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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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und ging hinüber, um ihn zu bedienen.
    Dale fuhr die paar Meter bis zu Hal nicht extra mit dem Auto. Das Haus des Chiefs war nur fünf Fußminuten vom Davey‘s entfernt, und im Gegensatz zu den meisten faulen Säcken hier in der Stadt, die sogar noch das Auto nahmen, um ihren direkten Nachbarn zu besuchen, war er stolz darauf, dass er sich in Form hielt, und deshalb machte es ihm nichts aus, zu Fuß zu gehen.
    Er überquerte die Main Street. Während er den Bürgersteig hinunterging, warf er einen Blick auf die dunkle, leere Polizeiwache. Normalerweise übernahmen entweder Randall oder Andrew die Nachtschicht, aber heute war keine typische Nacht. Sie schlossen die Wache immer, wenn sie Fremde jagten. Falls es einen Notfall gab und jemand die Polizei rufen musste, wussten die Leute in der Stadt, dass sie immer einen ihrer Männer finden konnten, der in den Straßen Streife ging und Hal oder Dale über Funk Bescheid geben würde.
    Als er die Wache passiert hatte, steuerte Dale auf das Haus daneben zu. Bei Hal brannte kein Licht, nicht einmal die Lampe auf der Veranda. Dale hatte Glück, dass der Himmel so klar und der Mond so voll waren, sonst wäre er womöglich gestolpert und hätte sich verletzt. Der Rasen vor Hals Haus war komplett überwuchert und voll von allem möglichen Zeug, etwa alten Gartenwerkzeugen, Steinen und Zwergen – Gott allein wusste, warum, aber Hal hatte eine Schwäche für Gartenzwerge. Dale hingegen fand sie einfach nur unheimlich.
    Als er die Haustür erreichte, bemerkte Dale einen schwachen Lichtschein hinter dem vorderen rechten Fenster – das Wohnzimmer.
    Hal ist vermutlich vor dem Fernseher eingeschlafen.
    Dale klingelte. Und wartete.
    Er hörte Ronnie und Cooper, die das ganze Haus zusammenbellten. Es klang jedoch, als seien die Deutschen Schäferhunde immer noch draußen, was Dale seltsam fand, da sich die Hunde nachts und wenn Hal zu Hause war normalerweise im Haus aufhielten.
    Die Tür blieb verschlossen, und Dale drückte erneut auf die Klingel.
    Als er immer noch keine Antwort bekam, öffnete Dale die Fliegengittertür und drehte den Knauf der Eingangstür. Die Tür war nicht abgeschlossen, und Dale stieß sie auf. »Ich bin‘s nur, Hal«, rief er, als er das düstere Haus betrat und die Fliegengittertür hinter ihm zuknallte.
    Im Haus war es schwül und stickig. Es lag ein Gestank wie von faulen Eiern und saurer Milch in der Luft.
    Er ging ins Wohnzimmer. Nur die einsame Lampe, die auf einem Beistelltisch stand, verbreitete ein wenig Licht im Raum. In ihrem Schein erkannte er Hal, der in einem Sessel hing.
    »Raus aus den Federn«, rief Dale.
    Hal schlief jedoch weiter, sein Gesicht zu einer schmerzvollen Grimasse verzerrt.
    Als Dale zu Hal hinüberging, bemerkte er die Flasche Jim Beam, die neben der Lampe stand. »Hal!«, versuchte Dale es erneut und rüttelte am Sessel.
    Er hörte ein Stöhnen, gefolgt von einem Furz. Ein fauler Geruch erfüllte den Raum. »Verflucht noch mal, Hal, jetzt wach endlich auf!«
    Der Chief hatte normalerweise einen leichten Schlaf, allzeit bereit, aufzuspringen und in Aktion zu treten – außer, wenn er zu viel getrunken hatte. Dann war es fast unmöglich, ihn zu wecken.
    Hal schien in den vergangenen Stunden, seit Dale ihn zum letzten Mal gesehen hatte, an Gewicht verloren zu haben, und auf seiner Stirn und an seinen Armen waren violette Male. Blaue Flecken?, wunderte sich Dale, aber es war ihm ein Rätsel, wo Hal sie hätte herhaben können.
    »Hal! Kumpel!«, rief er, und gerade, als er anfing, sich Sorgen zu machen, öffnete Hal die Augen und sah Dale mit einem schmerzverzerrten, verwirrten Ausdruck stirnrunzelnd an.
    »Scheiße«, seufzte er, und seine Stimme klang, als würde jemand mit seinen Fingernägeln über eine Tafel kratzen. Sein Atem stank fast genauso schlimm wie der Furz.
    »Bist du okay?«, fragte Dale.
    Hal starrte ihn an, als habe er seinen Sergeant noch nie zuvor gesehen. Seine blutunterlaufenen Augen waren tief in ihre dunklen Höhlen gesunken. »Ich hatte gerade den verdammt noch mal verrücktesten Traum aller Zeiten«, krächzte er und setzte sich auf. Er zuckte bei jeder Bewegung zusammen.
    »Ich versuch schon seit Ewigkeiten, dich aufzuwecken. Bist du betrunken?«
    Hal erwiderte: »Schön wär‘s«, streckte eine Hand aus und griff nach der Bourbonflasche. Er nahm einen kräftigen Schluck.
    »Fühlst du dich immer noch so beschissen?«, erkundigte sich Dale, dem das Gebell der Hunde allmählich auf die Nerven

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