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Er verharrte, die Beine gespreizt, die Hand am Gewehrabzug.
»Sind wir da?« fragte David.
»Fast.«
»Warum haben wir angehalten?«
»Ich will kein Risiko eingehen.« Hendricks rückte langsam vor. Nun lag der Wall direkt neben ihm, zog sich rechts von ihm dahin. Überragte ihn. Sein unbehagliches Gefühl wurde stärker. Wenn sich dort oben ein Iwan befand, hatte er keine Chance. Wieder winkte er. Sie mußten eigentlich jemand in der UN-Uniform erwarten, als Antwort auf die Nachrichtenkapsel. Andernfalls war die ganze Sache eine Falle.
»Bleib bei mir«, wandte er sich an David. »Bleib nicht hinter mir zurück.«
»Bei Ihnen?«
»Komm zu mir! Wir müssen zusammenbleiben. Wir dürfen kein Risiko eingehen. Komm schon.«
»Mit mir ist alles in Ordnung.« David blieb hinter ihm, in seinem Rücken, ein paar Schritte entfernt, und er umklammerte noch immer seinen Teddybär.
»Mach, was du willst.« Hendricks hob wieder das Fernglas, fühlte mit einem Mal Erregung. Für einen Augenblick – hatte sich da nicht etwas bewegt? Sorgfältig suchte er den Wall ab. Alles war still. Tot. Dort oben gab es nichts Lebendiges, nur Baumstümpfe und Asche. Vielleicht einige Ratten. Die großen schwarzen Ratten, die die Klauen überlebt hatten. Mutanten – die sich ihre eigenen Bunker aus Speichel und Asche bauten. Eine Art Mörtel. Anpassung. Er bewegte sich nun weiter.
Eine hochgewachsene Gestalt erschien über ihm auf dem Erdwall, und ihr Mantel flackerte im Wind. Graugrün. Ein Russe. Hinter ihm erschien ein zweiter Soldat, ein weiterer Russe. Beide hoben ihre Waffen und zielten.
Hendricks fror. Er öffnete den Mund. Die Soldaten knieten, zielten schräg den Hang hinunter. Eine dritte Gestalt war zu ihnen gestoßen, eine kleinere Gestalt in Graugrün. Eine Frau. Sie stand hinter den beiden Männern.
Hendricks gewann seine Stimme zurück. »Halt!« Er winkte ihnen freundlich zu. »Ich bin…«
Die beiden Russen schossen. Hinter Hendricks ertönte der gedämpfte Knall einer Explosion. Hitzewellen leckten nach ihm, und er warf sich zu Boden. Asche wehte ihm ins Gesicht, brannte in den Augen und in der Nase. Würgend kam er auf die Knie. Alles war eine Falle. Er war am Ende. Er war gekommen, um getötet zu werden, wie ein Mastochse. Die Soldaten und die Frau kletterten die Böschung hinunter, näherten sich ihm, rutschten über die weiche Asche. Hendricks war wie betäubt. In seinem Kopf pochte Schmerz. Unbeholfen riß er sein Gewehr hoch und zielte. Es wog tausend Tonnen; er konnte es nur mit Mühe halten. Seine Nase und die Wangen brannten. Die Luft roch nach Explosion, ein bitterer, ätzender Gestank.
»Schießen Sie nicht«, rief der erste Russe in holprigem, akzentbeladenem Englisch.
Die drei kamen auf ihn zu und umringten ihn. »Nehmen Sie die Waffe ‘runter, Yankie«, befahl der andere.
Hendricks war benommen. Alles war so schnell gegangen. Man hatte ihn gefangen. Und sie hatten den Jungen ausgelöscht. Er drehte den Kopf. David war verschwunden. Was von ihm übriggeblieben war, lag verstreut am Boden.
Die drei Russen betrachteten ihn voller Neugier. Hendricks saß da, wischte das Blut von seiner Nase und wühlte in den Ascheflocken. Er schüttelte den Kopf, versuchte klar zu denken. »Warum haben Sie das getan?« murmelte er undeutlich. »Dieser Junge…«
»Warum?« Einer der Soldaten zerrte ihn unsanft vorwärts. »Schauen Sie. Beeilen Sie sich. Wir haben nicht viel Zeit zu verlieren, Yankie!«
Hendricks sah es sich an. Und keuchte.
»Sehen Sie jetzt? Verstehen Sie jetzt?«
Aus Davids Überresten rollte ein Metallrädchen hervor. Relais, blinkendes Metall. Röhren, Drähte. Einer der Russen trat gegen den Haufen und weitere Einzelteile fielen heraus und rollten davon, Rädchen und Federn und Drähte. Ein Plastikteil, halb verkohlt. Hendricks bückte sich zitternd. Er entdeckte den Vorderkopf und sah das eingebaute Gehirn, Drähte und Relais, dünne Röhren und Schaltungen, Tausende von winzigen Teilen…
»Ein Roboter«, sagte der Soldat, der ihn am Arm festhielt. »Wir haben beobachtet, wie er sich an Sie gehängt hat.«
»An mich gehängt?«
»Das ist ihre Art. Sie hängen sich an einem an. Bis zum Bunker. So gelangen sie hinein.«
Hendricks blinzelte betäubt. »Aber…«
»Kommen Sie.« Sie führten ihn zum Erdwall. »Wir können hier nicht bleiben. Es ist unsicheres Gelände. Es muß hier in der Nähe Hunderte von ihnen geben.«
Die drei schoben ihn den Hang hinauf, und sie
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