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Die Bestien - Thriller (German Edition)

Die Bestien - Thriller (German Edition)

Titel: Die Bestien - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brett McBean
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stamme es von wilden Tieren.
    Ethan blieb stehen und schaute sich um. Er bildete sich ein, Schatten durch den Wald streifen zu sehen. Mit einem unguten Gefühl näherte er sich dem Fremden.
    Bald war er nahe genug, um zu sehen, dass seine Beute wie eine verwundete Schildkröte über den Boden kroch. Er hatte seine Anweisungen befolgt und auf den unteren Teil des Körpers gezielt, nur für den Fall, dass es sich um den kleineren Fremden handelte.
    »Dreh dich um«, befahl Ethan, als er den verwundeten Fremden beinahe erreicht hatte. Er zog seine Taschenlampe heraus und richtete den Lichtschein auf ihn.
    Als die Person sich umdrehte und Ethan sah, wer es war, heulte er auf. Vor seinen Augen wirbelten tanzende Lichter hin und her.
    Er ließ die Taschenlampe fallen, stolperte rückwärts und hoffte, dass er sich alles nur eingebildet hatte.
    Tief in seinem Inneren wusste er jedoch, dass das nicht der Fall war. Darlene lebte, und er hatte auf sie geschossen … schon wieder.
    Ethan schüttelte den Kopf und richtete mit zitternden Händen seine Waffe auf sie. »Wie … Wieso … Das ist nicht … Verdammt, was ist hier los?«
    Darlene lag auf dem Boden und blutete aus zahlreichen Schnittwunden und der Schusswunde in ihrem Bein.
    »Wir haben dich erschossen«, stammelte Ethan. »Du warst tot. Ich hab‘s mit eigenen Augen gesehen. Dein Kopf war total zerfetzt.«
    »Seh‘ ich vielleicht tot für dich aus, Vollidiot?«
    »Was zur Hölle ist hier los?«, brüllte er. »Ich dachte, du wärst einer von den Fremden. Wo ist dieser große Typ, Jim? Wir sind ihm doch zur Mine gefolgt.«
    Nichts von alledem ergab auch nur den geringsten Sinn. Er hatte einfach nicht den Grips, um zu verstehen, was hier vor sich ging. Alles, was er wusste, war, dass Darlene vor ihm auf dem Boden lag und dass er sie angeschossen hatte. Und dass der Chief das bestimmt erfahren wollte.
    Alles andere lag außerhalb seines geistigen Fassungsvermögens.
    »Willst du mich jetzt auch ficken, wie Harmon, diese perverse Sau? Den hat‘s auch ganz schön gejuckt. Oder bringst du Feigling mich einfach um?«
    »Ich … ich werde dich zur Hütte bringen, dich in den Keller sperren und dann den Chief holen. Vielleicht kann er mir ja sagen, was zur Hölle hier eigentlich los ist.«
    Darlenes Gesichtszüge entgleisten. »Nein, bitte nich‘. Ich werd‘ dir alles erzählen, sogar, wo die beiden Männer sind, die du suchst. Aber bitte bring mich nich‘ in die Hütte. Und hol nich‘ den Chief.«
    »Du weißt, wo die Fremden sind?«
    Sie nickte.
    »Bullshit. Nein, ich bring dich lieber in die Hütte. Verflucht, dein Daddy gibt mir vielleicht sogar ’ne Belohnung, wenn ich dich zu ihm bringe.«
    »Fick dich«, spuckte Darlene aus.
    Ethan knockte sie mit dem Kolben seines Gewehrs aus.
    Als er auf ihren Körper hinunterblickte, konnte er nicht glauben, was er sah.
    Vielleicht war es ja gar nicht Darlene, die wir erschossen haben. Vielleicht war es nur irgendeine Ausreißerin, die aussah wie sie. Das ergab Sinn – es war so ziemlich die einzige Erklärung, die Sinn ergab.
    Als die Stimmen mehrerer Jäger in seinem Funkgerät knisterten, weil sie sich fragten, was die Schüsse zu bedeuten hatten, nahm Ethan sein Walkie-Talkie zur Hand und verkündete: »Falscher Alarm, Jungs, tut mir leid. Nur ein Reh. Ende und aus.« Er ließ Darlene liegen, rannte zurück zum Minenschacht und sammelte unterwegs seine Taschenlampe ein. Er kniete sich hin, leuchtete mit dem Strahl seiner Taschenlampe in den Schacht und schaute in das Loch hinunter. »Billy! Hey, Billy! Du errätst nie, wer auf uns geschossen hat. Darlene! Wer glaubt denn so ’ne Scheiße?«
    Ethan wartete, bekam jedoch keine Antwort. »Halt einfach durch, okay, Kumpel? Ich sperr‘ Darlene in den Keller der Hütte, und dann hol ich den Chief. Wir holen Hilfe für dich, versprochen.«
    Ethan wusste zwar, dass es schneller gewesen wäre, über Funk Hilfe zu rufen, aber er würde auf keinen Fall riskieren, das Funkgerät zu benutzen. Wie zur Hölle sollte er den anderen denn Billys Schusswunde erklären? Nein, am besten erzählte er Hal alles persönlich – der Chief würde schon wissen, was zu tun war.
    Ethan rannte zurück zu Darlene.
    Er beugte sich nach unten und hob sie hoch. Sie war überraschend leicht und ihre Haut sehr kühl.
    Ethan nahm sie auf seine Arme und machte sich auf den Weg. »Wenn Billy stirbt, wirst du dafür bezahlen«, versicherte er ihr, obwohl er genau wusste, dass sie ihn nicht hören konnte.

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