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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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auf seinem Gesicht. »Hör zu, ich …«
    »Stan hat mir alles erzählt«, klärte Amy ihn auf. »Ich weiß, was in dieser Stadt passiert. Ich weiß, was du früher getan hast, Walt, und du solltest dich deswegen schämen. Aber jetzt müssen wir einen Arzt rufen.«
    »Wir müssen Lloyd nicht anrufen«, erwiderte Stan. »Wir bringen Sam in meinem Wagen zum Doc. Wahrscheinlich ist das sowieso schneller – dauert ewig, bis der alte Sack in die Puschen kommt. Warte ’ne Sekunde.« Stan stand auf und lief zur Tür. Durch die klare Glasscheibe konnte er auf die Main Street sehen.
    »Was machst du denn?«
    »Nachsehen, ob Adam in der Nähe ist. Ich will nicht, dass er Sam sieht. Sonst alarmiert er wahrscheinlich Hal oder Dale.«
    Alles, was Stan sehen konnte, war jedoch eine leere Straße, die von sporadischen Laternen schwach erleuchtet wurde.
    Stan ging wieder zu Sam hinüber. »Adam muss am anderen Ende der Straße sein. Wir beeilen uns besser.«
    »Äh, den letzten Teil solltest du vielleicht noch mal überdenken«, sagte Walt.
    Stan wandte seine Aufmerksamkeit wieder Sam zu, der auf den Fußboden blutete.
    »Er ist tot«, sagte Amy.
    Stan sah auf Sam hinunter. Seine Augen wirkten glasig und blinzelten nicht, sie blickten nur starr zur Decke der Kneipe hinauf. Sein Brustkorb bewegte sich nicht. »Oh, verdammt.«
    Amy stand auf, schlurfte zur Bar hinüber, schenkte sich Whiskey in ein Schnapsglas ein und leerte es in einem Zug.
    Stan stellte sich neben sie und legte eine Hand auf ihre Schulter. »Es tut mir leid.«
    Sie schüttelte seine Hand mit einem Schulterzucken ab. »Sag das Sam.«
    Stan schaute wieder zu Sam hinüber, betrachtete seinen verprügelten, leblosen Körper. Wenn die Tatsache, dass er Jim vorhin gesehen hatte, der Zündschlüssel gewesen war, der endlich seinen Motor in Gang setzte, damit er etwas unternahm, um diesem Wahnsinn ein Ende zu bereiten, dann war Sams Tod das Gaspedal.
    Stan wusste nun, was er zu tun hatte. Er würde in den Wald gehen, dem Fluss folgen und Jim hoffentlich finden. Er wusste allerdings noch immer nicht, was er tun würde, wenn er ihn gefunden hatte. Alles, was er wusste, war, dass er nicht länger hier herumstehen und nichts tun konnte.
    Mit einem Seufzen wandte sich Stan an Walt. »Walt, ich brauche hier doch noch deine Hilfe. Kümmere dich um die Bar, falls irgendjemand kommt. Amy, ich will, dass du auch hierbleibst, okay?«
    Amy wirbelte herum und sah Stan fest in die Augen. »Was willst du denn jetzt machen?«
    »Ich werde versuchen, Jim zu finden«, verkündete er.
    Sie senkte ihre Schultern, und aus ihren Augen sprach Furcht.
    »Wo gehst du denn hin?«, wollte Walt wissen.
    »Da raus«, sagte Stan nur und küsste Amy auf den Mund.
    Anfangs war sie zurückhaltend, aber dann erwiderte sie den Kuss. »Ich finde immer noch, dass das dumm ist, was du tun willst.«
    »Ich weiß. Aber lass mich einfach machen, okay? Ich muss das tun.«
    »Sei vorsichtig«, bat Amy.
    Stan nickte, und als er auf die Hintertür der Kneipe zusteuerte, sagte er: »Und du sei ein guter Junge, Walt, und erwähn niemandem gegenüber, was Amy weiß, verstanden?«
    »Verstanden, Boss. Aber was sollen wir mit Sam machen? Soll ich Harmon anrufen?«
    »Nein. Lass ihn hier, bis … Ach, Scheiße, ich weiß auch nicht. Zumindest, bis ich wiederkomme.«
    »Aber wir können ihn doch nicht tot auf dem Boden liegen lassen – was, wenn jemand reinkommt?«
    Stan spürte, dass sich eine Migräne anbahnte. »Schafft ihn erst mal ins Hinterzimmer.«
    Walt verzog das Gesicht, aber er erwiderte: »Alles klar, Boss.«
    Stan warf Amy einen letzten Blick zu, sah die Angst in ihrem Gesicht, und verließ dann die Kneipe.
    Die Mine schien sich bis ins Unendliche zu erstrecken.
    Ethan und Billy waren schon seit mindestens einer halben Stunde durch den schmalen Tunnel gewandert, und noch immer war kein Ende in Sicht. Zumindest war die Luft hier unten kühler, was eine willkommene Abwechslung von der Hitze draußen darstellte. Trotzdem gaben die engen Wände und die niedrige Decke Ethan das Gefühl, er befände sich in einem langen Sarg. Außerdem hallte der blöde Kommentar, den Billy vor einer Weile abgegeben hatte, noch immer in Ethans Kopf nach: Also, wenn die Decke hier einbricht, sind wir am Arsch.
    Normalerweise hatte er keine Angst vor geschlossenen Räumen, aber es machte ihn nervös, hier unten zu sein, und er konnte es kaum erwarten, wieder nach draußen zu kommen.
    »Siehst du das?«, flüsterte Billy.
    »Was?«,

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