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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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Eindringling.«
    Ich höre ein Klicken. Vorsichtig spreize ich die Finger, um herauszufinden, ob die Lichter verschwunden sind. Sie sind noch da. Und aus irgendwelchen Vorrichtungen an der Decke sprüht farbiger Dampf. Instinktiv halte ich mir die Hand vor den Mund. Innerhalb von Sekunden sehe ich nur noch blauen Nebel um mich herum. Und dann sehe ich nichts mehr.
    Völlige Dunkelheit umgibt mich, ich sehe die Hand nicht mehr vor Augen. Ich sollte weitergehen, zu der Tür auf der anderen Seite, aber ich habe Angst, mich zu bewegen– wer weiß, was dann passiert.
    Dann wechselt das Licht und ich stehe im Trainingsraum der Ferox, in unserer Arena. Ich habe so viele unterschiedliche Erinnerungen daran, einige davon sind triumphal, zum Beispiel der Sieg über Molly, andere sind fürchterlich– beispielsweise die Erinnerung an Peter, wie er mich schlägt, bis ich bewusstlos werde. Ich hole tief Luft. Es riecht noch genauso wie damals, nach Schweiß und Staub.
    Gegenüber von der Arena ist eine blaue Tür, die nicht dorthin gehört.
    » Eindringling«, sagt die Stimme, und jetzt klingt sie wie Jeanine, aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein. » Dir bleiben fünf Minuten, um die blaue Tür zu erreichen, bevor die Wirkung des Gifts einsetzt.«
    » Was?«
    Aber ich weiß genau, was sie gesagt hat. Gift. Fünf Minuten. Wieso überrascht mich das eigentlich? Es ist Jeanines Werk und es ist genauso gewissenlos wie sie selbst. Ich zittere am ganzen Körper, und ich frage mich, ob mir das Gift nicht bereits das Gehirn vernebelt.
    Konzentriere dich. Ich kann nicht weg, ich muss weitergehen oder…
    Oder gar nichts. Ich muss weitergehen.
    Ich gehe auf die Tür zu, als plötzlich jemand vor mir auftaucht. Sie ist klein, zierlich und blond, mit dunklen Ringen unter den Augen. Das bin ich.
    Ein Spiegelbild? Ich winke ihr zu, um zu sehen, ob sie auch winkt. Sie winkt nicht.
    » Hallo«, sage ich. Sie gibt keine Antwort. Ich habe das auch nicht wirklich erwartet.
    Was geht hier vor? Ich schlucke heftig, damit der Druck auf meinen Ohren nachlässt, sie fühlen sich an, als hätte ich sie mit Watte verstopft. Wenn sich Jeanine das ausgedacht hat, dann ist es garantiert eine Art Intelligenztest, ein Herausforderung für mein logisches Denkvermögen. Also muss ich klar denken, und das heißt, dass ich mich beruhigen muss. Ich lege die Hände auf die Brust und drücke ganz fest, in der Hoffnung, dass der Druck mir Sicherheit verleiht, so wie eine Umarmung.
    Er tut es nicht.
    Ich gehe einen Schritt nach rechts, um die Tür besser im Blick zu haben, woraufhin mein anderes Ich ebenfalls zur Seite springt und mir wieder die Sicht versperrt. Ihre Schuhe quietschen.
    Ich kann mir vorstellen, was passiert, wenn ich auf die Tür zugehe, aber ich muss es versuchen. Ich spurte los, will schnell um sie herumrennen, aber sie hat damit gerechnet. Sie packt mich an meiner verletzten Schulter und schleudert mich zur Seite. Ich schreie laut auf vor Schmerz, es ist als bohrten sich Messer immer tiefer in mich hinein. Als ich auf die Knie sinke, versetzt sie mir einen Tritt in den Magen und ich rutsche über den Boden.
    Ich presse die Hände gegen den Magen und denke unwillkürlich, dass ich genau das auch getan hätte, wenn ich an ihrer Stelle gewesen wäre. Das heißt, wenn ich sie besiegen will, muss ich mir überlegen, wie ich mich selbst besiegen würde. Aber wie soll ich besser kämpfen als sie, wenn sie alle meine Tricks kennt?
    Sie kommt ganz langsam auf mich zu, deshalb versuche ich, den Schmerz in meiner Schulter zu ignorieren, und rapple mich auf. Mein Puls rast. Ich will ihr einen Kinnhaken versetzen, aber sie kommt mir zuvor. Im letzten Moment ducke ich mich weg. Ihre Faust trifft mich am Ohr und bringt mich aus dem Gleichgewicht.
    Ich weiche ein paar Schritte zurück, in der Hoffnung, dass sie mich nicht verfolgen wird. Aber sie verfolgt mich. Sie kommt auf mich zu, packt mich an den Schultern und drückt mich nieder, gegen ihr gebeugtes Knie.
    Ich reiße die Hände hoch, bringe sie zwischen mich und ihr Knie und stoße mich so fest ab, wie ich nur kann. Darauf ist sie nicht gefasst; sie taumelt, aber sie fällt nicht hin.
    Ich greife sie an, denn ich habe plötzlich den unwiderstehlichen Drang, sie zu treten. Ich merke, dass sie genau dasselbe vorhat, und weiche ihrem Tritt aus.
    Sobald ich irgendetwas tun will, hat sie den gleichen Gedanken. Unser Kampf kann bestenfalls unentschieden ausgehen– aber ich muss sie besiegen, wenn ich

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