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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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ihr Gesicht und ihre Arme völlig zerkratzt.
    »Oh, Gott sei Dank, du bist noch hier.« Darlene lächelte, aber es war ein Lächeln voller Schmerz und Traurigkeit.
    Jim blinzelte.
    Ich sehe das gar nicht wirklich. Es ist nur eine Halluzination. Ausgelöst durch Erschöpfung und Schuldgefühle.
    »Schon okay, ich erwarte nich‘, dass du es glaubst«, sagte Darlene und blieb etwa einen Meter von Jim entfernt stehen. Das Licht der Kerze verlieh ihren Zügen einen goldenen Glanz. »Ich kann‘s in deinem Gesicht sehen. Aber es ist real. Ich bin real.«
    Jim blieb reglos und ungläubig stehen. »Das kann aber nicht Wirklichkeit sein«, murmelte er. »Du kannst nicht hier sein.« Seine zitternde Stimme klang schrill. »Bist du … ein Geist?«
    »Die Dose, sie hat funktioniert«, erwiderte Darlene. Dann sprang sie auf ihn zu, schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn ganz fest an sich. »Ich bin so froh, dass du noch lebst … Ich hab solche Angst.«
    Jim zögerte, aber dann legte er seine muskulösen Arme doch um das dreizehnjährige Mädchen und war sich mit einem Mal sicher, dass sie keine Halluzination war.
    Sie umarmten sich sehr lange, und Jim glaubte, Darlene irgendwann weinen zu hören, aber als sie sich schließlich aus seinen Armen löste und zu ihm hinaufschaute, sah er keine Tränen, nur ein verzweifeltes, trauriges, verängstigtes Mädchen.
    »Du hast Angst vor mir, oder?«, fragte sie mit zitternden Lippen. »Ich hab gehofft, du hättest keine Angst. Ich meine, mir war schon klar, dass es ein Schock für dich sein wird, mich zu sehen, aber trotzdem …« Sie holte tief Luft.
    Aber sie müsste doch tot sein! Wie kann sie dann hier stehen und atmen?
    »Bitte hass mich nich‘. Die Tiere haben mich verfolgt und angegriffen, und ich hab ein Baby schreien gehört und alles, was seit heute Nachmittag passiert ist, macht überhaupt keinen Sinn, und ich hab Angst und …«
    »Ich hasse dich doch nicht«, unterbrach sie Jim. Er strich mit einer Hand über ihr Haar und versuchte, die Gedanken zu ordnen. In seinem Kopf schwirrten so viele Dinge herum, so viele Fragen, und er fürchtete, dass es keine Antworten für sie gab. Die erste, die offensichtlichste dieser Fragen platzte schließlich einfach aus ihm heraus: »Wie?«
    »Wie ich schon gesagt hab: die Dose.«
    Er hatte sich fast nichts von dem, was Craig ihm über die Dose erzählt hatte, gemerkt, außer, dass Darlene sie gekauft hatte und er wollte, dass Jim sie ihr wieder abkaufte. Er zermarterte sich das Hirn und versuchte, sich zu erinnern, aber da stand diese Ziegelmauer, an der er einfach nicht vorbeikam: die Tatsache, dass Darlene, die heute Nachmittag erschossen worden war und die er hatte sterben sehen, jetzt lebendig vor ihm stand und mit ihm redete.
    Darlene deutete mit einem Kopfnicken auf den Boden neben Jim. »Wie ich sehe, hast du die Tasche mit meinen Sachen gefunden.«
    »Ja.« Jim starrte Darlene an. »Okay, dann erklär mir, wie das alles möglich ist.«
    »Ich muss mich erst mal hinsetzen«, seufzte sie. Sie setzte sich vor eine Wand und lehnte sich dagegen. »Ich weiß nich‘, wo ich anfangen soll. Ich kann‘s ja selbst nich‘ richtig glauben. Ich …« Sie verzog das Gesicht und schnappte nach Luft.
    »Was ist los?«, fragte Jim.
    »Mir tut alles weh. Mal is‘ es schlimmer, mal weniger schlimm. Meine Brust fühlt sich einfach nur an als … na ja … als hätte mich jemand erschossen.«
    »Das kommt daher, dass dich jemand erschossen hat. Ich hab‘s gesehen. Wie zur Hölle kann dich eine Dose wieder zum Leben erwecken?«
    »Es hat mit der Seele zu tun. Als ich Craig die Dose abgekauft hab, hab ich in Wahrheit seine Seele gekauft. Weißt du, er war gar nich‘ wirklich am Leben, jedenfalls nich‘ so, wie du jetzt am Leben bist. Er is‘ gestorben, aber ohne seine Seele konnte er nich‘ in sein nächstes Leben weiterziehen, deshalb is‘ er als eine Art Geist zurückgekommen, nur eben als körperlicher Geist. Die einzige Möglichkeit, wie er weiterziehen und endlich seine Schmerzen loswerden konnte, war, dass ihm jemand die Dose abkaufte, in der seine Seele war, und die Seele dann freiließ. Und das hab ich gemacht. Aber weil ich die Dose gekauft und seine Seele befreit hab, musste ich sterben, damit meine Seele in die Dose kommen konnte. Das is‘ meine Strafe dafür, dass ich was gekauft hab, das mir nich‘ gehört. Eine Seele ersetzt die andere. So funktioniert es eben.«
    Jim sah in Darlenes blasses Gesicht. Trotz des Schocks, den

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