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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Ordnung dahinter, was ihn so verblüffte. Er runzelte die Stirn und sagte schließlich: »Du kannst dem Großen Trottel sagen, daß ich gelernt habe, Kühe zu melken, im Garten zu arbeiten, Wache zu stehen, und noch eine ganze Menge andere Dinge.«
    Doch es kamen an diesem Tag keine Arbeitsbefehle für ihn. Auch am nächsten Tag nicht. Er schlenderte in der Siedlung umher. Einige der Männer wollten mit ihm nichts zu tun haben; andere waren derart ängstlich, daß jedes Gespräch mit ihnen aussichtslos war; wieder andere, eingeschlossen Leute, die treue Anhänger des Großen Trottels waren, hatten unzählige Fragen über die Erde. Einige von ihnen waren überzeugt, daß er einer von ihnen werden würde.
    Im Laufe der Unterhaltungen hörte Pendrake die Lebensgeschichten von Goldgräbern, Spielern und Cowboys. Das Bild dieser Welt, das er in seinem Innern Stück für Stück zusammenfügte, wurde klarer. Die Hauptgruppe dieser Menschen entstammte einem Zeitraum zwischen 1825 und 1875. Auch ihr genauer Herkunftsort engte sich mehr und mehr ein. Der Pfad, auf den die Transportmaschine ausgerichtet war, mußte sich innerhalb eines Umkreises von zwanzig Meilen um eine alte Grenzsiedlung namens Canyon Town befinden.
    Am dritten Morgen kam Devlin in Pendrakes Schlafraum gekrochen, als er gerade beim Aufstehen war. »Ich habe Morrison zur Stockade gehen sehen«, sagte der Mann, »deshalb nahm ich an, daß die Luft rein war. Wir sind bereit, Pendrake.«
    Pendrake setzte sich rasch auf die Bettkante. Er saß einen Moment lang in grimmigem Schweigen und fragte sich in Gedanken, was diese Männer in ihrer völligen Unkenntnis eines ordentlich geplanten Kriegszuges als angemessene Bereitschaft betrachteten. Er hörte zu, bemüht, sich alles bildlich vorzustellen, als Devlin begann:
    »Die Hauptidee ist, die Festung einzunehmen und die Kapitulation zu erzwingen. Die Männer wollen kein großes Blutvergießen. Im einzelnen planen wir folgendes ...«
    Pendrake hörte sich den naiven Plan an; er verspürte eine große Müdigkeit. Alle seine Ratschläge waren ignoriert worden. Der unbarmherzige Überraschungsangriff, der allein einen raschen und für die Angreifer unblutigen Sieg herbeiführen würde, war zugunsten eines unklaren Plans, den Gegner in der Stockade in die Enge zu treiben, verworfen worden. »Devlin«, sagte er schließlich, »sehen Sie mich an. Seit zwei Tagen sitze ich untätig hier herum. Man könnte annehmen, daß ich keine Sorgen auf der Welt hätte. Und doch befindet sich meine Frau in den Händen der härtesten, mordlustigsten Gruppe von Verbrechern, die es jemals auf der Erde gegeben hat. Mein Heimatland befindet sich in einer Todesgefahr, von der es noch nicht einmal etwas weiß. Außerdem hat mich der Große Trottel vor drei Tagen gefragt, ob ich eine Expedition gegen die Gangster anführen möchte, auf die Chance hin, daß sie meine Frau hier auf dem Mond festhalten. Warum stürze ich nicht einfach vorwärts, wenn ich vor Besorgnis und Angst fast verrückt werde? Weil eine Niederlage zehnmal leichter ist als ein Sieg – und um vieles endgültiger. Weil sämtliche Willenskraft auf der Welt nicht genügt, wenn die Strategie stümperhaft ist. Und was das Blutvergießen angeht ... Sie scheinen nicht zu begreifen, daß Sie es hier mit einem Mann zu tun haben, der keine Sekunde lang zögern würde, ein allgemeines Massaker anzuordnen, wenn seine Stellung auch nur im geringsten gefährdet ist.
    Und Sie scheinen nicht zu erkennen, wie geschickt diese Siedlung organisiert ist. Der äußere Schein trügt kolossal. Wenn Sie nicht blitzschnell operieren und fast augenblicklich Erfolg haben, werden sich sämtliche unschlüssigen Männer gegen Sie stellen, und sie werden dann doppelt so entschlossen kämpfen, um dem Großen Trottel zu beweisen, daß sie von vornherein auf seiner Seite gestanden haben.
    Nun, genug davon. Lassen Sie uns jetzt Vorbereitungen für einen Kampf treffen, nicht für ein Wettspiel. Was befindet sich in jenen schwerbewachten Gebäuden?«
    »Gewehre in einem davon, Speere, Bogen und Pfeile in einem anderen, Werkzeuge in einem dritten. Alles, was jemals von der Erde durchgekommen ist, hat der Große Trottel in seinen Besitz genommen.«
    »Wo befindet sich die Munition für die Gewehre?«
    »Das weiß nur der Große Trottel ... Hören Sie, ich beginne zu verstehen, worauf Sie hinauswollen. Wenn es ihm jemals gelingen sollte, jene Gewehre gegen uns einzusetzen ... Wir müssen sie ergreifen.«
    »Wenn«,

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