit Fühlern, einige, die fliegen konnten. Es gab springende Arten und zahllose andere Varianten. Die besten Techniker auf dem Mond arbeiteten an ihrer Entwicklung, machten sie immer komplizierter, immer flexibler. Sie wurden perfekt; und die Iwans bekamen einen Haufen Ärger mit ihnen. Einige der kleinen Klauen lernten sich zu verstecken, sich in die Asche hineinzugraben und lauernd dazuliegen.
    Und dann begannen sie, in die russischen Bunker einzudringen, hineinzugleiten, wenn die Luken geöffnet wurden, um zu lüften oder um einen Blick nach draußen zu werfen. Eine Klaue im Innern eines Bunkers genügte, eine wirbelnde Kugel aus Klingen und Metall – mehr war nicht nötig. Und wenn eine hineingelangte, folgten andere. Mit solch einer Waffe würde der Krieg nicht mehr lange dauern.
    Vielleicht war er bereits vorbei.
    Vielleicht war er auf dem Weg, um diese Neuigkeit zu erfahren. Vielleicht hatte das Politbüro entschieden, in den sauren Apfel zu beißen. Schlimm, daß es so lange gedauert hatte. Sechs Jahre. Eine lange Zeit für einen Krieg dieser Art, wenn man bedachte, wie er geführt worden war. Die automatischen Vergeltungsscheiben, die sich auf ganz Rußland hinunterschraubten, Hunderte und Tausende an der Zahl. Die Bakterienkristalle. Die ferngelenkten Raketen, die durch die Luft pfiffen. Die Kettenbomben. Und jetzt das, die Roboter, die Klauen…
    Die Klauen waren nicht wie andere Waffen. Sie lebten, betrachtete man es von einem praktischen Standpunkt aus, ob die Regierungen es nun eingestehen wollten oder nicht. Sie waren keine Maschinen. Sie waren lebende Wesen, die kreisten und krochen und plötzlich aus der grauen Asche emporsprangen und sich auf einen Menschen warfen, an ihm hinaufkletterten und nach seiner Kehle griffen. Und dafür waren sie auch erschaffen worden. Das war ihre Aufgabe.
    Sie erfüllten ihre Aufgabe ausgezeichnet. Vor allem später, als die Neuentwicklungen auftauchten. Jetzt konnten sie sich selbst reparieren. Sie waren ihr eigener Herr. Strahlungsplaketten beschützten die UN-Truppen, aber wenn ein Mann seine Plakette verlor, war er Freiwild für die Klauen, gleichgültig, welche Uniform er trug. Tief unter der Erdoberfläche bauten automatische Maschinen sie zusammen. Menschliche Wesen wagten sich dort nicht hinein. Es war zu riskant; niemand wollte in ihrer Nähe sein. Sie waren sich selbst überlassen. Und sie schienen ausgezeichnet zu funktionieren. Die neuen Entwicklungen waren schneller, komplexer. Effizienter. Offenbar hatten sie den Krieg gewonnen.
    Major Hendricks setzte eine zweite Zigarette in Brand. Die Landschaft deprimierte ihn. Nichts als Asche und Ruinen. Er schien allein zu sein, das einzige lebende Wesen auf der ganzen Welt. Rechts von ihm ragten die Ruinen einer Stadt empor, ein paar Mauern und Schlackehaufen. Er schleuderte das erloschene Streichholz davon und beschleunigte seine Schritte. Plötzlich hielt er inne, riß sein Gewehr hoch, und sein Körper spannte sich. Einen Augenblick schien es, als ob…
    Hinter den Überresten eines zerstörten Gebäudes schob sich eine Gestalt hervor, die langsam auf ihn zuging, sich ihm zögernd näherte.
    Hendricks blinzelte. »Halt!«
    Der Junge blieb stehen. Hendricks senkte sein Gewehr. Der Junge stand schweigend da und sah ihn an. Er war klein, noch nicht sehr alt. Vielleicht acht. Aber es war schwer zu sagen. Die meisten der Kinder, die überlebt hatten, waren zurückgeblieben. Er trug einen zerschlissenen blauen Pullover, der dreckverklebt war, und kurze Hosen. Sein Haar war lang und verfilzt. Braunes Haar. Es hing ihm ins Gesicht und über die Ohren. Er hielt irgend etwas in den Armen.
    »Was ist das, was du da hast?« fragte Hendricks scharf.
    Der Junge zeigte es ihm. Es war ein Plüschtier, ein Bär. Ein Teddybär. Die Augen des Jungen waren groß, aber ohne Leben.
    Hendricks entspannte sich. »Ich will ihn nicht. Behalt ihn.«
    Der Junge preßte den Bär wieder an sich.
    »Wo lebst du?« fragte Hendricks.
    »Dort drinnen.«
    »In den Ruinen?«
    »Ja.«
    »Unter der Erde?«
    »Ja.«
    »Wieviele Menschen leben dort?«
    »Wie… wieviele?«
    »Wieviele von deiner Sorte. Wie groß ist eure Siedlung?«
    Der Junge antwortete nicht.
    Hendricks runzelte die Stirn. »Du bist wohl allein, wie?«
    Der Junge nickte.
    »Wie hältst du dich am Leben?«
    »Es gibt dort Nahrung.«
    »Was für Nahrung?«
    »Verschiedene.«
    Hendricks musterte ihn genau. »Wie alt bist du?«
    »Dreizehn.«
    Das war

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