Die Bettgeschichte (T-FLAC) (German Edition)
Weg gegangen war? Oder ein anderer?
Herz und Hirn rasten. Sie griff nach der kleineren Waffe und hielt die Luft an.
»Wuff«, kam eine leise Frage aus dem Unterholz.
Marnie fiel mit ersticktem Schrei auf die Knie. Duchess robbte ihr auf dem Bauch entgegen, um sie zu begrüßen. Marnie schlang ihr die Arme um den Hals und vergrub das Gesicht in ihrem kurzen, nassen Fell.
»Oh Süße!«, flüsterte sie. »Wie geht es dir? Ich hab dich so vermisst. Ich hatte ja solche Angst!« Sie lachte und weinte gleichzeitig. Sie hatte sich nicht vorzustellen gewagt, was ihre Dogge daran gehindert hatte zurückzukehren. Sie tastete Duchess auf der Suche nach einer Verletzung mit den Händen ab. Es schien alles in Ordnung zu sein. Aber ihr Liebling war durchgefroren und nass und geradezu Mitleid erregend erfreut, ihr Frauchen zu sehen.
Marnie wischte sich die Wangen ab und stand auf. »Komm, altes Mädchen, wir gehen rein und warten auf Jake.«
Duchess sprang aufgeregt herum.
Marnie marschierte los. Die Dogge packte den Saum ihrer Jacke und zerrte in die entgegengesetzte Richtung. Bevor Duchess ihr noch die Jacke wegriss, blieb Marnie lieber stehen.
»Was denn?«
Duchess grummelte tief.
Marnie besah sich ihren aufgeregten Hund.
»Hat das irgendetwas mit Jake zu tun?« Das Herz schlug ihr bis zum Hals. »Jake, Süße? Jake? Also gut, ich komme mit. Aber bitte versprich mir, dass uns das nicht umbringt.«
»Was hast du mit mir vor, Lurch? Willst du mich zu Tode marschieren? fragte Jake, während er den Männern voranging, die Hände mit den Plastikhandschellen fest auf den Rücken gefesselt. Sie hatten ihm alle Waffen abgenommen und waren nicht gerade zimperlich gewesen. Die Wunde an seiner Schulter hatte sich geöffnet, und das warme Blut lief ihm in die Montur.
Jake hatte sich jeden der Männer genau angesehen, um festzustellen, ob noch jemand von T-FLAC dabei war. Fehlanzeige. Die drei waren eine Mixtur aus Getreide fressenden Rotnacken und bezahlten Killern, und sie hatten auch den typischen desinteressierten Blick von bezahlten Killern. Keiner war klug genug, um mehr als Lurchs verlängerter Arm zu sein.
Waren das schon alle? Oder versteckten sich noch welche irgendwo entlang der Route?
»Los, zurück zu unserer Hütte.« Lurch bohrte ihm die Messerspitze in den Rücken. Es piekste, aber es schnitt nicht. Lurch hatte immer schon einen Sinn für kleinliche Racheakte gehabt. Jake hatte das damals als harmlose Kleine Schwäche abgetan. Jetzt verstand er, dass es nur ein Symptom für eine sehr viel bösartigere Veranlagung war.
» Unsere Hütte?«, wiederholte Jake verächtlich. »Korrigiere mich, falls ich mich irre, aber mehr als das Sixpack zur Feier des Tages hast du zum Kauf der Hütte doch nicht beigesteuert.«
»Sie hat uns immer zusammen gehört. - Schneller, es ist kalt. - Mehr konnte ich damals eben nicht aufbringen, also fang jetzt nicht zu rechnen an, Blechmann. Die Hütte gehört mir zum Teil.«
»Und jetzt?«, fragte Jake. »Jetzt willst du sie ganz?«
Lurch kicherte. »Ja, zur Hölle. Ich will sie ganz. Aber vor allem will ich den Bunker.«
»Welchen Bunker?«, fragte Jake unbedarft und kniff die Augen zusammen, als er es oben zwischen den Baumen brennen sah. Der Rauch stammte also nicht nur von der Absturzstelle. Der dumme Bastard hatte die Hütte gleich mit abgefackelt.
»Welchen Bunker?«, äffte Lurch ihn nach. »Der Bunker, den wir vier geplant haben. Der Bunker, den du dann gebaut hast. Den Bunker, wo all die Patenturkunden für deine lukrativen Spielereien lagern. Du hast jede Menge davon, und diese ganzen coolen Erfindungen bringen jede Menge harter Dollars ein«, geiferte Lurch. »Und ich werde das alles kriegen.«
»So weit ich weiß, sind wir nicht verwandt.«
»Wegen deiner verfluchten Effizienz«, redete Lurch weiter, als habe er Jake überhört, »sind meine Mittel derzeit blockiert, meine besten Leute tot und mein Camp im Mittleren Westen ist unbrauchbar. Du schuldest mir etwas, Freundchen. Du schuldest mir diesen Berg.«
»Halt die Luft an und schau der Realität ins Auge. Niemand schuldet dir irgendwas. Du hast deine Entscheidungen getroffen. Also leb auch mit ihnen.«
»Ich habe entschieden, dass der großartige, unbestechliche Jake >Mann aus Blech< Dolan unehrenhaft entlassen wird und keiner jemals mehr von ihm hört«, teilte ihm Lurch mit und lachte amüsiert. »Und deine Unterschrift habe ich längst schon drauf.«
Was erklärte, wie Lurch an geheime Dokumente gekommen war
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