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Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)

Titel: Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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presste ihm sofort ein Knie an eine strategisch günstige Stelle und setzte sich auf. Er rührte sich nicht.
    »He«, flüsterte sie und versuchte sein Gesicht zu erkennen. »He, Sie!« Sie gab ihm einen alles andere als freundschaftlichen Klaps. Nichts.
    Sie hielt sich nicht lange auf. Eine schnelle Durchsuchung seiner Montur förderte diverse Feuerwaffen und ein todbringendes Messer zu Tage. Marnie nahm alles. Das Messer steckte sie zimperlich in eine ihrer Jackentaschen und musste dabei an Madame Butterfly denken, wie sie sich in ihr Schwert stürzte. Es lief ihr kalt den Rücken hinunter
    Die nette kleine Pistole schob sie in die Tasche der Jeans, die große in die andere Jackentasche und die riesige Kanone behielt sie in der Hand.
    Sie hatte noch nie eine Schusswaffe in der Hand gehabt. Das Ding war bedeutend schwerer, als es aussah. Sie zielte, um ein Gespür für die Waffe zu bekommen. Sie hatte keine Ahnung, ob das Schießeisen entsichert war oder nicht, oder ob dieses spezielle Ding überhaupt eine Sicherung hatte . Was keinen Unterschied machte. Zielen. Abdrücken. Mehr wusste sie sowieso nicht.
    Es würde reichen müssen. Sie fühlte sich mit all den Waffen besser, aber sie betete, sie nicht benutzen zu müssen.
    Marnie stolperte den Hang hinauf, um nach der Socke zu suchen, und hatte Glück. Sie stopfte die Socke in die Tasche. Mit dieser Waffe konnte sie wenigstens umgehen.
    Der Wind hatte aufgefrischt und schlich sich unter ihre Jacke. Plötzlich hörte sie ein Geräusch, das ihr durch Mark und Bein ging. Sie umklammerte die Waffe und rannte zum Wald. Sie hatte die offene Fläche gerade hinter sich gebracht und im Schatten einer riesigen Ponderosapinie Schutz gefunden, als sie den unmissverständlichen Knall eines Schusses hörte.
    Sie ließ sich fallen, rollte ins dornige Gebüsch, krachte mit dem Steißbein auf einen Gesteinsbrocken und unterdrückte mit schmerzverzerrtem Gesicht einen Schrei. Ihr Herz schlug einen unregelmäßigen, schmerzhaft langsamen Takt an ihre Rippen. Der Instinkt sagte ihr, dass die Gefahr ganz in der Nähe lauerte.
    Keinen Pistolenschuss entfernt.

15
    R eglos wie ein gejagtes Tier lag Marnie auf dem Erdboden und zuckte mit keiner Wimper, als der Mann knapp an ihrer Hand vorbeilief und zwischen den Bäumen verschwand. Er schien allein zu sein.
    Die Waffe zwischen die Knie geklemmt, nahm sie sich die Zeit, ihre kalten Hände wärmer zu reiben. Dann nahm sie die Waffe fest in die Hand. Gott, war ihr kalt. Der Mann war knapp vor ihr bergauf unterwegs und zwischen den Bäumen kaum zu sehen. Marnie musste ihm wohl oder übel folgen, wenn sie zum Eingang des Schachts wollte.
    Sie blieb stehen, wenn er stehen blieb, und achtete darauf, so wenig Geräusche wie möglich zu machen.
    Okay, Jake Dolan , Superspion, komm her und finde mich .
    Der Wind blies ihr eisigen Schnee und nasses Laub um die Füße, während sie sich von einem schützenden Baumstamm zum nächsten bewegte und ihre klammen Finger die Waffe hielten.
    Oben waren Stimmen zu hören, noch zu leise, um etwas zu verstehen. Der Mann beschleunigte seinen Schritt. Marnie war knapp hinter ihm. Es war schwieriger geworden, sich verborgen zu halten, weil mittlerweile helles Mondlicht durch die aufgelockerte Wolkendecke fiel. Bodennebel und Rauchschwaden waberten schaurig herum, alles in bläuliches Licht getaucht.
    Das nasse Laub, das ihre Schritte lautlos machte, machte es auch schwieriger, dem Mann zu folgen. Leise Stimmen wisperten durch den ruhigen Wald.
    Der Mann schlug eine andere Richtung ein, und sie brauchte ihn nicht mehr im Auge zu behalten.
    Etwas Weiches landete auf ihren Wimpern. Und wieder etwas. Marnie blickte auf. Es hatte wieder zu schneien begonnen.
    »Das soll ein Scherz sein, oder?«, flüsterte sie ungläubig. Was ihr jetzt noch fehlte, war eine Heuschreckenplage. Sie schüttelte den Kopf und ging weiter in Richtung Schacht.
    Der Mond lugte schüchtern um eine Wolke herum. Marnie ging schneller und hielt sich nah an den Bäumen. Zwischen den Zweigen war schon die Felsformation vor dem Eingang des Schachts zu sehen. Jeder einzelne Muskel und jede einzelne Sehne beschwerte sich, mal verhalten, mal lautstark.
    Sie wäre liebend gerne losgerannt, doch sie nahm sich zusammen. Sie war nur noch ein kurzes Stück von den Felsen entfernt, als ein Geräusch sie in Alarmzustand versetzte und auf der Stelle stehen bleiben ließ. Irgendwer oder irgend was war ganz in der Nähe. Der Mann, dem sie gerade noch aus dem

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