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Die Bestie

Die Bestie

Titel: Die Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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entgegnete Pendrake, »jeder erste Pfeil, der von unseren Männern auf den Gegner abgeschossen wird, einen von ihnen tötet oder auch nur unschädlich macht, dann wäre unser kleiner Krieg in zehn Minuten vorüber. Aber ...«
    Eilige Schritte näherten sich; dann kam Morrison durch die Türöffnung gekrochen. Er atmete heftig, als ob er den ganzen Weg gelaufen wäre.
    »Der Große Trottel«, keuchte er, »möchte dir die Transportmaschine zeigen. Soll ich ihm sagen, daß du kommst?«
    An der Antwort konnte es keinen Zweifel geben. Pendrake ging sofort.
    Die Transportmaschine stand im Innern einer hohen Pfahleinfriedung am Rande einer steil abfallenden Felswand. Sie bestand aus einem dunklen, fast schmutzigfarbenen Metall, und ihr Fundament war ein kompakter Metallblock. Auf der hölzernen Plattform stehenbleibend, die außen um den oberen Rand der Stockade herumlief, blickte Pendrake mit zusammengezogenen Brauen auf das häßliche Gebilde hinunter. Vergeblich bemüht er sich, keine Erregung aufkommen zu lassen. Die Möglichkeiten, die ihm beim Anblick der Maschine vorschwebten, waren zu überwältigend. Wenn er dieses phantastische Instrument in Betrieb setzen könnte – wenn er es überall hin richten könnte, zum Beispiel in das Gefängnis der Gangsterbande, in dem Eleanore lag, oder in das militärische Hauptquartier der Vereinigten Staaten, oder ... wenn es ihm bloß gelingen würde, sie umzupolen!
    Innerlich bebend, drängte er die jähe Hoffnung aus seinem Bewußtsein. Zehn Meter lang, schätzte er, vier Meter hoch und fünfeinhalb breit. Groß genug für nahezu alles, außer einer Lokomotive. Er schritt auf der Plattform entlang und blieb an der Ecke stehen, wo sie direkt am Rande des Abgrunds entlangzulaufen begann. Die Tiefe unter ihm ließ ihn erschrocken zurückfahren. Er wurde nicht leicht schwindelig und höhenkrank, doch bestand keine Notwendigkeit, das Risiko nur deshalb einzugehen, um auf das Maul der Maschine hinunterblicken zu können.
    Er wich zurück. Sich dem Großen Trottel zuwendend, der sich niedergekauert hatte und ihn aus ausdruckslosen Augen ansah, sagte er: »Wie gelangt man ins Innere der Stockade?«
    »Durch eine Tür auf der anderen Seite.«
    Es stimmte. Ein Vorhängeschloß verschloß sie. Der Große Trottel langte in das Fell, das wie ein Schurz um seinen großen Bauch geschlungen war, und förderte einen Schlüssel zutage. Als der Unhold die schwere Tür aufschwang, streckte Pendrake die Hand aus.
    »Wie wär's, wenn du mir das Schloß geben würdest? Ich glaube nicht, daß ich über diese Wände klettern könnte, falls ich zufällig hier drin eingeschlossen würde.«
    Er sprach mit bedachtsamer Ruhe. Er hatte sich vorher genauestens überlegt, welches die psychologisch richtige Verhaltensweise dem Großen Trottel gegenüber sein würde, und sein Gefühl bestätigte ihm jetzt, noch während er sprach, daß er nicht danebengetippt hatte. Offenes Mißtrauen, ohne jeglichen Groll vorgetragen, war hier angebracht.
    Der Große Trottel grinste. »Diese Bude ist nicht für dich bestimmt. Ich habe sie so stark und hoch gebaut, damit nichts und niemand von der Erde durchkommen und mich hier überrumpeln kann.«
    »Dennoch würde es mir schwerfallen, mich angemessen zu konzentrieren«, beharrte Pendrake, »wenn ich auch nur die leisesten Bedenken ...«
    Der Große Trottel grunzte. »Hör mal«, sagte er, »vielleicht hast du vor, mich hier einzuschließen!«
    Pendrake deutete mit der Hand. »Siehst du jenen Hügel dort drüben, etwa hundert Meter entfernt?«
    »Ja?«
    »Wirf das Schloß dort hin.«
    Der Große Trottel starrte ihn finster an und stieß dann einen Fluch aus. »Zum Teufel! Angenommen, jemand dort drüben hebt es auf und schließt uns beide ein? Dann durchbohren sie mich mit einem Pfeil und lassen dich heraus.«
    Trotz der angespannten Lage mußte Pendrake lächeln. »Du bist mir einen Schritt voraus«, gestand er zu. Dann zog er die Brauen zusammen. Nicht, daß er in diesem Stadium seines Plans vom Großen Trottel wirklich etwas zu befürchten hatte. Der Mann hatte es nicht nötig, zu einer List zu greifen – noch nicht, jedenfalls. Und es wäre vielleicht eine gute Idee, den Tiermenschen nun, nachdem er seinen Protest vorgebracht hatte, gewinnen zu lassen. Nicht zu schnell, allerdings. »Hast du jemals jemanden dort drin sitzen gehabt?« fragte er.
    Der untersetzte Mann zögerte. »Ja«, sagte er dann. »Zwei komisch aussehende Kerle, ganz in Metall gekleidet. Sie hatten eine

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