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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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strecke die Hand aus, um sie wieder auf die Füße zu ziehen.
    » Beatrice«, sagt Marcus. » Wir müssen sie zurücklassen.«
    » Zurücklassen? Was soll das heißen?«, frage ich. » Wir können sie nicht einfach hier lassen. Wer weiß, was ihr zustoßen könnte.«
    Marcus presst seinen Zeigefinger gegen meine Brust, genau in die Stelle zwischen beiden Schlüsselbeinknochen. Er beugt sich zu mir.
    » Hör zu«, sagt er. » Ich bin davon überzeugt, dass sich Jeanine Matthews bei den ersten Anzeichen des Angriffs in ihr Labor zurückgezogen hat, denn es ist der sicherste Ort im ganzen Gebäude. Sie kann jeden Augenblick zu dem Schluss kommen, dass der Kampf verloren ist und sie doch noch alle Daten vernichten muss, ehe sie den Feinden in die Hände fallen. Dann ist unsere Rettungsaktion gescheitert.«
    Und ich werde niemanden mehr haben. Wenn wir jetzt aufgeben, dann verliere ich auch noch die letzten Menschen um mich herum. Meine Eltern und Caleb habe ich schon verloren, aber dann werde ich auch noch Tobias verlieren, der es mir nie verzeihen wird, dass ich mit seinem Vater gemeinsame Sache gemacht habe. Besonders dann nicht, wenn ich keinen Beweis dafür habe, dass sich die Sache gelohnt hätte.
    » Wir müssen deine Freundin zurücklassen.« Sein schlechter Atem schlägt mir ins Gesicht. » Wir müssen weiter, es sei denn, du willst, dass ich alleine gehe.«
    » Er hat recht«, sagt Christina. » Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich werde hierbleiben und Ed in Schach halten, damit er euch nicht in die Quere kommt.«
    Ich nicke. Marcus nimmt seinen Finger von meiner Brust, aber ich spüre immer noch den stechenden Druck. Ich reibe die Stelle, bis der Schmerz nachlässt, dann öffne ich die Tür am obersten Treppenabsatz. Bevor ich weitergehe, blicke ich mich noch einmal um. Christina presst die Hand gegen ihren Schenkel und wirft mir ein gequältes Lächeln zu.

44. Kapitel
    Der nächste Raum ähnelt eher einem Saal, er ist breit, aber nicht lang, der Boden ist blau gefliest, die Wände sind blau, die Decke ist blau, alles Ton in Ton. Er ist in schimmerndes Licht getaucht, aber ich kann nicht erkennen, woher es kommt.
    Zuerst sehe ich keine einzige Tür, aber sobald sich meine Augen an die Farbe gewöhnt haben, entdecke ich in den Wänden links und rechts von mir je ein Rechteck.
    » Wir müssen uns aufteilen«, sage ich. » Wir haben keine Zeit, beide Türen nacheinander auszuprobieren.«
    » Welche nimmst du?«, fragt Marcus.
    » Die rechte«, antworte ich. » Nein, warte, die linke.«
    » Gut. Dann gehe ich nach rechts.«
    » Wenn ich den Computer finde«, frage ich, » worauf soll ich dann achten?«
    » Wenn du den Computer findest, hast du auch Jeanine gefunden. Ich nehme an, du kannst sie durchaus dazu bringen, das zu tun, was du willst. Schmerz ist sie nicht gewöhnt«, sagt er.
    Ich nicke. Wir gehen im Gleichschritt auf die beiden Türen zu. Noch vor ein paar Sekunden wäre ich erleichtert gewesen, Marcus loszuwerden. Aber ganz alleine weiterzugehen, ist nicht so leicht. Was, wenn ich die Sicherheitsvorkehrungen nicht überwinden kann, die Jeanine zweifellos getroffen haben wird? Und was, wenn ich es zwar schaffe, aber die richtige Datei nicht finde?
    Ich lege die Hand auf die Türklinke. Die Tür scheint kein Schloss zu haben. Als Tori sagte, der Raum sei mit aberwitzigen Sicherheitsvorkehrungen gesichert, dachte ich an Augenscanner und Passwörter und Schlösser, aber soweit ich sehe, ist alles frei zugänglich.
    Weshalb beunruhigt mich das so?
    Ich öffne meine Tür und Marcus öffnet seine. Wir werfen uns einen letzten Blick zu, dann betrete ich den Raum.
    Der Raum ist blau, genauso wie der Gang draußen; doch hier sehe ich endlich, woher das Licht kommt. Jede Wand-, Decken- und Fußbodenplatte leuchtet von innen heraus.
    Als sich die Tür hinter mir schließt, höre ich ein dumpfes Geräusch, wie wenn ein Türriegel zuschnappt. Ich greife nach der Türklinke und will sie nach unten drücken, aber sie lässt sich nicht bewegen. Ich sitze in der Falle.
    Kleine, blendend helle Lichtstrahlen sind von allen Seiten auf mich gerichtet. Ich sehe sie auch noch, wenn ich die Augen schließe, deshalb halte ich mir die Hände vors Gesicht.
    Ich höre eine ruhige weibliche Stimme.
    » Beatrice Prior, zweite Generation. Ursprungsfraktion: Altruan. Gewählte Fraktion: Ferox. Kategorisierung als Unbestimmte bestätigt.«
    Woher weiß dieser Raum, wer ich bin?
    Und was bedeutet zweite Generation?
    » Status:

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