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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Nirgendwo Blut.
    Sie stützte den Kopf so lange auf die Knie, bis die Benommenheit sich etwas gelegt hatte. Dann arbeitete sie sich langsam auf die Beine und lehnte sich an den nächstbesten Baum, bis sie ihr Gleichgewicht wiederhatte.
    Marnie betrachtete die verbogenen schwarzen Metallteile. Der Pilot tot, der Hubschrauber zerstört. Jake musste krank vor Angst um sie sein. Na ja , gestand sie sich ein, vielleicht nicht krank vor Angst, aber zumindest besorgt.
    Doch je näher sie sich die Wrackteile besah, umso klarer wurde ihr, dass Jake sie für tot halten musste.
    Oh Jake .
    Sie konnte schlecht den Berg hinuntertraben und laut seinen Namen rufen, damit er wusste, dass es ihr gut ging. Die Vernunft gebot, so schnell wie möglich in den Bunker zurückzukehren und dort auf ihn zu warten.
    Sie musste lediglich im Dunklen zurückfinden, den weiß Gott wie vielen Killern aus dem Weg gehen und in ihren nassen Sachen nicht erfrieren.
    Den tief hängenden Wolken zum Trotz reflektierte der Schnee zumindest so viel Licht, dass sie sehen konnte, wo sie hinlief. Doch die Dunkelheit schien den Geruch des Rauchs und des verbrannten Pinienharzes noch erdrückender zu machen.
    Marnie marschierte bergab. Zu Anfang war sie noch benommen und wackelig, aber dann fasste sie Tritt und kam gut voran. Sie hielt sich an tief hängenden Ästen fest und suchte nach Orientierungspunkten. Sie erinnerte sich an die große, vereiste Schneewehe und den Felsen, über den Jake ihr hinweggeholfen hatte - zumindest hoffte sie, dass es so war. Um ihren Orientierungssinn stand es, gelinde gesagt, nicht zum Besten.
    Geradeaus kam die riesige Ponderosapinie in Sicht, die die Grenze von Jakes Land markierte. In zwanzig Minuten war sie im Bunker und raus aus dem eisigen Wind. Die betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den Hang, der links zum Bunker hinunter abfiel und ein Stück weiter zur Hütte führte. Sie war auf dem richtigen Weg. Sie hatte die Rauschschwaden hinter sich gelassen und links von ihr ging - als spektakulärer, gleißender Ball in Orange und Rot - die Sonne unter. Mandarinenfarbige Strahlen brachen sich in den Wassertropfen wie tanzende Feuerfliegen.
    Marnie verschwendete kaum Zeit damit, das Naturschauspiel zu bewundern, sondern stieg weiter talwärts. Sie hielt sich so unauffällig wie möglich und rechnete jeden Moment damit, dass einer der Killer wie ein Schachtelteufel auf sie zusprang.
    Moment mal -
    Irgendetwas an dem irrwitzigen Sonnenuntergang stimmt nicht, nörgelte ihr Unterbewusstsein. Es traf sie wie ein Schlag: Es war längst dunkel, und es bestand auch nicht die geringste Chance, durch einen massiven Berg hindurch einen Sonnenuntergang zu sehen. Sie blickte zur Seite.
    Zwischen den Bäumen schössen Flammen himmelwärts, leckten und fraßen an den Pinien. Sie hörte es richtiggehend knacken und knistern, als Äste brachen und Harz zischte.
    Sie ging ein Stück auf das Feuer zu.
    Drüben stand inmitten des Infernos Jakes Hütte.
    Marnie blieb wie angewurzelt stehen, stützte sich an einen Baumstamm und holte Luft. Die Hütte stand völlig in Flammen. Der Helikopter zerschellt. Das Auto unerreichbar. Der Hund weg. Und irgendwo auf dem Berg eine Horde Wahnsinniger, die Jake nach dem Leben trachteten. »Verdammt, verdammt, verdammt.«
    Dass der ganze Hang in Flammen aufging, war jedenfalls nicht zu befürchten. Es hatte seit Tagen geregnet und geschneit. Aber die einfache Holzkonstruktion der Hütte würde in wenigen Minuten abgebrannt sein.
    Es war ihnen nicht gelungen, den Bunker zu finden, also hatten sie wenigstens die Hütte abgebrannt. Oder hatten sie vielleicht doch in seinen Hightechkeller gefunden?
    Und wenn sie im Bunker waren, würden sie sie kommen sehen. Sie hatte keine Möglichkeit herauszufinden, ob die Kerle im Bunker waren oder nicht. Erst wenn die Aufzugtür aufging, und dann war es zu spät.
    Und Jake erwartete das gleiche Schicksal.
    Marnie biss sich auf die Unterlippe und suchte nach einer Lösung. Hier auf dem Hang konnte sie nicht bleiben. Die Killer wussten genug, um Jakes Hütte abzubrennen. Die Chance, dass sie ganz in der Nähe waren und hier überall herumkrochen, stand ziemlich gut.
    Sie wäre fast über die eigenen Füße gefallen und sah, dass ihre Schnürsenkel offen waren wie bei einem Kindergartenkind. Sie bückte sich, um die Stiefel zuzubinden, und erstarrte.
    Stimmen.
    Ganz nah.
    Marnie ließ sich instinktiv auf den Bauch fallen und robbte unter die schweren, tief hängenden Äste eines

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