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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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doch nur, Jungs«, hatte Hal versucht, sie zu beruhigen, aber als er seine Hand ausgestreckt hatte, um sie zu streicheln, waren sie zurückgewichen und hatten leise geknurrt. Hal hatte noch nie erlebt, dass seine Jungs sich ihm gegenüber so aufführten.
    Nicht mal meine Hunde wollen noch in meiner Nähe sein, dachte Hal, als er sich erhob.
    Er fühlte sich zwar nicht dazu in der Lage, durch die Berge zu wandern, aber es war noch nicht zu spät, um Harmon einen Besuch abzustatten und nachzusehen, wie er mit Darlene vorankam. Hal steckte seine .38er ein und verließ dann das Haus. Auf der Veranda blieb er stehen und atmete die frische Nachtluft ein, die ihm erst richtig bewusst machte, wie faulig es in seinem Haus tatsächlich roch. Er konnte jedoch nur ganz kurz Luft holen, bevor seine Lungen zu brennen begannen und er husten musste. Verdorbene, gasige Luft füllte seinen Mund, und er spuckte einen nach Abwasser schmeckenden Schleimklumpen auf den Verandaboden.
    Dann stolperte er zu seinem Pick-up und fuhr die kurze Strecke zu Harmon hinüber.
    Als er vor dem unscheinbaren Gebäude parkte, fand er es seltsam, dass im Inneren kein Licht brannte. Er ging zur Eingangstür des Bestattungsinstituts und klopfte. Er wartete, doch es öffnete niemand.
    Hat für heute wohl Feierabend gemacht, vermutete Hal. Er ging um das Gebäude herum.
    Auch in Harmons Wohnhaus brannte kein Licht, und als er klingelte, kam auch hier niemand an die Tür. »Harmon«, rief er mit krächzender Stimme.
    Antworte mir schon, du beschissener Irrer, dachte Hal, während er immer wieder auf die Klingel drückte. Harmon verließ sein Haus und sein Bestattungsinstitut so gut wie nie, und wenn er einen Job zu erledigen hatte, ließ er ihn niemals halb fertig liegen.
    Aber wo ist er dann?
    Hal drehte am Türknauf. Die Tür war unverschlossen, und er trat in das dunkle Haus. Nachdem er das Licht im Flur angeschaltet hatte, begann er, das Haus zu durchsuchen. Er schaltete überall weitere Lichter an, doch der Bestatter war nirgends zu finden.
    Hal verließ das Haus wieder und ging den kurzen Weg zur Hintertür des Bestattungsinstituts hinüber. Er wusste, dass sich ein kleines Hinterzimmer in dem Institut befand, in dem Harmon den Großteil seiner Arbeit verrichtete. Hal nahm an, dass er auch jetzt gerade dort arbeitete. Trotzdem war es seltsam, dass Harmon kein Licht im vorderen Bereich angelassen hatte – er hätte doch damit rechnen müssen, dass Hal vorbeikam. Andererseits hatte Harmon noch nie viel auf Etikette oder Manieren gegeben, wenn es um seine Mitmenschen ging. Alles, was ihn interessierte, war seine Arbeit.
    Hal drehte den Knauf der Hintertür und schwang sie auf. Er tastete nach dem Lichtschalter, und als er ihn gefunden hatte, knipste er das Licht an. Während er ins Hinterzimmer trat, blickte er suchend durch die Haupthalle, die mit Särgen und Urnen vollgestellt war. Er wusste nicht, wie Harmon es aushielt, in so unmittelbarer Nähe zu all den Särgen zu leben und zu arbeiten. Selbst, wenn keine Leichen darin lagen, hatten diese hölzernen Totenbetten immer noch etwas äußerst Unheimliches an sich.
    Als er sich umsah, stellte Hal fest, dass die Tür zum Hinterzimmer nur angelehnt war und Licht aus dem Raum fiel. »Harmon, ich bin‘s, Hal«, sagte er und unterdrückte ein Husten.
    Er ging auf das Zimmer zu, öffnete die Tür und trat ein. Ihm stieg ein Gestank in die Nase, der dem in seinem eigenen Haus nicht unähnlich war.
    Hal machte unwillkürlich einen Schritt zurück, als er Harmon auf dem Boden liegen sah. Der alte Mann sah zwar sehr tot aus, aber Hal humpelte dennoch zu ihm hinüber, um ganz sicherzugehen.
    Definitiv tot. Hal war zwar kein Arzt, aber er tippte auf Herzinfarkt.
    »Da müssen wir uns wohl einen neuen Bestatter suchen«, murmelte Hal. Er hustete, richtete sich wieder auf und drehte sich zu Darlene um, die nackt auf dem Tisch lag und noch genauso fürchterlich aussah wie in seiner Erinnerung.
    Vielleicht war es doch zu aufregend für den alten Sack, als er sie ausgezogen hat, dachte Hal und lächelte schwach.
    Harmon hatte noch nicht damit begonnen, sie wiederherzustellen. Ihr halber Kopf war noch immer zerschossen, und dunkles, klebrig aussehendes Blut bedeckte ihre Brust und ihren Bauch.
    Als er auf seine getötete Tochter hinunterblickte, war Hal über den Verlust doch ein wenig betrübt, aber vor allem verspürte er Wut darüber, dass er auch sein Baby verloren hatte. Man hatte ihr noch nicht viel angesehen –

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