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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Energieströme flossen, konnte man entweder zur Erde gelangen, oder von der Erde zum Mond kommen.
    Er spürte fernerhin, daß gegenwärtig mehrere Stunden der Umstellungsperiode verstrichen waren, und daß es noch einige Stunden lang dauern würde, bevor der nächste Strom vom Mond zur Erde es jedem Eingeweihten ermöglichen würde, durch bloßes Betreten der Aushöhlung zur Erde zu gelangen.
    Doch all dies bildete nur einen winzigen Bruchteil des Funktionszweckes der Maschine. Die meisten der anderen Funktionen erforderten einen bestimmten Katalysator, ohne den die Prozesse nicht ablaufen konnten.
    Pendrake wandte sich um und verließ die metallene »Höhle«. Es stand für ihn außer Frage, daß er den Großen Trottel davon in Kenntnis setzen mußte, daß er in der Lage wäre, die Maschine zu bedienen. Er würde in den Augen dieses Mannes nur dann Ansehen genießen, wenn er ihm von Nutzen war. Ruhig sagte er: »Ich habe herausgefunden, wie die Maschine funktioniert. Ich kann mich zur Erde begeben oder jede beliebige Person dorthin senden, vorausgesetzt, ich habe Zeit zur Vorbereitung. Ich brauche schätzungsweise einen ganzen Tag, um das Ding in Gang zu bringen.«
    Der Neandertaler funkelte ihn finster und argwöhnisch an. »Um deine eigenen Worte zu gebrauchen: Wieso konntest du etwas herausfinden, dessen Entdeckung den Kerlen mit dem Hitzestrahler nicht gelungen ist?«
    Pendrake zuckte die Achseln. »Vielleicht waren sie nur gewöhnliche Bürger ihrer Zivilisation, die sich mit der Bedienung solcher Geräte zwar auskannten, jedoch über ihre Funktion nichts wußten.«
    Der Unhold war nicht so leicht abzuspeisen. »Ich und die anderen Burschen sind ohne jede Vorbereitungen durchgekommen. Wieso brauchst du Zeit, um sie in Gang zu bringen?« wollte er wissen.
    Es war eine gute Frage, und wenn der Große Trottel die richtige Antwort darauf bekam, würde er Pendrake nicht mehr benötigen.
    Pendrake entgegnete: »Das ist der Grund, warum ihr hier so wenige seid. Wenn du willst, kann ich die Maschine so einstellen, daß sie jede Person erwischt, die jenen Pfad entlangkommt.«
    Es war eine Lüge, aber sie stellte kein Risiko dar, da es vermutlich das letzte war, was der Große Trottel wollte.
    Der Große Trottel blickte erschrocken drein. »Du wirst diesem Ort nicht wieder nahekommen.«
    Pendrake zögerte und wechselte dann das Thema. »Ist jemals schon ein Mensch von hier entkommen?« fragte er.
    Eine lange Pause trat ein. »Ein Kerl«, gab der Große Trottel schließlich mit gefletschtem Gebiß zu. »Vor etwa hundert Jahren. Lambton nannte er sich. Er war ein Vermessungsingenieur, der im Westen für eine Eisenbahnlinie Landvermessungen vornahm, wie er sagte. Aalglatter Bursche! Sprach so vertrauenerweckend, daß ich ihn die Maschinen ansehen ließ. Er flog in einer von ihnen davon, einen Höhentunnel empor. Ich schüttete den Gang zu – aber es war mir eine ganze Weile lang sehr unbehaglich zumute. Habe mir dann überlegt, daß er es unmöglich bis zur Erde scharfen konnte, und begann mich danach besser zu fühlen.«
    Pendrake hörte nur noch mit halbem Ohr hin, denn mit der Erwähnung des Namens Lambton begann plötzlich das bisher scheinbar so zusammenhanglose Flickwerk der Ereignisse, in die er verwickelt gewesen war, Sinn anzunehmen. Ein kleiner Mechanismus einer uralten Mondzivilisation hatte seinen Weg zur Erde gefunden – das Triebwerk. Anscheinend hatte jener frühere Lambton keine weitere Verwendung für die Maschine gehabt. Aber vor noch nicht allzu langer Zeit mußte der Sohn oder Enkel des Mannes, den der Große Trottel gekannt hatte, offensichtlich eine Gruppe von Idealisten – Wissenschaftler, Geschäftsleute und Handwerker – dafür interessiert haben, das Triebwerk als Mittel zur friedlichen Besiedlung der Planeten zu verwenden. Wo die Maschine während all der Jahre seit ihrem Flug vom Mond zur Erde versteckt gewesen war, mußte noch geklärt werden. Doch etwas anderes war bereits erschreckend klar. Ein großer Prozentsatz der Gruppe, die Cyrus Lambton um sich und den Motor geschart hatte, war entweder ermordet worden oder befand sich im Gefängnis von Kaggat, und die übrigen, die mit heiler Haut davongekommen waren, mußten zweifellos inzwischen ihre Meinung über die Ungefährlichkeit eines Projektes geändert haben, das sich damit beschäftigte, Frieden in eine Welt zu bringen, die von unfriedlichen Leuten bevölkert wurde. Da Idealisten im allgemeinen selbst außerordentlich unduldsame,

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