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Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition)

Titel: Die Bestimmung - Letzte Entscheidung: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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Kontrollpulten zu. Die ältere, die mir immer einen bösen Blick zuwirft, sobald ich mich hier blicken lasse, hebt den Kopf. » Kamera 24! Schnell! «
    Sie tippt auf ihrem Bildschirm, und alle, die sich zufällig im Überwachungsbereich aufhalten, sammeln sich hinter mir. Leute, die auf dem Gang vorbeikommen, bleiben stehen und blicken uns über die Schultern, um zu sehen, was passiert.
    » Kannst du die anderen holen? « , frage ich Cara. » Ich finde, das sollten sie sehen. «
    Sie nickt mit weit aufgerissenen, wilden Augen und eilt aus dem Kontrollraum.
    Die Leute in dem unbekannten Gebäude tragen weder eine Uniform, an der man sie erkennen könnte, noch die Armbinden der Fraktionslosen, aber sie sind bewaffnet.
    Ich versuche, ein Gesicht auszumachen, irgendwas Bekanntes, aber die Aufnahmen sind zu verschwommen. Ich beobachte, wie sie sich formieren und sich mit Handzeichen verständigen – dunkle Arme blitzen vor dem noch dunkleren Nachthimmel auf.
    Ich schiebe meinen Daumennagel zwischen die Zähne und warte ungeduldig. Ich brenne förmlich darauf, dass irgendetwas passiert. Einige Minuten später kommt Cara mit den anderen im Schlepptau zurück. Als sie in der Menschentraube um die vordersten Bildschirme stecken bleiben, sagt Peter laut genug » Entschuldigung! « , dass die Köpfe sich zu ihm umdrehen. Als die Leute ihn erkennen, machen sie Platz.
    » Was ist los? « , fragt Peter im Näherkommen. » Was geht da vor sich? «
    » Die Getreuen haben eine Armee aufgestellt « , antworte ich und zeige auf den Bildschirm auf der linken Seite. » Es sind Leute aus allen Fraktionen, sogar Amite und Ken. Ich habe in den letzten Tagen viel Zeit vor den Bildschirmen verbracht. «
    » Ken? « , wiederholt Caleb.
    » Die Getreuen sind die Feinde der neuen Feinde, der Fraktionslosen « , antwortet Cara. » Daher haben die Ken und die Getreuen ein gemeinsames Interesse: Evelyn zu stürzen. «
    » Habe ich richtig gehört – die Amite schließen sich einer Armee an? « , fragt Christina mich.
    » Sie wollen sich nicht an Gewaltaktionen beteiligen « , sage ich. » Aber sie unterstützen die Sache. «
    » Die Getreuen haben vor einigen Tagen ein Waffenlager geplündert « , erklärt uns die junge Frau am Kontrollpult über die Schulter hinweg. » Das hier ist ihr zweites. Daher haben sie jetzt auch Waffen. Nach dem ersten Überfall hat Evelyn einen Großteil der Waffenbestände an einen anderen Ort schaffen lassen, aber bei diesem Lagerhaus ging es nicht schnell genug. «
    Mein Vater weiß, was auch Evelyn wusste: dass die Macht, die Menschen in Angst zu versetzen, die einzige Macht ist, auf die es ankommt. Und Waffen sind genau das, was er dazu braucht.
    » Was haben sie vor? « , fragt Caleb.
    » Die Getreuen verfolgen das Ziel, die Stadt wieder an ihren ursprünglichen Zwecken auszurichten « , antwortet Cara. » Dazu gehört auch der Plan, eine Gruppe von Leuten aus der Stadt zu schicken, so wie Edith Prior es gefordert hat. Damals hielten wir das für wichtig, obwohl mir seither klar geworden ist, dass ihre Anweisungen nie wirklich von Bedeutung waren. Dazu gehört aber auch das Vorhaben, das Fraktionssystem notfalls mit Gewalt wieder einzusetzen. Sie bereiten einen Angriff auf den Stützpunkt der Fraktionslosen vor. Das habe ich noch mit Johanna besprochen, bevor ich fortging. Was nicht abgesprochen war, ist das Bündnis mit deinem Vater, Tobias, aber Johanna ist jemand, der eigene Entscheidungen trifft. «
    Ich hatte fast vergessen, dass Cara die Anführerin der Getreuen war, bevor wir die Stadt verlassen haben. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr jetzt noch etwas am Fraktionssystem liegt, aber sie sorgt sich natürlich um ihre Leute. Ich sehe es in ihren Augen, wenn sie den Blick auf die Bildschirme richtet – gespannt, aber angstvoll.
    Durch das Stimmengewirr um uns herum höre ich, wie die Schüsse einsetzen – zuerst dringt nur ein undeutliches Knacken und Kratzen durch die Lautsprecher. Ich tippe den Glasbildschirm vor mir an und der Kamerawinkel wechselt – jetzt erscheint eine Innenansicht des Gebäudes, in das die Getreuen gerade eingedrungen sind.
    Auf einem Tisch im Inneren stapeln sich kleine Kartons – Munition – und einige Pistolen. Gegen die Überfülle an Waffen, die die Leute hier haben, wirkt die Ausbeute geradezu mickrig – aber in der Stadt können diese Waffen entscheidend sein.
    Mehrere Männer und Frauen mit Fraktionslosen-Armbinden bewachen die Bestände, aber sie sind in der Unterzahl und

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