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Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2

Titel: Die Bestimmung - Toedliche Wahrheit - Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Roth
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ganz neue Bedeutung für mich: grau gekleidete Leichen am Straßenrand und auf den Gehwegen, Anführer der Altruan, die in ihren Vorgärten neben ihren Briefkästen erschossen werden. Ich drücke die Stirn so fest auf die Pritsche, dass es wehtut, nur um die Erinnerung daran zu vertreiben, zu vertreiben, zu vertreiben.
    » Und dazu brauchen wir dich«, fährt Evelyn fort. » Um unseren Plan umzusetzen, benötigen wir die Hilfe der Ferox. Sie haben die Waffen und die Kampferfahrung. Und du könntest das Verbindungsglied zwischen uns und ihnen sein.«
    » Wie kommst du darauf, dass ich für die Ferox wichtig bin? Denn das bin ich nicht. Ich bin nur jemand, der sich so schnell vor nichts fürchtet.«
    » Deshalb schlage ich vor, dass du ab sofort für sie wichtig wirst«, sagt sie und steht auf. Jetzt reicht ihr Schatten von der Decke bis zum Boden. » Ich bin sicher, du findest eine Möglichkeit, wenn du willst. Denk mal darüber nach.«
    Ein paar Minuten später liegt er wieder neben mir. Ich will nicht zugeben, dass ich gelauscht habe, aber ich möchte ihm sagen, dass ich Evelyn nicht traue, auch nicht den Fraktionslosen und keinem, der so leichtfertig darüber spricht, eine ganze Fraktion auszulöschen.
    Bevor ich den Mut aufbringe, zu sprechen, sind seine Atemzüge gleichmäßig geworden und er ist eingeschlafen.

10. Kapitel
    Ich fahre mit der Hand über meinen Nacken, um die Haare, die dort kleben, wegzustreichen. Mein ganzer Körper tut weh, vor allem meine Beine schmerzen, selbst wenn ich mich nicht rühre. Außerdem rieche ich nicht besonders gut. Ich brauche dringend eine Dusche.
    Ich gehe den Gang entlang ins Bad. Ich bin nicht die Einzige, die auf diese Idee gekommen ist– eine Gruppe Frauen steht an den Waschbecken. Die Hälfte von ihnen ist nackt, was die andere Hälfte nicht im Geringsten zu stören scheint. Ich suche mir ein freies Waschbecken in einer Ecke, halte den Kopf unter den Wasserhahn und lasse das kalte Wasser über mich laufen.
    » Hallo«, sagt Susan. Ich drehe den Kopf zur Seite. Wasser tropft meine Wangen hinab und läuft mir in die Nase. Susan hat zwei Handtücher dabei, ein weißes und ein graues, beide an den Rändern ausgefranst.
    » Hi«, antworte ich.
    » Ich habe eine Idee.« Sie dreht mir den Rücken zu, hält ein Handtuch hoch und schirmt mich vor den restlichen Frauen im Badezimmer ab. Erleichtert seufze ich auf. Endlich bin ich ungestört. So ungestört, wie es hier eben möglich ist.
    Ich ziehe mich schnell aus und greife nach dem Stück Seife, das neben dem Waschbecken liegt.
    » Wie geht’s dir?«, fragt Susan.
    » Gut.« Mir ist klar, dass sie diese Frage nur stellt, weil die Fraktionsregeln es so vorschreiben. Ich wünschte, sie würde offen mit mir reden. » Wie geht es dir, Susan?«
    » Schon besser. Therese hat mir erzählt, dass sich eine große Gruppe von Altruan-Flüchtlingen in ein Versteck der Fraktionslosen gerettet hat«, sagt sie, während ich den Seifenschaum in meinen Haaren verteile.
    » Oh.« Ich halte den Kopf wieder unter den Wasserhahn und massiere meine Kopfhaut mit der linken Hand, um die Seife wegzuspülen. » Willst du hin?«
    » Ja«, erwidert Susan. » Es sei denn, du brauchst meine Hilfe hier.«
    » Danke für das Angebot, aber ich glaube, deine Fraktion braucht dich dringender«, sage ich und drehe den Wasserhahn zu. Ich wünschte, ich müsste mich nicht anziehen. Es ist viel zu heiß für Jeans. Ich hebe das andere Handtuch vom Boden auf, trockne mich schnell ab und ziehe wieder das rote T-Shirt über, das ich vorher anhatte. Eigentlich ekelt es mich vor dem dreckigen Shirt, aber mir bleibt nichts anderes übrig.
    » Ich nehme an, einige der Frauen hier haben ein paar Kleider für uns übrig«, sagt Susan.
    » Ja, wahrscheinlich. Okay, jetzt bist du dran.«
    Ich stelle mich hin und halte das Handtuch hoch, während Susan sich wäscht. Nach einer Weile werden mir die Arme schwer, aber Susan hat vorher die Schmerzen für mich ertragen, also ertrage ich sie jetzt auch. Wasser spritzt über meine Füße, als sie sich die Haare wäscht.
    » Ich hätte nie gedacht, dass wir beide einmal zusammen in diese Lage geraten würden«, sage ich nach einer Weile. » Da stehen wir und waschen uns auf der Flucht vor den Ken über einem Waschbecken in einem heruntergekommenen Gebäude die Haare.«
    » Ich dachte immer, wir würden Tür an Tür wohnen«, erwidert Susan. » Gemeinsam Feste besuchen. Unsere Kinder gemeinsam zur Bushaltestelle bringen.«
    Ich beiße

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